■ beiseite: Kunst machen
Ateliers werden knapp in Berlin, hat der Atelierbeauftragte des Berufsverbandes Bildender Künstler (BBK), Florian Schöttle, gestern auf einer Pressekonferenz kritisiert. In den vergangenen Jahren sei der Verlust von rund 1.400 Künstlerateliers zu beklagen gewesen, und auch 1997 verringere sich deren Anzahl voraussichtlich um weitere 200. Nach wie vor hätten nur etwas mehr als fünf Prozent der Berliner KünstlerInnen mittelfristig gesicherte Arbeitsräume, 60 Prozent arbeiteten in ungesicherten Verhältnissen, rund ein Drittel habe gar keine Ateliers. Angesichts dieses für die zeitgenössischen bildenden Künste „deprimierenden Notstands“ fuhren Schöttle und der Vorsitzende des BBK, Herbert Mondry, schwere verbale Geschütze auf. Schöttle meinte, daß der Standort Berlin für zeitgenössische KünstlerInnen in Frage gestellt und „unter Provinzniveau gedrückt“ werde. Mondry ging noch einen Schritt weiter und sprach von einer „Einengung der Kunstfreiheit“. Der Atelierbeauftragte monierte, daß die Maßnahmen des 1993 von der Kulturverwaltung des Senats eingerichteten Ateliersofortprogramms nicht einmal im Ansatz realisiert worden seien. So seien von den bis Ende 1996 geplanten 700 Ateliers lediglich hundert geschaffen worden.
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