■ beiseite: Ivan Ivanij
Der harmlose Romantitel „Das Kinderfräulein“ läßt an Mary Poppins denken, doch das führt in die Irre. Ivan Ivanijs Kinderfräulein ist eine Deutsche, die bei einer wohlhabenden jüdischen Familie in einer kleinen Stadt im Banat angestellt ist. Deutsche, Juden, Serben und Ungarn leben hier am Vorabend des 2. Weltkriegs harmonisch zusammen – bis der Einmarsch der Deutschen alles verändert. Das Kinderfräulein wird zur Kollaborateurin, um „seine“ Familie zu retten. Ivan Ivanij, als Jude im Banat geboren, kam als 16jähriger nach Auschwitz. Nach dem Krieg studierte er in Belgrad Architektur und Germanistik, war über 20 Jahre lang der Dolmetscher Titos und schrieb zahlreiche Romane und Essays. Heute abend liest er um 20 Uhr im Buchladen Bayrischer Platz, Grunewaldstr. 59, aus „Das Kinderfräulein“.
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