■ beiseite: Ethno!
Ähnlich wie dem Tierfilm wohnt auch dem ethnologischen Film oft das große, wehe „Noch“ inne: Noch siehst du hier diesen allerliebsten Schabrackentapir auf dem Meeeresgrund segeln, noch siehst du diese Mönche in der Mongolei, wie sie das Ihre zu beten und zu singen haben. Bald schon wird DER WESTEN dem sanften Leben ein Ende machen, und mit seinen Cola-Dosen nach dem Schönen werfen. Die ernster zu nehmenden Ethnofilme, die in der Tradition von Jean Rouch, die mit der Selbstironie solcher Anthropologen wie Clifford Geertz operieren, bewegen sich jenseits dieser Naivität. Es geht nicht mehr um „Ich und mein Stamm“, sondern um den Transfer von hier nach da, um den Vergleich auf Augenhöhe.
Das Museum für Völkerkunde und die Filmbühne am Steinplatz zeigen zur Zeit eine Auswahl aktueller Produktionen, darunter „Trobriand Cricket“, in dem die Ureinwohner Neugineas den englischen Nationalsport bei sich eingemeinden. „Ileksen“ beschreibt die ersten Wahlen in Papua-Neuguinea (Wahlen! ein phantastisches Thema für die Ethnographie!). Auf unserem Foto sehen Sie eine Szene aus „Cracks in the Mask“, der heute um 14 Uhr gezeigt wird. Es geht, wenn man so will, um Beutekunst.
Ethnofilmfest, noch bis zum 1.6. im Museum für Völkerkunde und in der Filmbühne am Steinplatz
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