■ beiseite: Im Wettbewerb
Nun hat sich im Streit ums geplante zentrale Holocaust-Mahnmal auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Peter Conradi eingemischt und dem Verleger und Kulturbeauftragten im SPD-Wahlkampfteam, Michael Naumann, Einsichtnahme in den überarbeiteten Entwurf von Peter Eisenman nahegelegt. Er empfehle Naumann, sich die Arbeit des amerikanischen Künstlers „anzuschauen und darüber nachzudenken und mit anderen darüber zu reden, ob das nicht ein vernünftiges Projekt ist“. Mahnmal-Befürworter Conradi betonte jedoch, daß er die Meinung des Mahnmal-Gegners Naumann respektiere. Auch Naumanns Position, vor allem Geld in die vorhandenen Gedenkstätten, also in die authentischen Orte, zu stecken, sei „durchaus erwägenswert“. Andererseits sei ein Denkmal in der Mitte Berlins eine gemeinsame Erinnerung an ein wichtiges Ereignis der deutschen Geschichte. Dies sei etwas „völlig anderes“. Zugleich sprach Conradi sich dafür aus, das Thema aus dem Wahlkampf herauszuhalten. Unterdessen gab Ignatz Bubis bekannt, er wolle sich nicht in den Streit ums Holocaust-Mahnmal einmischen: „Im Gegensatz zu 80 Millionen Bürgern der Bundesrepublik verstehe ich nichts von dem Wettbewerb um das Mahnmal.“
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