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■ beiseiteMetamorphosen

Walli Hiller, Rentnerin aus Ostberlin, ist in diesem Oktober 100 Jahre alt geworden. Erinnern Sie sich noch? Vor zwei Jahren hat Gabriele Goettle Frau Hiller den taz-LeserInnen vorgestellt. Die erste Hälfte ihres Lebens hat Walli Hiller als Mann gelebt. Er war Koch und Frontsoldat, Gastwirt und Ehemann, Fräser und Familienvater, bevor er sich mit einundfünfzig Jahren endlich traute, in der DDR-Öffentlichkeit Frauenkleider zu tragen und Walli Hiller zu sein. Die Münsteraner Regisseurin Paula Artkamp kam nun durch diese taz- Reportage von Gabriele Goettle auf die Spur von „W./W.Hiller“. Ihr Einpersonenstück, bei dem die Zuschauer bei Frau Hiller zum Abendessen zu Gast sind, entstand aus dem Textmaterial von mehreren Gesprächen, die sie mit Frau Hiller in Berlin führte. Anläßlich der Uraufführung in Münster schrieb die Münstersche Zeitung wahre Lobeshymnen: Zuschauer, denen Walli Hiller (Pitt Hartmann) Rotwein einschenkt, reagieren so devot, als stünde ihre ehrenwerte Erbtante hinter ihnen. Durch die heimelige Atmosphäre „bei Transvestitens zu Hause wurde (...) die Andersartigkeit und auch alle potentiellen Vorurteile eingeebnet. Eine Performance, an der man sich einfach nicht satt sehen und hören kann.“Premiere: 1.Dezember um 20 Uhr in den Sophiensaelen. Weiter Vorstellungen: Vom 2. bis 8.Dezember jeweils 20 Uhr

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