anti-terror-einsatz : Bauernopfer nach Polizei-Pannen
Die Polizei-Pannen beim Einsatz gegen drei vermeintliche Terroristen vor einem Monat haben jetzt zu einem ersten Bauernopfer geführt: Ein Beamter des Führungs- und Lagedienstes, der den Terrorverdacht nicht rechtzeitig der Polizeiführung gemeldet hatte, wurde in eine andere Abteilung zwangsversetzt.
Der Beamte, der in der Nacht vom 24. auf den 25. August als „Polizeiführer vom Dienst“ im Einsatz war, hatte um drei Uhr seine Schicht beendet und entschieden, dass die weitere Bearbeitung des Verdachts bis zum Morgen warten könne. Als Polizei-Vize Michael Daleki fünf Stunden später den Vorgang auf seinen Schreibtisch bekam, war er ob dieser Panne nach eigenem Bekunden „ganz bleich“ geworden. Anschließend wurde eine der größten Personenfahndungen der Hamburger Polizeigeschichte eingeleitet, die aber ergab, dass die drei Verdächtigen keinen Anschlag geplant hatten.
„Der Beamte war zur falschen Zeit am falschen Ort und hat zu spät reagiert“, räumt Polizeisprecher Ralf Kunz im Rückblick ein. Die Versetzung des Mannes ist die einzige Konsequenz aus der Pannenserie bei dem Anti-Terror-Einsatz, eine interne Schwachstellenanalyse der Polizei soll das Licht der Öffentlichkeit nicht erblicken. Auch die Degradierung des Beamten fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt: Weder die Polizei noch die übergeordnete Innenbehörde informierten von sich aus die Medien über die Versetzung. mac