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Zwischenruf

■ betr.: „Blockaden gehen ins Leere“, taz vom 5.12. 96, „Reale AKW-Gegner“ (Öko lumne), taz vom 7./8.12. 96

Oh ja, auch wir AtomkraftgegnerInnen im Wendland waren sehr erstaunt, als Michael Sailer plötzlich uns als die wahren Verantwortlichen für die Plutoniumwirtschaft outete. Weniger wunderten wir uns darüber, daß er das zuerst im Focus tat, wo Fakten, Fakten, Fakten allein noch für den forschen Werbeslogan taugen, ansonsten aber der politischen Polemik wohl nur im Wege stehen würden.

Gedankt sei da dem Zwischenruf von Jürgen Voges in der taz, der auf den Punkt bringt, was uns WendInnen seit nunmehr 20 Jahren auf die Straße treibt: dem atomaren Irrsinn nicht nur Sand im Getriebe zu sein, sondern ihm ein Ende zu bereiten – je schneller, desto besser.

Michael Sailer wäre sicher gut beraten, wenn er sich zur Abwechslung mal wieder den frischen Morgenwind eines Castor-Blockadetages um die Nase wehen ließe. Vielleicht machte ihm das den Blick und den Kopf wieder frei für Tatsachen, die er – trotz intensiven Aktenstudiums – nicht mehr erkennen kann. Fakten, Fakten, Fakten: Die Bäuerliche Notgemeinschaft Lüchow-Dannenberg betreibt kein Zwischenlager, die Bürgerinitiative keine AKWs und die Bündnisgrünen keine Wiederaufarbeitungsanlagen. An der Plutoniumindustrie sind wir gewiß nicht schuld. Das kann uns nicht einmal einer aus dem Öko-Institut einreden. Undine von Blottnitz, MdEP,

Lüchow

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