Zwischenfall im Grenzgebiet: Putins Tiger tötet 15 Ziegen
Ein von Wladimir Putin freigelassener Sibirischer Tiger hat in China 15 Ziegen erlegt. Nicht das erste Mal haben Raubkatzen des Präsidenten im Nachbarland gewildert.
PEKING ap | Die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin in die freie Wildbahn entlassenen Sibirischen Tiger nerven die Farmer im Nordosten Chinas. Eine Raubkatze namens Ustin habe auf einer Farm in der Provinz Heilongjiang 15 Ziegen gerissen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch. Drei weitere seien verschollen. Vor gut einem Monat hatte bereits ein anderer Tiger Putins in der Provinz Heilongjiang fünf Küken verspeist.
Ustin war einer von drei Sibirischen Tigern, die der russische Staatschef im Mai in einer entlegenen Gegend in der Region Amur an der Grenze zu China in die Freiheit entlassen hatte. Zwei von ihnen liefen nach China. Sie wurden von chinesischen Wildhütern beobachtet und mit Routen-Kontrollgeräten ausgerüstet.
Der Farmeigentümer Guo Yulin sei wegen des Tigers sehr angespannt, werde aber von der örtlichen Forstwirtschaftsbehörde entschädigt, hieß es weiter. Der Landwirt berichtete, er sei am Sonntagabend durch Hundegebell alarmiert worden, habe aber nichts Ungewöhnliches festgestellt. Am nächsten Morgen habe er zwei tote Ziegen entdeckt. Drei weitere hätten gefehlt. In der darauffolgenden Nacht sei der Tiger ohne Lärm zu machen zurückgekehrt. „Als ich am nächsten Morgen den Ziegenstall öffnete, lagen überall tote Ziegen“, sagte er.
Örtliche Experten fanden Spuren des Tigers rund um den Stall und auf dem Dach, wie Xinhua berichtete. Guo sei aufgefordert worden, entweder die Tiere umzusiedeln oder aber seine Farm besser zu schützen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja
Die Wahrheit
Der erste Schnee
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Biden genehmigt Lieferung von Antipersonenminen