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Zweimal Fehlalarm im ZwischenlagerPannen in Gorleben

Zweimal Fehlalarm im Zwischenlager Gorleben: Das Überwachungssystem ist defekt. Das niedersächsische Umweltministerium stuft die Meldungen als Störfall der Kategorie "Eilt" ein.

Die illegale Endlagerbaustelle. Die defekten Castoren lagern woanders. Bild: ap

HANNOVER taz | Störung im Gorlebener Zwischenlager: Das Überwachungssystem meldete für einen Castor-Behälter mit hochradioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung am Samstag und Sonntag jeweils einen Druckabfall im Behälterdeckel.

Das Ganze stellte sich später als zweimaliger Fehlalarm heraus. Die Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS), die das Zwischenlager betreibt, erklärte am Montag, dass lediglich ein Druckschalter im Behälterdeckel defekt war, ansonsten aber alles in Ordnung sei.

Im Zwischenraum zwischen dem ersten und dem zweiten Deckel der Castor-Behälter wird beim Verschließen ein Gas mit einem Überdruck von 6.000 Hektopascal eingefüllt. Sinkt dieser Überdruck erheblich ab, zeigt dies ein Entweichen des Gases an. Dann ist normalerweise zumindest eine der beiden Deckeldichtungen defekt.

Gemessen wird der Druck durch einen Schalter, der nach Angaben von GNS bei dem vorgesehenen Überdruck einen Stromkreis schließt. Wird der Stromkreis unterbrochen, meldet das Überwachungssystem automatisch "Sperrdruck tief".

Messungen an dem Behälter ergaben laut GNS, dass zwischen den beiden Deckeln trotz Alarm ein Überdruck von 5.800 Hektopascal herrschte. Die Meldung "Sperrdruck tief" dürfte aber erst ab 3.000 Hektopascal ausgelöst werden.

Die GNS ging darum zunächst davon aus, dass ein defektes Kabel den Überwachungsstromkreis unterbrochen hatte und tauschte die Anschlussgarnitur aus. Allerdings meldete das Überwachungssystem am frühen Sonntag morgen erneut einen Druckabfall. Seither ist sich die GNS sicher, dass der Druckschalter im Castor-Deckel kaputt ist. Da die GNS die Castoren selbst herstellt, sollen Spezialisten der Gesellschaft den Schalter demnächst austauschen und dabei die Ursache des Defektes ermitteln.

Das niedersächsische Umweltministerium stufte die erste Meldung aus dem Zwischenlager als Störfall der Kategorie "eilt" ein. Schließlich sind in der seitlich offenen Zwischenlager-Halle die Deckel der Castor-Behälter die wichtigste Barriere, die den hochradioaktiven Müll von der Umwelt trennen. Mittlerweile spricht das Ministerium von einem Störfall der INES-Kategorie "Null", weil keine Gefahr der Freisetzung von Radioaktivität bestanden habe.

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3 Kommentare

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  • H
    holle

    Ich hab gehört, im KKW Nebenan ist gestern ein Überwachungslämpchen durchgebrannt und wieder ersetzt worden, ohne dass jemals eine ernsthafte Gefahr bestanden hätte. Warum meldet niemand diesen Störfall?

  • J
    jonas

    Euer Foto zeigt das Gelaende des Endlager-Erkundungsbergwerks in Gorleben und nicht das Zwischenlager (wie in der Bildunterschrift behauptet).

  • A
    Andreas

    Frage TAZ/VOGES:

    Warum langweilt uns der Schreiber damit, wieviel Hektopascal nun in dem Deckel sind und schreibt einen pseudowissenschaftlichen Text und lügt dann an entscheidender Stelle: ES WAR KEIN STÖRFALL! Es war ein "meldepflichtiges Ereignis der Kategorie "Eilt"" --> Wenn wir schon klug sein wollen, sollten wir doch auch objektiv "klug" sein und die Menschen nicht verängstigen! ....oder möchte das die TAZ etwar?