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Zwei neue Atomreaktoren in USAEin "historischer" Tag

Erstmals seit dem atomaren Unfall von Three Mile Island werden in den USA zwei neue Reaktoren gebaut. Die beiden Blöcke in Georgia sollen ab 2016 ans Netz gehen.

Im AKW Vogtle (US-Bundesstaat Georgia) entstehen bis 2016 zwei neue Atomreaktoren. Bild: dpa

WASHINGTON afp | Grünes Licht für die ersten neuen Atomreaktoren in den USA seit Jahrzehnten: Die Atomaufsichtsbehörde NRC erteilte am Donnerstag trotz der abweichenden Meinung ihres Leiters die Genehmigung für den Bau von zwei Reaktoren im Bundesstaat Georgia.

Die beiden 1100-Megawatt-Blöcke sollen auf dem Gelände des Atomkraftwerks Vogtle des Energiekonzerns Southern Co.'s entstehen und 2016 ans Netz gehen.

Der letzte Reaktorneubau wurde 1986 im Bundesstaat Louisiana fertiggestellt. Damals stand das Land noch unter dem Eindruck des Atomunfalls von Three Mile Island, wo sich 1979 in einem Reaktorblock eine teilweise Kernschmelze ereignete und Radioaktivität in die Umwelt gelangte.

Nun erhält ein Atomkonzern erstmals seit dem Unglück wieder eine Baugenehmigung. Der Chef von Southern Co.'s, Thomas Fanning, sprach von einem "historischen Tag". Die beiden neuen Reaktoren würden "den Standard für Sicherheit und Effizienz in der Atomindustrie setzen".

Die beiden Druckwasserreaktoren vom Typ A1000 des Westinghouse-Konzerns waren bereits im Dezember grundsätzlich gebilligt worden. Das Leitungsgremium der Atomaufsicht fällte sein endgültige Entscheidung am Donnerstag mit vier zu eins Stimmen. Widerstand kam von NRC-Chef Gregory Jaczko, der sich wegen der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima gegen das 14 Milliarden Dollar (10,5 Milliarden Euro) teure Projekt aussprach.

Renaissance in den USA

"Ich kann die Vergabe dieser Genehmigung nicht unterstützen, als sei Fukushima niemals passiert", sagte er. Das Atomkraftwerk Fukushima war durch ein verheerendes Erdbeben und einen darauffolgenden Tsunami am 11. März 2011 schwer beschädigt worden. Die Zerstörungen in der Anlage lösten den schwersten atomaren Unfall seit Tschernobyl 1986 aus. Ganze Landstriche wurden wegen der radioaktiven Strahlung unbewohnbar.

In den USA erlebt die Atomkraft derzeit eine Renaissance. In einer Grundsatzrede hatte sich US-Präsident Barack Obama nach Fukushima eindeutig zum Bau neuer Kraftwerke bekannt. Um die Abhängigkeit von Ölimporten zu verringern, hat die Regierung Kreditgarantien in Milliardenhöhe für den Ausbau der Kernkraft zugesagt.

Washington betrachtet Atomkraftwerke auch als Möglichkeit, den Ausstoß von Treibhausgasen zu drosseln. Nach Angaben der NRC sind in den USA derzeit mehr als 100 Reaktoren in über 60 Atomkraftwerken am Netz.

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3 Kommentare

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  • LK
    Lutz Krüger

    Sie schreiben, in ihrer Subline: "Erstmals seit dem atomaren Unfall von Three Mile Island werden in den USA zwei neue Reaktoren gebaut.". Weiter unten schreiben sie, dass 1986, somit sieben Jahre nach Three Mile Island, dort noch ein AKW fertig gestellt wurde. Zwischen dem Zeitpunkt in ihrer Subline und der Wahrheit liegen also 7 Jahre.

    Ich wünsche mir von ihnen eine präzisere Berichterstattung.

     

    MfG, ein ansonsten zufriedener taz-Leser

     

    LK

  • M
    MattF

    "Erstmals seit dem atomaren Unfall von Three Mile Island werden in den USA zwei neue Reaktoren gebaut."

     

     

    Na ja erst mal ist der Bau geplant. Es gibt X AKW-Meiler auf der Welt die teilweise seit Jahrzehnten in Planung sind.

     

    Mich würde mehr als die Nachricht die man ja eh überall lesen kann interessieren, wie werden die finanziert. Welche Subventionen werden von wem in Aussicht gestellt.

     

    Irgendwie ist mir das Nachbeten von Agenturmeldungen ohne eigene Recherche auch ein bisschen wenig als Taz Leser. Dafür zahl ich nichts.

  • D
    Deutscher

    Vorbild USA!

     

    Hoffe der Tag der Vernunft kommt auch bei uns so bald wie möglich!

     

    Vorher müssen jedoch große Teile der Bevölkerung wieder beginnen zu denken. Erster Schritt hierzu wäre eine freie Presse, die nicht vom rot(h)grünen Ungeist beherrscht wird.