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Zuspitzung in El Salvador

San Salvador (afp) — Die innenpolitische Lage im mittelamerikanischen El Salvador hat sich deutlich verschärft. Sprecher der Guerilla Nationale Befreiungsfront Farabundo Marti (FMLN) warnten am Montag vor einem Scheitern des Friedensprozesses, der mit der Unterzeichnung des Friedensabkommens am 16. Januar in Gang gekommen war. Präsident Alfredo Cristiani kündigte etwa die Bildung einer Militärpolizei sowie eines Grenzschutzes an. Dies bewertete die FMLN als Verstoß gegen das Abkommen. Erstmals seit Beginn des Waffenstillstandes wurde die FMLN militärisch wieder aktiv und feuerte auf drei Militärmaschinen über El Salvador.

Cristiani bestritt, daß die Gründung von Militärpolizei und Grenzschutz dem Friedensvertrag widerspreche. Die berüchtigte Geheimpolizei und die Nationalgarde seien aufgelöst worden. Dabei habe es sich um 10.000 Mann gehandelt. Militärpolizei und Grenzschutz würden demgegenüber gerade 2.000 Mann ausmachen. Die gleichzeitige Aufstockung der Nationalpolizei von 5.000 auf 8.700 Beamte begründete Cristiani mit der anwachsenden Kriminalität. Die FMLN befürchtet hingegen, daß Cristiani auf Druck seiner rechtsextremen ARENA-Partei die zugesagte Entmilitarisierung des Landes verzögern oder sogar verhindern will. Aus diesem Grund legte die FMLN die bis zum 1. Mai geplante Demobilisierung von 20 Prozent der etwa 8.300 Rebellen auf Eis.

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