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■ Die AnderenZur bevorstehenden Reise des Papstes nach Kuba schreibt "La Stampa" aus Turin / Zum gleichen Thema schreibt die polnische Tageszeitung "Rzeczpospolita"

Zur bevorstehenden Reise des Papstes nach Kuba schreibt „La Stampa“ aus Turin: Ausgerechnet der Mann aus dem Osten, der so viel zur Auflösung des Kommunismus beitrug und deshalb sogar das Opfer eines Anschlags wurde, wird das erste katholische Kirchenoberhaupt sein, das die Erde eines übriggebliebenen kommunistischen Landes küßt. Aber Achtung: Es geht um ein Land, das mit Guevara und der militanten Castro-Dynastie vier Jahrzehnte lang ein Symbol der Avantgarde des internationalen Leninismus darstellte, einen Dorn im Bauch des US-Kapitalismus, einen Infektionsherd für Lateinamerika, ein Nest bewaffneter Milizen im Dienst der sowjetischen Expansionspolitik im Herzen Schwarzafrikas.

Zum gleichen Thema schreibt die polnische Tageszeitung „Rzeczpospolita“: Der Besuch auf Kuba erinnert ein wenig an die Reise des Papstes nach Polen im Jahr 1983. Viele Angehörige des Exils und des Untergrunds äußerten damals Zweifel, ob der Besuch von Johannes Paul II. nicht dem Regime von General Jaruzelski nütze, der mit Gewalt die Freiheitsbestrebungen des eigenen Volkes unterdrückte. In der historischen Perspektive zeigte sich jedoch, daß das wichtigste Ergebnis des Besuchs der Erhalt der Hoffnung in der Gesellschaft war. Ein Satz über die ,Solidarität‘ in der Predigt auf dem Flughafen in Kattowitz machte monatelange Propaganda-Anstrengungen des Staates zunichte.

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