■ Zur Person: Vilmar obenauf
Köln. Carsten Vilmar bleibt Präsident der Bundesärztekammer. Die übergroße Mehrheit der Delegierten beim Ärztetag, der bis gestern in Köln stattfand, interessierte sich offensichtlich überhaupt nicht für Vilmars Rolle bei den Betrügereien innerhalb der Bremer Ärztekammer. Unter Vilmars Bremer Präsidentschaft hatte dort der Hauptgeschäftsführer der Kammer größere Summen unterschlagen, was zur Abwahl Vilmars in Bremen geführt hatte.
Als nun in Köln drei hessische Delegierte versuchten, öffentlich die Frage aufzuwerfen, ob Ärzetags- und Bundesärztekammer-Präsident Vilmar noch weiter in seiner Führungsrolle tragbar sei und von ihm Auskunft über „Bremer Vorkommnisse“ verlangten, wollten die Delegierten nicht mitziehen. Vilmar ging ans Rednerpult und sagte, er könne sich vielleicht vorwerfen, dem leitenden Angestellten vertraut zu haben, für den Ärztetag und die Bundesärztekammer sei die Bremer Angelegenheit aber ohne Bedeutung.
Die Delegierten nahmen Vilmars Äußerungen mit starkem Beifall auf und lehnten eine weitere Diskussion ab. dpa/taz
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