■ Zur Person: Konkurrenz für Vinke
Die Wiederwahlhoffnungen des Radio-Bremen-Hörfunkchefs Hermann Vinke haben einen Dämpfer erhalten. Der Finanz- und Organisationsausschuß (F+O) des Senders – das wichtigste Gremium nach dem Rundfunkrat – hat am Freitag nachmittag zwei Konkurrenten für Vinke ausgesucht, die am 30. August zu einer Bewerbungsrunde eingeladen werden.
Zuvor hatte die sozialdemokratische Fraktion der F+O-Rundfunkräte noch einmal einen Vorstoß gemacht, Vinke schon jetzt den Weg zu seinem Sessel zu ebnen. Heinz Möller, Präsident der Arbeiterkammer und gerade abgelöster Rundfunkratschef hatte beantragt, die bereits terminierte Vorstellungsrunde abzusagen. Alle neun Gegenbewerber (ausschließlich Männer) würden die Qualifikations-Anforderungen der Stelle nicht erfüllen, so Möller. Das Verfahren könne man sich ersparen. Genauso hatte vorher der Verwaltungsrat des Senders votiert. Dem mochte allerdings Bernd Neumann, CDU-Landeschef und Kopf der christdemokratischen Rundfunkrats-Combo, nicht folgen. An mindestens zwei Bewerbern komme man nicht so einfach vorbei, meinte er, und die Mehrheit im F+O-Ausschuß folgte ihm. Mit 6:5 Stimmen (auf SPD-Seite fehlte der Parteichef Detlev Albers) beschloß das Gremium die Vorstellungsrunde. Dazu eingeladen sind nun neben Vinke ein Journalist der Deutschen Welle, der zuvor bei einer Reihe von anderen Sendern gearbeitet hat, und ein Radiomann, der über seine Tätigkeit bei Privatsendern und beim NDR das Sendegebiet gut kennt.
Bei seiner heutigen Sitzung hat der Rundfunkrat das letzte Wort, ob so verfahren wird. J.G.
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