■ Zur Person: Geschichtsbewußt
„Die Junge AfB unterstützt die Wehrmachtsausstellung“, sagt ihr Vorsitzender, Robert Czichos. Er reagierte damit auf die Pläne vieler CDU-Bürgerschaftsabgeordneter, sich bei der Eröffnung der Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht“dünne zu machen. Sie wollen, statt der Rede ihres jüdischen Bundesvorstandsmitglieds Michel Friedmann zuzuhören, eine Fachtagung über kreative Kulturförderung halten, die zeitgleich im Neuen Museum Weserburg stattfinden soll.
„Geschichtsverweigerung“nennt der Jung-AfBler Czichos sowas. Offensichtlich halte die CDU es für unnötig, sich mit den Schattenseiten der deutschen Geschichte zu befassen. Um einen in der Schule oft vernachlässigten Aspekt von Krieg und Nazidiktatur kennenzulernen, sollten sich junge Leute unbedingt die Ausstellung ansehen, so Czichos. Daß sie dafür in den – lange umstrittenen – Ausstellungsort Rathaus gehen sollen, scheint für Czichos, anders als für die AfB-Vätergeneration, eine nicht erwähnenswerte Marginalie. ede
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