■ Zur Person: Heldischer Sandsacktaucher
Beim bundesweiten Telespiel vom Hochwasser an der brandenburgischen Oder waren alle Kameras auf die Sandsäcke- wuchtenden Bundeswehrsoldaten gerichtet. Diejenigen, die Oberkante Unterlippe unter Wasser dümpelten, sah wieder mal keiner. 22 DLRG-Taucher aus Bremen und Bremerhaven waren in Hohenwutzen von Mittwoch bis Sonntag im Einsatz, unter ihnen Tim Naumann, 23, im Trockenzustand Biologiestudent.
Seit fünf Jahren taucht er für die DLRG aus Bremen-Nord. Normalerweise fischen die Taucher im Bremer Yachthafen nach verlorengegangenen Uhren oder friemeln in Plastik verwurstelte Schiffsschrauben frei. In Brandenburg sollten die Bremer Taucher den durchnäßten Oderdeich von der Wasserseite her mit Folien einschalen und mit Sandsäcken abdecken. Neben dem Hochwasser hatten buddelfreudige Bisamratten den Deich angeknabbert. Die mit Wasser vollgelaufenen Bisamhöhlen drohten den Deich von innen her auszuspülen. Tausende von Sandsäcken flutschten unter Wasser durch Naumanns Hände. Bis zu 20 Stunden Einsatz täglich, das schafft auch den strahlendsten Helden. Keine Zeit für Angst.
Als Dank gab es für alle aktiven DLRGler vom ansässigen Ortsbürgermeister einen Orden und Kaffee und Kuchen von der Bevölkerung palettenweise.
Wieder auf dem Trockenen, wird ihnen schon etwas mulmig, obwohl für die Soldaten war es schlimmer, die konnten teilweise nicht mal schwimmen. Übrigens Top der Marschliedhitparade war: „Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unser Oderdeich nicht. “schuh
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