■ Zur Person: Umweltmaler triumphiert
Gerold Janssen ist siegesgewiß. „Schlechte Karten für die Stadtgemeinde Bremen im Malprozeß gegen mich“, sagt der eingefleischte Naturschützer. Der Senior-Kämpfer für den Erhalt des Hollerlands als Naturschutzgebiet – und gegen seine Bebauung durch die Siemens AG – hat jetzt Rückendeckung bei dem Instanzenweg vor Gericht bekommen. Ein amtlich bestellter Gutachter nämlich teilt die Zweifel Janssens am städtischen Vorgehen.
Die Entfernung von dessen Protestmalerei vor dem Siemens-Hochhaus 1995 durch ein privates Reinigungsunternehmen sei in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich ausgefallen, schreibt der Sachverständige für Umweltanalytik und Abfalltechnologie ans Gericht. So sei die Auswahl des Reinigungsverfahrens für ihn nicht nachvollziehbar. Außerdem habe die Stadt der beauftragten Putzkolonne quasi einen Freifahrtschein für die Kosten ausgestellt. „Die Auftragserteilung 'nach Aufwand' (sei) eher ungewöhnlich, ein Auftraggeber ist immer bestrebt einen Festpreis zu erhalten“, nennt der Gutachter die aufgefahrenen Reinigungsgeschütze zugleich „überdimensioniert“.
„Ich habe Recht“, jubelt Janssen. Er hatte die Putzkosten von über 4.600 Mark für das Entfernen von Schmetterlingen, Libellen und Fröschen vor der Siemens-Zentrale von Anfang an als „Disziplinierungsversuch“bekämpft. Die Dispersionsfarbe, mit der er die durch Siemens bedrohten Geschöpfe symbolisch aufgemalt habe, sei leicht zu entfernen gewesen. Den Beweis dafür – samt Neu-Aufmalen und Entfernen – werde er jederzeit antreten, hatte er angeboten. ede
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