■ Zur Person: Bremer Bosnienhelferin geehrt
Wenn Andrea Frohmader heute ins Rathaus geht, um das Verdienstkreuz am Bande für ihr Engagement für Bosnien-Flüchtlinge entgegenzunehmen, wird sie sicher ihr Handy in der Tasche tragen. „Damit die Flüchtlinge mich erreichen können“, sagt die 44jährige Mutter von fünf Kindern. Sie hat – lange ehrenamtlich – am Aufbau und später am Bestand der Bremer Hilfsorganisation für Bosien, „Brücke der Hoffnung“, mitgewirkt. Gemeinsam mit der Bremer Bundestagsabgeordneten der Grünen, Marieluise Beck, hat sie Patenschaften für bosnische Kinder, Hilfskonvois in die Krisenregionen um Lukavac, Tuzla und Sarajevo und jede Art von Hilfe für Flüchtlinge in Bremen organisiert. Das Auswärtige Amt und die Europäische Union haben über sie Hilfsgelder bereitgestellt, von denen in Bremen viele mit Menschenkraft zu „Komplementärmitteln“ aufgewogen wurden. Dann ging wieder einer der unzähligen Konvois los. 1,2 Millionen Mark hat die „Brücke der Hoffnung“ in den letzten Jahren mobilisiert. „Ich nehme die Ehrung im Namen der vielen an, die mitgemacht haben und ohne die es nie gegangen wäre“, sagt Frohmader.
Seit Jahresmitte arbeitet sie wieder verstärkt ambulant für die Interessen der bosnischen Flüchtlinge. Den Unterschlupf, den „die Brücke“ zuletzt bei den Grünen gefunden hatte, hat die gelernte Musikerin verlassen – zugunsten der Trompetenakademie. Wer sie dort nicht erreicht, erreicht sie über Handy.
ede
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