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Zum Teufel mit gepflegtem Beat: Hier sind die Sputniks
Ne, Ausgelassenheit war nicht. Hätte ja zur Aufmüpfigkeit werden können. Zwar verkündete Erich Honecker: „Niemand in diesem Staate hat etwas gegen eine gepflegte Beatmusik.“ Das im Nachsatz dröhnende „Aber“ gängelte dann die ganzen Pionierkader in Sachen Gitarrenmusik, bis sie endlich Mitte der Sechziger von der Bühne gedrängt waren und sich die Schlager wieder hübsch frisiert anhörten. Dabei hätte die DDR stolz weit vorn in der Internationale des Rock tanzen können. Bands wie Franke Echo und vor allem die Sputniks twangten trotz des Handicaps volkseigener Gitarren mit echtem Pep, der dann schon eine verlorene Sache war, als die Funktionäre plötzlich Anfang der Siebziger Rock doch als staatsstabilisierendes Ventil entdeckten. Das waren dann die Puhdys. Zu spät für die Sputniks. Doch das Gute setzt sich eben durch, und so arbeiten sich die Sputniks neu an den alten Geschichten ab. Also Surf, Rock ’n’ Roll. Was genau auch das Ressort der nachgeborenen Los Banditos ist. Do the Twang, mal zwei, im Roten Salon.
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