wohin heute: Zum Rauskotzen
Wem ist angesichts der „Weltlage“ in den letzten Wochen nicht mal die Hutschnur hochgegangen? Jeder zweite im tiefen Keller erspähte Blumentopf wird zur vermeintlichen Bombe. Jeder Brief, der nicht gleich als Rechnung zu identifizieren ist, birgt möglicherweise eine biologische Hölle. Rubrik „wirklich blöd“: Auf mehrfache Anfrage an einen Werbemittelhersteller erhielt ich erst nach drei Tagen folgende Antwort. „Sehr geehrte Frau Jansen, leider müssen wir ihnen mitteilen, dass sich das Angebot angesichts der schrecklichen Ereignisse in Asien noch etwas verzögert.“ Hatte ich etwas verpasst? Nein. „Die Asiaten,“ erklärte man mir aufgebracht, „haben doch Kunden in New York.“ Da müsse ich doch Verständnis haben. Habe ich aber nicht. Deswegen auf zum Alex. Dort kann heute gemeckert und gezetert werden, bis sich der Frust lockert. Und die anderen haben auch noch was davon.
„Speakers Corner“ zu Krieg & Terror, Weltzeituhr am Alexanderplatz, 18 Uhr
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen