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Zum Beispiel: Rudi Dutschke

■ betr.: "Karriereflucht statt Gesellschaftskritik" von Detlev Claussen, taz vom 13.10.90

betr.: „Karriereflucht statt Gesellschaftskritik“ von Detlev Claussen, taz vom 13.10.90

[...] Wie der Autor sehr richtig erkennt, sind die (kritischen) Soziologen von der politischen Bildfläche verschwunden und die übrigen AkademikerInnen widmen sich ihrer Karriere (bis auf die berühmten Ausnahmen natürlich). Warum also spricht der Autor dann mit seiner akademischen Ausdrucksweise genau diesen Kreis an, wenn er doch weiß, daß eben dieser offenbar nicht mehr an Gesellschaftskritik, geschweige denn Veränderung interessiert ist? Er sollte eher bemüht sein, vor allem auch die „ungebildeten“ NichtakademikerInnen, die die gesellschaftliche Lage (der Soziologie) ebenso betrifft, mit seinem wichtigen Artikel zu erreichen.

Ich erdreiste mich, ihm einen Tip zu geben: Er sollte sich ein Beispiel an Dr.Rudi Dutschke nehmen, der seinem inhaftierten Attentäter in Briefen mit einfachem Deutsch die gesellschaftlichen Zusammenhänge und Hintergründe begreiflich machen konnte, die diesen Mann zu dem Attentat bewegten und verführten. Brigitte Breidenbach, Aachen

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