Zukunftsmusik: Fahrstuhl zum Mond fährt vorerst nur bis in den ersten Stock:
Im Gegensatz zu futuristisch funkelnden Projekten wie Zeitreisen oder Ausflügen durch die gekrümmte Raumzeit scheint ein Fahrstuhl ins All im Bereich des technisch Möglichen zu liegen. Immerhin stehen diesem Aufzug, der etwa an einer 96.000 Kilometer langen Trosse gen Orbit emporstiege, keine lästigen Naturgesetze entgegen. Wie weit man von einer Verwirklichung aber noch entfernt ist, zeigt der „European Space Elevator Challenge“, der seit Montag in Garching bei München stattfindet. Die sieben Forscherteams testen ihre Prototypen nämlich bislang auf einer vertikalen Strecke von läppischen 100 Metern. Auch sonst bleiben Kernfragen des Liftverkehrs offen: Wie lange kann der menschliche Organismus einer Berieselung mit Fahrstuhlmusik widerstehen, die – wie Forscher errechnet haben – auf dem Weg ins All aus einer einwöchigen Panflötenversion des Sinatra-Klassikers „Fly me to the Moon“ bestehen könnte? Wie lassen sich Augenkontakt und Smalltalk auch auf einer 500-tägigen Fahrt zum Mars vermeiden? Und was, wenn jemand in die sensible Stratosphäre furzt?
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