piwik no script img

Zug des Lebens

F/B/R/NL 1998, Regie: Radu Mihaileanu; mit Lionel Abelanski, Rufus, Clement Harari u.a.; 103 Min.

Roberto Benigni hat es gewagt - und gewonnen. Seine Holocaust-Komödie „Das leben ist schön“ wurde ein Publikumshit und mit drei Oscars ausgezeichent. Das nächste Wagnis geht jetzt der Rumäne Radu Mihaileanu ein, der das Thema der Deportation von Juden im Dritten Reich aufgreift - mit einer komischen, gleichzeitig makaber-dramatischen Fluchtgeschichte, die bei ihrer ersten Präsentation in Deutschland anlässlich des Jüdischen Filmfestivals in Berlin auf Begeisterung gestoßen ist: Die Verschleppung der Juden in Osteuropa ist in vollem Gange. Angesichts der mörderischen Gefahr beschließen die Bewohner eines jüdischen Dorfes, heimlich und doch hochoffiziell zu verschwinden. Sie organisieren einen Zug, funktionieren ihn zum Deportationszug um und verteilen die Rollen: Die einen tarnen sich als SS-Ofiziere, die anderen als Wachsoldaten, die meisten jedoch als Todgeweihte mit dem gelben Stern. Aber für das gemeinsame Ziel tun sie alles, und das heißt Palästina... Wunderbar! Radu Mihaileanu hält perfekt die Balance zwischen Komik und Ernst.

Balazs, Cinema Paris (auch OmU), CinemaxX Colosseum, Hackesche Höfe, International, Yorck

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen