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Züchten statt jagen

■ Weltbankstudie warnt vor Verteilungskämpfen um Fischgründe

Washington (dpa) – Über eine Milliarde Menschen leben hauptsächlich von Fisch. 7,5 Prozent der weltweiten Nahrungsproduktion stammen aus dem Wasser, Fischereiprodukte stehen an fünfter Stelle der globalen Lebensmittelliste. Aber auch diese, vor allem für Entwicklungsländer wichtige Ressource, ist bedroht. Die Bestände von zwei Drittel der Hauptfischarten sind in den Meeren stark ausgedünnt oder erschöpft, heißt es in einem Bericht der „Consultative Group on International Agricultural Research“ (CGIAR), der gestern veröffentlicht wurde.

Die Studie ist ein Projekt der Weltbank, der Welternährungsorganisation und der UNO. Sie warnt davor, daß sich Verteilungskämpfe um Fischgründe sich weiter verschärfen, und schlägt vor, Fische zu züchten. Dies sei der einzige Weg, der Nachfrage nachzukommen, meint CGIAR-Chef Ismail Serageldin. „Auf dem Lande haben wir gelernt, unsere Nahrungsmittel anzubauen. Auf den Meeren verhalten wir uns aber noch wie Jäger und Sammler. Wir fangen Fisch immer noch so, wie wir einst Büffel auf der Prärie gejagt haben – mit ähnlichem Erfolg.“ 1993 sind der Studie zufolge 22 Prozent des als Nahrungsmittel verbrauchten Fischs in Teichen und Meerwasserbecken aufgezogen worden; 1984 waren es erst zehn Prozent. Zu den Wassertieren, die als Nahrungsmittel gezüchtet werden, gehören Lachs, Karpfen, Forelle und Muscheln sowie Tilapia, ein aus Afrika stammendes sogenanntes „Huhn des Wassers“, das in 85 Ländern gezüchtet wird.

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