: Zu wenig Geld, zu wenig Deutsch
LEIPZIG dpa ■ Die Ausländerbeauftragten von Bund, Ländern und Gemeinden haben 700 Millionen Mark für flächendeckende Sprachkurse für Zuwanderer gefordert. Mit dem Bundeszuschuss von 320 Millionen Mark könne lediglich für 10 Prozent der Neuankömmlinge Sprachunterricht finanziert werden, hieß es zum Abschluss einer Bundeskonferenz der Ausländerbeauftragten am Freitag in Leipzig. Die Teilnehmer lehnten eine Pflichtteilnahme an Deutschkursen ab. Die Bundesbeauftragte für Ausländerfragen, Marieluise Beck (Grüne), sagte: „So wichtig das Erlernen der Sprache auch ist, Integration darf nicht auf Pflichtsprachkurse verengt werden.“ Sie wandte sich damit gegen die von der CDU verlangte verbindliche Teilnahme von Ausländern an Sprachunterricht. Eine Neuregelung der Zuwanderung bis nächstes Jahr hält Beck für möglich. Dabei dürfe nicht der Zusammenhang von Integration und rechtlicher Gleichstellung vernachlässigt werden. Die anstehende Revision des Ausländerrechts müsse Betroffenen klare Ansprüche wie das Recht auf Familienzusammenführung sichern, statt bestehende rechtliche Garantien abzubauen.
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