: Zu spät
Der Präsident des Verwaltungsgerichts Bremen, Kliese, bedauert, daß ein algerischer Asylbewerber (siehe taz vom Donnerstag) abgeschoben worden ist, sieht die Schuld daran jedoch beim Rechtsanwalt des Asylbewerbers: Der habe den Antrag gegen das Ausländeramt auf Aussetzung der Abschiebung unverständlicherweise erst am Freitag nachmittag beim Gericht eingereicht, obwohl ihm der ablehnende Bescheid des Bundesamts schon zwei Tage vorher zugestellt worden war und er wußte, daß sein Mandant sofort abgeschoben werden sollte. „Dadurch ist wertvolle Zeit verloren gegangen“, so der Richter. Außerdem seien dem Antrag nicht alle notwendigen Unterlagen beigefügt, der Anwalt am Freitag aber nicht mehr erreichbar gewesen. taz
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