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■ Zu den PersonenBöhrnsen verdrängt Weber verdrängt Lemke verdrängt Metz

Stühlerücken im Bremer Landesparlament: Der bisherige Fraktionsvorsitzende der Bremer SPD, Christian Weber (rechts im Bild), wird nicht wieder kandidieren, sondern überläßt dieses Amt dem Bremen-Norder Jens Böhrnsen (links im Bild). Weber will stattdessen Präsident der Bürgerschaft werden, dieses Amt hatte bisher der CDU-Politiker Reinhard Metz inne. Nach dem Wahlerfolg der SPD beanspruchte die SPD den Posten für eine der ihren – bis gestern galt die frühere Bausenatorin Eva-Maria Lemke-Schulte als sichere Kandidatin. Sie will sich nun mit einem „Vize“-Posten zufrieden geben.

Mit dieser informellen Verständigung vermeidet die SPD-Fraktion einen internen Machtkampf. „Es war mir wichtig, daß wir unbeschädigt aus der Situation hervorgehen“, erklärte Weber seinen Verzicht. Vor wenigen Wochen hatte er noch erklärt, er werde in der neuen Fraktion wieder antreten. Weber rechnet es sich auch als Verdienst zu, daß er mit klarer Linie dazu beigetragen hat, die SPD in der „schwierigen Zeit“ nach der Wahlniederlage zu ihrem neuen Profil als Partner der CDU zu verhelfen. Auch wenn es Unmut in der Fraktion gegeben habe - „im Ergebnis war es ein Erfolg“, findet Weber. Und: „Ich fühle mich hinter Scherf als zweiter Sieger.“

Der 50jährige Jens Böhrnsen trat schon als Schüler in die SPD ein, studierte Jura und verweigerte den Wehrdienst. 1977 trat er als Assessor in die bremische Verwaltung ein, wurde 1978 Verwaltungsrichter, seit 1991 ist der Sozialdemokrat Kammer-Vorsitzender am Verwaltungsgericht. In dieBremische Bürgerschaft wurde er 1995 gewählt. K.W.

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