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Zoophile über ihre Leidenschaft„Man nennt das Liebeskummer“

Sex mit Tieren steht jetzt generell unter Strafe. Ist doch auch pervers, sagen viele. Für Oliver Burdinski und Kurt Gehrl aber ist das eine Katastrophe.

„Hunde können sich wehren. Das sind Raubtiere.“ – Schäferhunde bei einer Zuchthundeschau in Ulm. Bild: dpa
Steffi Unsleber
Interview von Steffi Unsleber

Es war nicht einfach, dieses Gespräch zu organisieren: zwei Zoophile treffen, mit ihnen über ihre Lust reden, über Sex mit Tieren. Menschen also, die in weiten Teilen der Gesellschaft als pervers gelten. Im Dezember 2012 hat der Bundestag das Tierschutzgesetz verschärft. Bis dahin war Sex mit Tieren nur verboten, wenn dadurch Tieren "erhebliche Verletzungen" zugefügt wurden. Seit 1969 schon, als das Sexualstrafrecht liberalisiert wurde. Nun steht Sex mit Tieren wieder generell unter Strafe. Den Zoophilen drohen Bußgelder bis zu 25.000 Euro. Vergangenen Freitag dann segnete der Bundesrat die Gesetzesnovelle ab.

Es geht, auch wenn man es selbst kaum nachvollziehen kann, um das Liebesleben von Menschen zu Hunden – jemanden zu finden, der darüber reden möchte? Schwierig.

Aber es gibt Zoophile – auch Sodomisten genannt –, die darüber reden wollen, gerade jetzt, weil ihre Leidenschaft, die sie als ganz und gar nicht pervers empfinden, bestraft wird. Oliver Burdinski und Kurt Gehrl sind schließlich bereit für dieses Gespräch. Burdinski mit seinem echten Namen, Gehrl unter Pseudonym. Auch der Ort, an dem das Treffen stattfindet, muss geheim bleiben. Burdinski hat sogar meine Festnetznummer zurückverfolgt, erzählt er später, um meine Identität zu prüfen und auszuschließen, dass ich eine militante Tierschützerin bin.

Kurt Gehrl treffe ich auf einem Provinzbahnhof. Er ist Mitte zwanzig, dunkelhaarig, mit auffallend dichten Augenwimpern. Wo er lebt, was er macht – er sagt nichts darüber. An der Bushaltestelle seines Dorfs erwartet uns Oliver Burdinski. Die Vorstellung, dass er – grauer Bart, stattliche Statur, Typ gesetzter Familienvater – Sex mit seinen Hunden hat, ist außerordentlich verstörend.

Er führt uns zu seinem Haus an der Hauptstraße, es ist klein und heruntergekommen, die Treppe weiß von Huskyhaaren. Wir setzen uns nach oben ins Wohnzimmer. Ein runder Holztisch, drei Stühle. Es stinkt durchdringend nach Hund. Kurt Gehrls Hände zittern, als er nach einer Teetasse greift, auf der ein Wolf abgebildet ist.

sonntaz: Haben Sie keine Lust mehr auf Menschen? Tiere sind ehrlich, stellen keine Forderungen – geht es Ihnen darum?

Kurt Gehrl: Also erst mal: Zoophilie ist keine Ideologie. Wir haben uns das nicht ausgesucht, und wir können auch nicht aufhören, es zu sein. Wir können nur versuchen, einen ethischen Umgang damit hinzubekommen. Das, was Sie beschreiben, ist eher eine Folge unserer Zoophilie, aber keine bewusste Entscheidung.

Wann haben Sie angefangen, sich für Tiere zu interessieren?

Gehrl: So mit 14. Kennen Sie noch Herkules oder Xena?

Nein.

Gehrl: Das waren Fernsehserien auf RTL, in denen auch Zentauren vorkamen. Die haben mich fasziniert. Später hatte ich dann ein Computerspiel mit einer 64 mal 64 Pixel kleinen Zentaurengrafik, also wirklich sehr winzig. Ich habe nebenbei an mir rumgespielt und tatsächlich beim Anblick dieser Zentauren meinen allerersten Orgasmus gehabt.

Nicht gerade das, womit man auf dem Schulhof prahlt.

Gehrl: Ich habe mir dann eine Bravo gekauft. Ich wollte wissen, ob ich auch einen Orgasmus bekommen kann, wenn ich eine nackte Frau sehe.

Und?

Gehrl: Nicht möglich. Das ist auch heute noch so: Ich finde Frauen nicht attraktiv. Heidi Klum oder Angela Merkel haben für mich die gleiche Anziehungskraft: keine. Also habe ich mir im Internet Furry-Pornos besorgt, das sind Zeichentrickfilme mit anthromorphen Tieren.

Anthromorph?

Gehrl: Tierwesen mit zwei Beinen und der Statur eines Menschen. Mit denen habe ich meine Sexualität ausgelebt. Ich habe ziemlich viele Pornos angeschaut. Bis ich gläubiger Christ wurde und zu den Jesus-Freaks gegangen bin.

Bild: taz
Im Interview: 

sonntaz

Diesen und viele andere spannende Texte finden Sie in der sonntaz vom 2./3. Februar 2013. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz

Einer streng gläubigen Jugendbewegung. Haben Sie denen von Ihrer Vorliebe erzählt?

Gehrl: Ja. Und ich habe in einem Forum gepostet: Bitte betet dafür, dass Gott mich von meiner Sodomie befreit. Dummerweise haben das Freunde von mir gelesen, die meinen Nicknamen kannten. Die haben sich darüber lustig gemacht: Haha, der fickt Tiere!

Wie sind Sie da wieder rausgekommen?

Gehrl: Ich hatte Glück. Einer meiner besten Freunde hat denen erzählt: Der ist doch gläubig, für den ist schon Homosexualität Sodomie. Beides war ja früher im Paragrafen 175 als „Unzucht“ verboten.

Herr Burdinski, was denken eigentlich Ihre Nachbarn?

Oliver Burdinski: Dass mein Mitbewohner und ich schwul sind. Er ist nur gerade nicht da, weil er Journalisten nicht so gern hat.

Verzeihen Sie die direkte Frage, aber: Wie haben Sie Sex mit Ihren Hunden?

Burdinski: Ich bin da passiv. Wenn wir Analverkehr haben, lasse ich mich von ihnen besteigen. Ansonsten befriedigen wir uns mit der Zunge oral. Mit Hündinnen oder Stuten hatte ich auch schon Erfahrungen, aber das ist eher weniger mein Ding.

Penetrieren Sie Ihre Rüden auch?

Burdinski: Nee. Ich habe von anderen mitbekommen, dass das geht, aber die wenigsten Rüden mögen das. Es wäre schon ein extremer Zufall, auf einen solchen Rüden zu stoßen. Aber es ist auch nicht so mein Fall.

Hatten Sie irgendwann auch mal etwas mit Frauen?

Burdinski: Ich war längere Zeit mit einer Frau zusammen.

Gehrl: Und ich im Studium. Ich hatte an der Uni einen Job als Tutor. Ein Mädchen war in allen meinen Sprechstunden, sie hat sich immer wieder gemeldet. Sie war eher so eine graue Maus, zumindest haben mir das andere gesagt. Ich dachte: Okay, du könntest jetzt eine Freundin haben.

Und wie lief es?

Gehrl: Es ist ziemlich in die Hose gegangen. Wir haben miteinander geschlafen, aber ich bin einfach nicht gekommen. Es hat dann auch nur drei Monate gehalten.

Haben Sie gedacht, dass Sie irgendwie anders ticken?

Gehrl: Nein. Ich glaube, jeder geht erst einmal davon aus, dass er hetero ist. Später kamen Erfahrungen mit Männern dazu. Aber erst als ich im Tierheim Gassi-Geher wurde, habe ich festgestellt, dass mich Tiere anziehen. Ich habe mich in den ersten Hund, den sie mir gegeben haben, sofort verliebt. Immer nach dem Gassi-Gehen haben wir uns dann hingesetzt, ein bisschen gekuschelt, geknuddelt, das war aber alles total asexuell, der Rüde war auch kastriert.

Hatten Sie Angst, dass Sie jemand sieht?

Gehrl: Ja, vor allem, als wir angefangen haben, uns zu küssen. Er hat mir über den Mund geleckt und irgendwann haben sich unsere Zungen berührt.

Haben die Pfleger etwas bemerkt?

Gehrl: Ich hatte keine Ahnung von Hunden. Also habe ich ihm keine Grenzen gezeigt. Er wurde zu selbstbewusst, und so haben sie ihn mir weggenommen. Das war schlimm. Ich glaube, man nennt das Liebeskummer.

Wann wussten Sie denn, dass Sie zoophil sind?

Gehrl: Ich bin auf den Verein Zeta gestoßen, „Zoophiles Engagement für Toleranz und Aufklärung“. Ich wollte das auch ethisch für mich auf die Reihe kriegen. Zoophilie mag schön sein, aber es ist auf jeden Fall nicht „normal“.

Tierschützer sagen, dass Tiere kein Einverständnis geben können.

Gehrl: Das bezweifle ich, denn ein Tier kann das mit seinem Verhalten deutlich zeigen. Und außerdem: Gibt ein Tier eigentlich sein Einverständnis dazu, wenn es kastriert wird?

Sie sagen auch, dass es artwidrig ist.

Gehrl: Ja, und das ist genau die gleiche Argumentation wie bei Homosexuellen: Das ist Unzucht, wider die Natur, zum Arterhalt nicht vorgesehen.

Wann hatten Sie schließlich Ihr erstes Mal mit einem Tier?

Gehrl: Das ist jetzt ein paar Monate her. Ich habe mich zunächst mit ein paar anderen Zoophilen getroffen, um diese kennenzulernen. Einer erlaubte mir dann explizit, mit seinem Rüden erste Erfahrungen zu machen, wenn der Hund das auch möchte. Nachts lagen wir zwei dann zusammen, und ich habe ihn oral befriedigt.

Wie alt waren Sie, als Sie zum ersten Mal Sex hatten mit einem Hund, Herr Burdinski?

Burdinski: Da war ich 15 Jahre alt. Ich und mein Schäferhund hatten schon ein paar orale Erlebnisse, und er hat öfter probiert aufzureiten. Als ich dann gemerkt habe, dass der das will und auch geil war, habe ich das zugelassen. Ich war bei meinen Eltern, zu Hause im Kinderzimmer, aber zum Glück hatte ich die Tür abgeschlossen.

Hatten Sie Angst?

Burdinski: Ich habe mir darüber überhaupt keine Gedanken gemacht. Es gab ja auch noch kein Internet, über das ich mich hätte informieren können. So war ein gewisser Überraschungseffekt dabei. Ich hatte noch nie eine Hundepaarung gesehen, ich wusste also nicht, dass der Hund eine halbe Stunde braucht, bis er fertig ist und die ganze Zeit in einem steckt. Das war auf der einen Seite natürlich extrem geil, aber es gab dabei schon auch ein paar Panikmomente: Oh Gott, das hört ja nie auf!

Haben Sie Angst davor, Herr Gehrl?

Gehrl: Ich habe Respekt. Vielleicht sollte ich mit einem Dildo üben und es beim ersten Mal lieber mit einem kleineren Rüden versuchen.

Glauben Sie nicht, dass der Hund lieber mit einer Hündin schlafen würde?

Burdinski: Nein, nach so vielen Jahrtausenden der Domestizierung sind wir Menschen für den Hund doch nichts anderes als Rudelmitglieder, wir sind also so etwas wie andere Hunde. Darum ist es aus Sicht des Hundes überhaupt kein Problem, Sex mit einem Menschen zu haben. Wir sind schließlich Artgenossen. Nur wenn das höher gestellte Rudelmitglied sagt: Ich will das nicht, dann wird das auch nicht ausgelebt.

Kann ein Hund zwischen Zoophilie und Nichtzoophilie unterscheiden?

Gehrl: Er hat diese Begriffe ja nicht. Er unterscheidet es über die Art, wie man mit dem Hund umgeht. Da gehört der Blick dazu. Ich schaue einen Hund garantiert anders an als Sie.

Burdinski: Hunde haben einen viel besseren Geruchssinn als Menschen. So bekommen sie sogar feinste Ausströmungen von Geruch mit, Pheromone. Sie riechen, wenn man sie attraktiv findet.

Gehrl: Sie riechen zum Beispiel den Lusttropfen.

Erkennen Sie andere Zoophile?

Burdinski: Man neigt da sehr gern zu Spekulationen. Wenn eine Frau mit einem großen, attraktiven Rüden allein im Wald spazieren geht, fangen die Gedanken sofort an zu rattern. Aber das meiste ist wahrscheinlich Wunschdenken.

Tierärzte werfen Zoophilen vor, dass sie ihre Hunde vergewaltigen.

Burdinski: Hunde, die für Zoophile interessant sind, sind mindestens mittelgroß, dreißig Kilo aufwärts. Praktisch unmöglich, mit denen etwas zu machen, was denen nicht gefällt. Hunde können sich wehren. Das sind Raubtiere. Die können fingerdicke Äste durchbeißen, ohne dass sie sich groß anstrengen müssen. Wir gehen jetzt mal nicht davon aus, dass jemand so brutal ist und den Hund fesselt.

Gibt es das?

Burdinski: Ja, aber das sind Sadisten, das hat mit Zoophilie nicht viel zu tun. Wir vom Zeta-Verein haben auch schon zwei Männer, die Hunde vergewaltigt haben, angezeigt und so hinter Gitter gebracht. Nur: Solche Fälle sind schon über das jetzige Tierschutzgesetz abgedeckt, dafür brauchen wir kein Zoophilie-Verbot.

Weiß Ihre Tierärztin eigentlich Bescheid?

Burdinski: Ja. Am Anfang war sie schockiert. Ich habe sie dann gefragt: Sieht der Hund so aus, als ob ich ihn täglich in den Arsch ficken würde? Inzwischen kann sie damit umgehen, denn sie sieht ja, dass es ihm gut geht.

Gehrl: Deshalb war es uns auch so wichtig, dass Sie Olivers Hunde kennenlernen. Man sieht doch, dass es ihnen gut geht.

Der Rüde liegt seit einiger Zeit auf dem Sessel und döst. Er ist 13 Jahre alt, mager von einer Krebserkrankung, ein ruhiges Tier, zutraulich. Es sieht so aus, als würde es ihm gut gehen.

Zoophile werden oft mit Pädophilen verglichen.

Burdinski: Pädophile vergreifen sich an Wesen, die noch keine Sexualität haben, während Hunde durchaus eine Sexualität haben.

Sind Sie pervers?

Gehrl: Ich würde unser Verhalten erst mal als gesund bezeichnen, solange man sich und anderen kein Leid zufügt. Werden Tiere verletzt, ist das was anderes. Dann ist wohl eine Therapie nötig.

Der Sexualwissenschaftler Martin Dannecker sagte mir in einem Gespräch, dass ich mir Sex wie eine Bühne vorstellen müsse. Bei Perversionen wie der Zoophilie würden dort Erlebnisse aus der Kindheit verarbeitet.

Gehrl: Ich kann mich an keine derartige Situation in meiner Kindheit erinnern, die ich mit einem Tier gehabt hätte. Nichts, was ich verarbeiten müsste.

Burdinski: Ist bei mir auch so. Aber ich glaube, das ist viel zu kurz gedacht. Bei Homosexuellen sagt man ja auch nicht: Die hatten irgendein Erlebnis in der Kindheit, so entsteht eine Neigung. Damit macht man es sich zu einfach.

Was denken Sie? Wie kommt diese Neigung zustande?

Gehrl: Ich bin wirklich brennend interessiert an einer Antwort. Ich würde mich auch der Forschung zur Verfügung stellen. Aber solange man nicht genügend darüber weiß, glaube ich kaum, dass ein Urteil möglich ist.

Wie sehen Ihre sexuellen Fantasien aus?

Gehrl: Ich denke an das Gefühl von Abhängigkeit und Kontrollverlust, wenn der Rüde in mir hängt und ich ihm vertrauen muss, dass er nicht plötzlich losrennt. Was wichtig ist: In diesen Fantasien bin ich der Abhängige, nicht umgekehrt. Der Hund bestimmt, was passiert, nicht ich.

Burdinski: Die Fantasien sind stärker, solange man kein Tier hat. Als mein erster Schäferhund gestorben ist und ich über Jahre eine Freundin hatte, war ich irgendwann neidisch auf jeden Hundehalter. Sobald ich einen attraktiven Hund gesehen habe, fingen die Gedanken wieder an.

Gehrl: Der verstohlene Blick zwischen die Beine …

Burdinski: Das ist wohl genau so.

Gehrl: … wie ein Mann, der einer Frau auf den Hintern schaut.

In Oliver Burdinskis Dorf geht allmählich die Sonne unter. Aber die anderen Hunde soll ich noch sehen. Burdinski öffnet die Tür, drei Huskys springen heraus. Sie sind jung und ungestüm, hüpfen auf und ab, hecheln, Hunde eben. Angst vor Menschen, Angst vor mir haben sie nicht. Zumindest wirken sie nicht so.

Sie haben angekündigt, eine Verfassungsbeschwerde einzulegen, wenn Sex mit Tieren in der Neuregelung des Tierschutzgesetzes verboten wird.

Burdinski: Ja, weil es sich um ein Moralgesetz handelt – die Gesellschaft findet das eben eklig, und wir sollen diskriminiert werden. Mit Tierschutz hat das nichts zu tun. Tierquälerei ist ja heute schon strafbar. Jetzt geht es um den Akt an sich, auch wenn er den Tieren gefällt.

Gehrl: Wo kein Schaden entsteht, ist ein Verbotsgesetz immer ein Moralgesetz.

Herr Burdinski, Sie haben eingewilligt, in diesem Interview Ihren echten Namen zu nennen. Michael Kiok, der Vorsitzende des Zeta-Vereins, hat großen Ärger mit seinen Nachbarn und seinen Arbeitgebern bekommen, als er in der Öffentlichkeit aufgetreten ist. Es wurden schon mehrere Demos organisiert, vor seinem Haus, vor seiner Arbeitsstelle. Befürchten Sie nicht, dass Ihnen genau das auch widerfahren wird?

Burdinski: Es ist ein kalkuliertes Risiko. Ich rechne durchaus damit, dass mich die Wut fanatischer Tierrechtler treffen kann. Aber ich kann schlecht damit leben, dass wir Zoophile so behandelt werden.

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65 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Mr. Stutenliebhaber

     

    ich bin zoophil und kann nicht erkennen, das meine Stute keinen Sex will. Sie vertraut mir, denn Futter kann ich ihr nicht entziehen und wenn ich mit ihr rede, schaut sie mich sehr liebevoll an, stellt sich breitbeinig hin und erwartet durch meine Aktion ihren nächsten Orgasmus. Und mit meinem unbergleichlich kleinen Freund ist eine schmerzhafte Überdehnung ihrer Scheide kaum vorstellbar. Mit wird eher schlecht davon, wenn ich daran denke, wie oft Stuten wegen des Willens Ihrer Eigentümer durch Hengste regelrecht vergewaltigt werden, nur, damit verkaufbare Fohlen entstehen. Wenn wir Menschen schon den Vierbeinern, Säugetiere wie wir, den Sex-Partner der eigenen Art verweigern oder gar entziehen, dürfen wir im Rahmen der Domestizierung auch für deren sexuelles Wohlbefinden Sorge tragen, oder ???

  • A
    Alex

    Hi Stefan,

     

    Zitat: "Hunde haben eine sehr klare Vorstellung von dem, was sie wollen bzw. nicht wollen. Schonmal versucht, einem Hund das Futter wegzunehmen? Das Knurren und ggf. Schnappen nach der Hand ist da so sicher wie das Amen in der Kirche. Und die Freudentänze, die ein Hund macht, wenn man nach der Leine greift, um mit dem Hund Gassi zu gehen, dürfte auch jeder Hundebesitzer kennen. Entsprechend haben Tiere auch eine Vorstellung davon, mit wem sie intim werden wollen und können das entsprechend kommunizieren (wenn auch nicht mit Worten)."

     

    Richtig, durch positive/negative Erfahrungen oder Erlebnisse in Verbindung einer Handlung/Ausübung lernt das Tier diese für "Gut oder schlecht" zu empfinden.

     

    Tiere empfinden es auch aus Spaß Sex zu haben (z.B. Affen, Meeressäuge- und Nagetiere etc.), egal um welche Spezies es sich dabei handelt.

  • SG
    Stefan G.

    Lieber Michael,

     

    < Meine Frage ist: Wenn die Zuneigung zu Tieren ok ist, müsste auch die Zuneigung zu Kindern ok sein, oder nicht? Und wenn der Hund einverstanden ist mit Sex, ist es ok, demnach wäre Sex mit Kindern auch in Ordnung, wenn diese es wollen.>

    Sehe ich nicht so. Kinder stehen als Schutzbefohlene in unserer Gesellschaft unter besonderem Schutz, während wir kein Problem damit haben, wenn Tiere ausgebeutet, getötet und gegessen werden. Die Gesellschaft macht hier also einen klaren qualitativen Unterschied. Umgekehrt kann man m.E. aber durchaus sagen:

    Wenn sexuelle Liebe zu Tieren nicht okay ist, dann ist auch sexuelle Ausbeutung durch Besamungstechniker, Massentierhaltung in winzigen Einzelkäfigen und die Tötung von Tieren zu wirtschaftlichen Zwecken nicht okay. Ebenfalls nicht okay ist dann die Praxis, eine Zuchthündin, die einen Zuchtrüden nicht "ran" lassen möchte, zu fesseln, damit die vom Menschen gewollte Paarung stattfinden kann. Solange all diese Tierquälereien erlaubt sind, handelt es sich beim Verbot von Zoosexueller Liebe um Diskriminierung einer sexuellen Minderheit.

     

    < Ich denke jetzt natürlich an das berechtigte Argument; Kinder können sowas nicht entscheiden, vor allen dingen haben sie keinen Sexualtrieb.

    Das heisst ja aber nicht, dass sie es nicht wollen können. Und ein 12-Jähriges Mädchen kann schon einen Sexualtrieb haben, es auch wollen, ist in meinen Augen aber trotzdem strafbar wenn ein Erwachsener Sex mit diesem Mädchen hätte. >

     

    Sexuell missbrauchte Kinder entwickeln in der Pubertät häufig Bordline-Persönlichkeitsstörungen, zeigen schon im Kindesalter stark sexualisiertes bzw. exhibitionistisches Verhalten anderen gegenüber (zwecks Aufmerksamkeit) und neigen zu Multisexualität im Sinne einer nicht vorhandenen bzw. festgelegten sexuellen Identität. Darüber hinaus haben diese Menschen häufig Probleme, die eigenen Grenzen und die Grenzen anderer einzuschätzen, wahrzunehmen und zu respektieren. Dies kann selbst bei den Menschen festgestellt werden, die im Erwachsenenalter den sexuellen Missbrauch nicht als solchen bewerten oder gar behaupten, der Sex mit dem Erwachsenen hätte damals "Spaß" gemacht.

     

    < Und: Ab wann können Hunde entscheiden, was sie wollen? Ich kenn mich da gar nicht aus, aber auch Hunde sind mal Kinder (Welpen). Die müssten bei einer gesetzlichen Regelung unter Schutz gestellt werden. >

     

    Hunde haben eine sehr klare Vorstellung von dem, was sie wollen bzw. nicht wollen. Schonmal versucht, einem Hund das Futter wegzunehmen? Das Knurren und ggf. Schnappen nach der Hand ist da so sicher wie das Amen in der Kirche. Und die Freudentänze, die ein Hund macht, wenn man nach der Leine greift, um mit dem Hund Gassi zu gehen, dürfte auch jeder Hundebesitzer kennen. Entsprechend haben Tiere auch eine Vorstellung davon, mit wem sie intim werden wollen und können das entsprechend kommunizieren (wenn auch nicht mit Worten).

     

    In Bezug auf Jungetiere gebe ich dir vollkommen Recht. Wer Sex mit einem Tierkind hat, begeht genauso sexuellen Missbrauch wie jemand, der Sex mit meinem Menschenkind hat.

  • M
    Michael

    Ich finde es sehr mutig, dass darüber gesprochen und berichtet wird, und ich finde die Gedankengänge dieser zwei Zoophilen einleuchtend. Aber es tut mir leid, es tut mir wirklich leid, ich würde das Gesetz jederzeit unterstützen.

    Ich weiss nicht warum ich das denke, und auch nicht ob es richtig ist, aber ich fühle mich gar nicht wohl bei dem Gedanken dass Sex mit Tieren legal ist.

    Ich möchte aber niemanden verurteilen.

     

    Meine Frage ist: Wenn die Zuneigung zu Tieren ok ist, müsste auch die Zuneigung zu Kindern ok sein, oder nicht? Und wenn der Hund einverstanden ist mit Sex, ist es ok, demnach wäre Sex mit Kindern auch in Ordnung, wenn diese es wollen.

    Ich denke jetzt natürlich an das berechtigte Argument; Kinder können sowas nicht entscheiden, vor allen dingen haben sie keinen Sexualtrieb.

    Das heisst ja aber nicht, dass sie es nicht wollen können. Und ein 12-Jähriges Mädchen kann schon einen Sexualtrieb haben, es auch wollen, ist in meinen Augen aber trotzdem strafbar wenn ein Erwachsener Sex mit diesem Mädchen hätte.

     

    Und: Ab wann können Hunde entscheiden, was sie wollen? Ich kenn mich da gar nicht aus, aber auch Hunde sind mal Kinder (Welpen). Die müssten bei einer gesetzlichen Regelung unter Schutz gestellt werden.

     

    Würde mich sehr freuen andere Gedankengänge dazu zu hören. Auch wenn ich weiss dass dieser Artikel nicht brandneu ist.

  • S
    Sally

    vor ca. 30 jahren fand man auf einer rennbahn einen mann tot in der box einer stute. es gab eindeutige hinweise, was er in der nacht versucht hatte und die stute hatte gezielt ausgetreten.

     

    desweiteren habe ich schon berichte von hundehaltern gelesen, das sie mit honig oder anderen leckereien die hunde "angewöhnt" haben.

    im interview gab man zu, physische vergewaltiger angezeigt zu haben - doch was ist mit den psychischen vergewaltigern?

     

    sollte mein rüde versuchen wollen, mich zu besteigen, um mich zu dominieren, denn nix anderes bedeutet dies... dann würde ich genauso reagieren, wie das alphatier eines in freier wildbahn lebenden rudels...

     

    bei fast allen befürwortern las ich nur vorgeschobene entschuldigungen und ungleichwertige vergleiche.

  • KW
    Komet Wuff

    Liebe Punica,

     

    deine Frage ist verständlich und deine Sorge ist berechtigt. Es gibt nicht wenige Zoos, die sich selbst die Frage stellen, wie sie sicher stellen können, dass der Geschlechtsverkehr immer einvernehmlich ist. In den '90er jahren haben sich Zoophile daher selbst die ZETA-Prinzipien gegeben (ZETA: Zoophiles for Ethical Treatment of Animals). Du findest die deutsche Version der ZETA-Prinzipien auch auf der Webseite des ZETA-Vereins: http://www.zeta-verein.de/wissenswertes/zeta-prinzipien.html

     

    Garantieren, dass kein Tier jemals sexuell missbraucht wird, können aber natürlich trotzdem nicht (kann das Gesetz übrigens auch nicht). Solange das Thema aber totgeschwiegen wird und diejenigen zoosexuellen, die ihre Tiere nicht missbrauchen sondern liebevoll und mit Respekt behandeln mit Tierquälern in einen Topf geworfen wird, ist die wahrscheinlichkeit, dass sexueller Missbrauch an tieren unentdeckt bleibt, wesentlich höher.

     

    Tierquälerei ist im übrigen auch heute schon strafbar. Dafür braucht es dieses neue Gesetz nicht. Wenn der Gesetzgeber Tiere wirklich besser schützen wollte, müsste er nur aus §17 das Wort "erheblich" streichen. Das will der Gesetzgeber aber nicht, denn die Tierquälerei in der Massentierhaltung sichert schließlich Arbeitsplätze. Und das ist der Regierung (zumindest den CDU/CSU-Politikern) viel wichtiger als Tierschutz.

     

    In einer Diskussionsrunde auf youtube ( http://www.youtube.com/watch?v=jzs08OHajSc ) hat der Moderator der Diskussion als Kompromiss vorgeschlagen, dass Zoophilie zwar erlaubt bleibt, dafür aber jeder Tierbesitzer mindestens einmal im Jahr mit seinem Tier zum Tierarzt gehen muss, wo das Tier auf physische wie psychische Gesundheit untersucht wird. Wie ich in dem Diskurs auch geäußert habe, halte ich dies für einen guten Weg, Misshandlungen von Tieren zu reduzieren. Immerhin gibt es ja auch Menschen, die ihre Tiere ganz asexuell misshandeln, ohne dass dies bisher oder mit dem neuen Gesetz zu Konsequenzen führen würde.

  • A
    Alex

    Hallo Punica,

     

    garantieren können wird das niemand, hier kann nur auf den gesunden Menschenverstand appelliert werden. Wie Sie es bereits erwähnt haben, können menschliche Partner einen Missbrauch melden was die Tiere nicht können, dass ist völlig richtig, aber anhaltende Misshandlungen am Tier, würden bleibende Psychische Störungen hervorrufen, diese sich in der Soziale des Tieres widerspiegelten.

     

    Hierbei muss wieder hinterfragt werden, welche "Änderungen" bringt das neue Tierschutzgesetz?

     

    Ein Missbrauch (Tierquälerei) ist bereits im TierSchG §1 & 3 verankert.

  • P
    Punica

    Ich finde den Artikel sehr interessant und auch wenn ich tendenziell gegen die Erlaubnis von Zoophilie bin und somit die Verschärfung des Tierschutzgesetzes begrüße, finde ich es doch sehr spannend und aufschlussreich, dass auch die "andere Seite" mal zu Wort kommt und ihre Sicht der Dinge schildert.

     

    Zugegeben, der Artikel hat mich zum Nachdenken angeregt.

     

    Es wird von den beiden Interviewten einvernehmlicher Sex mit Tieren geschildert. Gegen ein "Vergewaltigen" wird sich ausdrücklich ausgesprochen, was ich sehr gut finde.

    Ich frage mich nur, wie man die Grenze zum Missbrauch ziehen will bzw. den Schutz der Tiere garantieren kann, sollte das Gesetz wieder gelockert werden.

     

    Ein homosexueller Mensch (um mal diesen Vergleich zu ziehen) kann einen evtl. Missbrauch jederzeit anzeigen. Selbst ein Kind kann über jedes Unrecht, welches ihm in dieser Hinsicht geschieht, sprechen. Ein Tier spricht nicht unsere Sprache und ist somit dem Menschen völlig ausgeliefert. Niemand kann von außen kontrollieren, ob es hinter der Fassade tatsächlich einvernehmlich zugeht. Der Tierbesitzer freilich kann (und wird) das immer behaupten. Das Tier kann dazu nichts sagen und allein dadurch ist eine gleichberechtigte, auf Augenhöhe befindliche Beziehung nicht möglich.

    Einen "Schwächeren" zu missbrauchen, zieht nicht zwangsläufig immer körperl. Verletzungen nach sich. Der Mensch kann auch mit subtilem Druck arbeiten. Er hat die soziale Macht über das Tier und allein dieses Machtgefälle öffnet jeglicher Form des Missbrauchs Tür und Tor. Der schwächere Part lässt etwas zu (in diesem Fall den Geschlechtsverkehr), weil er Konsequenzen fürchtet (Entzug der Zuneigung, Futterentzug etc.). Nach außen hin wird es jedoch so aussehen, als sei alles freiwillig geschehen...

     

    Mich würde wirklich interessieren, wie die zoophile Gemeinschaft garantieren kann, dass kein Tier missbraucht wird (im Sinne von: unter Druck gesetzt, Befehlen gehorchend).

  • A
    Alex

    Meine Hochachtung an den beiden Herren, Burdinski und Gehrl für das brisante Interview.

     

    Leider wird dieses Thema immer noch zu gerne falsch verstanden und zugleich bewertet, wie ich aus den hier geschriebenen Kommentaren zurecht entnehmen kann.

     

    Ca. 45% von 100% der Leser wissen nicht was Zoophilie ist und was es beinhaltet und das Sodomie ein "Überbegriff" für "widernatürliche Sexualpraktiken" steht, (was auch Homosexueller Geschlechtsverkehr) mit einschließt. Auch lese ich immer wieder das Tiere keine "artübergreifende" sexuelle Handlungen vollziehen, dass ist falsch, es ist sehr wohl bekannt und dokumentiert.

     

    Gerne wird Argumentiert das Tiere sich nicht wehren können. Hierbei muss hinterfragt werden. "Müssen sie sich wehren, haben Tiere keine eigene Sexualität?" Es liegt zudem im ermessen des Tierhalters und ich gehe bei einer Mensch-Tierbeziehung (Zoophilie) davon aus das hier die Wünsche des Partners respektiert werden.

     

    Auch wird Zoophilie mit Pädophile auf eine schwelle gestellt, hierbei muss klar differenziert werden das Mensch-Tierbeziehungen Wesen mit einer ausgeprägten Sexualität sind.

     

    Wie aktuell bekannt ist, hat die Bundesregierung ein neues doch sehr umstrittenes Tierschutzgesetz verabschiedet, in dem Schenkel-Brandzeichen weiterhin erlaubt, die betäubungslose Ferkel-Kastration bis 2019 geduldet und Zoophilie zu einer Ordnungswidrigkeit wird. Hierbei muss erneut hinterfragt werden. "Für wem kommt das neue Tierschutzgesetz letztendlich zugute?"

     

    In diesem sinne...

     

    Lg

    Alex

  • A
    anonymus

    alle andersdenkenden, als die der katholischen kirche geltenden ansichten, sind perverse.....wie es homosexuelle früher auch waren....schon mal darüber nachgedacht??????? oder alles nur mitläufer der "moralischen" gesellschaft und keine eigene meinung haben!!!!!!!!!!!!!!!!!ihr tut mir richtig leid.....

  • G
    Glamour

    Pfui!

    Wie bitte kann man denn Sodomie mit Homosexualität vergleichen? Desweiteren ist das kein neutraler und sachlicher Bericht, sondern eine Plattform auf der Tierquäler sich nun erklären dürfen...

    Auffällig erscheint mir auch, dass sich hier nur an Tieren vergangen wird, die sich nicht wehren können oder durch Erziehung manipuliert werden. Bei dem Versuch sich an einer Katze zu vergehen, dürften böse Verletzungen entstehen. Ich selber bin Katzenhalter und wir leben mit den Tieren auch im Rudel, aber die haben bestimmt kein sexuelles Interesse an uns. Abartig ist das und sehr gut, dass das nun unter Strafe steht.

     

    Eine der blamabelsten Angelegenheiten der menschlichen Entwicklung ist es, dass das Wort "Tierschutz" überhaupt geschaffen werden musste

    (Theodor Heuss)

  • B
    bouleazero

    "Baaah, iiih! Ihr seid alle krank! Das ist völlig pervers!" Sprüche wie anno dazumal, hier in diesem Forum. Vor ein paar Jahren hat sich ein guter schwuler Freund von mir umgebracht, weil er solche Sprüche in seiner Jugend zu hören bekam und es sein Leben lang nicht auf die Reihe gekriegt hat damit zu leben. Sein Chef sagte damals zu ihm "Bist du also auch so einer von den Arschfickern!". Hört verdammt nochmal auf, mir Eure Moral aufzuzwingen. Ich bin anders als Ihr, und Ihr seid anders als ich. Das tut keinem weh, also lasst mich in Ruhe mit Euren Gesetzen.

  • SA
    Schilf am Ufer

    Ich bitte die Hunde unter uns, nun auch mal was dazu zu sagen!

    Kleiner Scherz. Aber: Niemand, auch keiner der großen Tierschützer hier, kann sagen, was und wie ein Hund denkt oder fühlt. Wir wissen es nicht!

    Der Mensch hat Nutz- und Haustiere mit hervorgebracht, doch sie leben (vielleicht) für ihre eigenen Gründe. Die Mensch-Tier-Ethik-Debatte fängt meiner Ansicht nach gerade erst an. Zoophilie ist nur eine der unzähligen Baustellen neben Vegetarismus, Veganismus, die Frage der Haustierhaltung und des menschlich-tierischen Zusammenlebens überhaupt, Artenvielfalt, Renaturierung, Fragen der Verantwortung ... und und und.

    Bin gespannt!

  • OB
    Oliver Burdinski

    Es ist heutzutage leider nicht leicht, jemanden zu finden, der bereit ist, über so ein Thema sachlich und neutral zu berichten. Um so dankbarer bin ich Frau Unsleber und der taz.

     

    @von von das darf doch nicht wahr sein:

    Die Bilder, die bei tierleid.org gezeigt werden unterstellen, dass es sich bei derartiger Tierquälerei um straffreie zoophile Handlungen handelt. Dem ist aber nicht so. Weder hat das, was dort gezeigt wird, etwas mit zoophiler Liebe zu tun noch ist so etwas je erlaubt gewesen.

     

    @von woistdenndadiegrenze?:

    Es gibt eine ganz klare Grenze: wenn ein Partner nicht will, ist schluss. Diese Grenze ist bei Zoophilen ebenso selbstverständlich wie bei Hetero- und Homosexuellen. Jede Art von Tierquälerei verurteile ich und dulde sie in keiner Weise, egal aus welcher Motivation heraus sie entsteht. Tierquälerei gehört bestraft und ist zum Glück auch strafbar.

     

    Das Gesetz, das jetzt in Kraft treten wird, sanktioniert ausdrücklich nicht tierquälerische Handlungen. Es handelt sich vielmehr um das Gegenteil, denn die Vergewaltigung von Nutztieren zur massenhaften Vermehrung in der Agrarindustrie ist diesem Gesetz nach erlaubt, während einvernehmliche Liebe nun bestraft werden soll.

  • VD
    von das darf doch nicht wahr sein

    Hunde sind Artgenossen von Menschen? Zoophilie hat mit Tierschutz nichts zu tun? Dieses Verhalten sei als gesund zu bezeichnen, solange man sich und anderen kein Leid zufügt? GEHT´S NOCH!!!!!

     

    Falsche und abstruse Begründungen für ein Verbrechen, begangen aus niedrigen Beweggründen an Hunden, die von Menschen abhängig sind und für die wir, Halter und Gesellschaft, die Verantwortung haben.

     

    Menschen können Nein sagen, Tiere nicht. Es gibt keine guten Missbraucher wie Zoophile und böse Missbraucher wie gewaltsame Tiervergewaltiger oder Pädophile.

     

    Hier ist zu sehen, wie die Hunde unter sexuellem Missbrauch leiden und welchen Schaden sie nehmen. Aber Vorsicht, nichts für schwache Nerven:

    http://www.tierleid.org/fotos-warnung.html

     

    Sexueller Missbrauch, ob mit oder ohne körperlichem Schaden des benutzten Lebewesens, ist kein gesundes Verhalten. Es ist und bleibt ein Verbrechen.

  • W
    woistdenndadiegrenze?

    Es ist m.E.n. krank, pervers und gehört zu Recht verboten! Und zwar gründlich! Wo ist denn die Grenze zwischen "Der Rüde will das doch auch" und im Genitalbereich verstümmelten, z.T getöteten Pferdestuten? Wollten die etwa nicht?

    Nein, bei aller Toleranz: das geht mit zu weit! Ich musste mich zwingen, diese ausgelebten Phantasien zu lesen und bin sofort für angemessene Strafen, die es ja leider im Tierschutz noch nicht so richtig gibt.

     

    Achja, ein 13-jähriger krebskranker Hund hat auch noch Spass am Sex mit seinem Besitzer? Meine verstorbene krebskranke Hündin hatte tatsächlich andere Sorgen!

  • R
    Richter

    Ich bin seid jahren Tierfreund und Hundehalter,auch wenn ich naive wirke heute habe ich das erstemal davon gehört. Ich habe den artikel 2 mal gelesen und muss erlich sagen das mein rüde schon mehrmals versucht hat mich zu decken, allerding habe ich das jedesmal verhindert alleine der gedanke macht mir kummer, ich würde nie mit einem Tier schlafen. Dennoch hat er es aus eigenen willen gewollt. Von mir aus sollen due das machen solange dabei kein tier gezwungen wird.

  • R
    Ramses

    Unglaublich

    ...dass die taz sich als Plattform für etwas hergibt, was bestenfalls als therapiebedürftig einzustufen ist.

    Man muss sich nur einzelne Sätze des Interviewten ansehen, um seine Grundhaltung zu erkennen. Wenn der Rüde in ihm hänge, so sagt er, dann habe dieser die Macht und er selber erlebe einen Kontrollverlust. Oh verdammt. Dieser Satz könnte haargenauso von einem Pädophilen stammen. Der geistige Horizont geht genau bis zur Triebbefriedigung, nicht weiter. Zu erkennen, dass ein Individuum, sei es Tier oder Mensch, missbraucht werden kann, auch wenn es dies nicht artikuliert oder artikulieren kann, dazu gehört nicht viel. Nicht mal viel Intelligenz. Nur reines Mitgefühl. Hier aber geht es nur egoistische Interessen. Dass es mir beim Lesen schlecht wird, mag mein eigenes Problem sein. Dass ich nicht will, dass Lust ohne Empathiefähigkeit für beschädigte Menschen, Wesen, Herzen, Leben sorgt, dafür trete ich ein. Und ich gehe davon aus, dass die taz selber Stellung bezieht. Eine echte Diskussion - von mir aus. Diese pseudoaufklärerischen, eigentlich voyeuristischen Aufsätze auf Schülerzeitungsniveau (weil ohne inhaltliche Auseinandersetzung) bitte nicht mehr!!!

  • TR
    Thorsten Reinert

    Ich war letztens bei einer Bekannten, die hat eine Hündin, so eine Promenadenmischung.

     

    Wir saßen im Wohnzimmer, ich auf dem Sofa. Die Hündin machte ihren Hundekram, ließ sich kraulen, bettelte Kuchen, führte Kunststückchen vor usw. Ich mag eigentlich Hunde nicht, habe auch ein bisschen Angst vor ihnen.

     

    Und da stellte sie sich vor mir auf, legte mir die Vorderpfoten auf die Oberschenkel und rubbelte sich ihre Genitalien an mir. Es schien ihr Spaß zu machen, sie war sehr konzentriert-fanatisch bei der Sache, schloss sogar die Augen. Ich glaube, die bekam einen Orgasmus. Keine Ahnung. Meine Hose war von ihrer Rubbelei nass geworden.

     

    Mir war es peinlich, ich versuchte sie wegzudrücken, was mir nicht gelang. Meine Bekannte grinste. Sie ließ ihre Hündin gewähren.

     

    Frage: Hatte ich jetzt Sex mit einer Hündin, muss ich jetzt bestraft werden? Ich war zwar nicht sexuell erregt, aber die Hündin offensichtlich. Wie ist das jetzt rein rechtlich? Komme ich jetzt ins Gefängnis oder habe ich eine Ordnungswidrigkeit begangen? Weil ich die Hündin nicht in die Fresse schlug, um sie abzuschütteln?

     

    Oder bin ich jetzt vergewaltigt worden? Und ist meine Bekannte eine Vergewaltigerin, die in den Knast gehört? Sie hat ja ihre Hündin gewähren lassen. Sie hat ja sogar gegrinst.

     

    Fragen über Fragen...

     

    Fragen, die die Welt nicht braucht...

  • R
    robertino

    Würg.

  • M
    manfred (61)

    Die Sexualität der Menschen zu beherrschen bedeutet, die Menschen steuern zu können. Das weiß die Kirche seit tausenden Jahren und versucht deshalb bis heute, den Menschen sexuelle "Moralvorstellungen" aufzuzwingen. Das gilt auch für andere Religionen, die in vielen Religionen gängigen Genitalverstümmelungen sowohl bei Mädchen wie auch bei Jungen sind Ausdruck dieses Machtanspruches. Das gilt aber nicht nur für Religionen, das gilt letzlich für jede Form der Herrschaft über Menschen.

     

    In diesem Zusammenhang muß man dieses unselige Gesetz sehen. Es geht darum, verlorene Macht über Menschen zurückzugewinnen. Das fängt bei Minderheiten an, weil man sich hier der Zustimmung des Stammtisches gewiß sein kann, jetzt also die Zoophilen. Ist dieser Schritt getan, folgt der nächste. Die Pädophilen wurden schon erwähnt, da fehlte in Insel (Sachsen-Anhalt) nicht mehr viel bis zur Lynchjustiz, in Rußland werden gerade den Schwulen die Menschenrechte abgesprochen, ohne das nennenswerte diplomatische Aktivitäten von unserer Seite erkennbar wären. Und immer finden sich jene unseligen "Gutmenschen", die ja nur das Beste wollen.

     

    Auch die Sexismus-Debatte, die derzeit in der BRD immer weiter eskaliert, ist letzlich eine Debatte um Machtpositionen.

     

    Und ganz nebenbei: Der Durchschnittspießer kann unter dem Deckmentel der Moral in fremden Betten schnüffeln und sich daran aufgeilen. Dessen bedarf das Regime zum Machterhalt.

  • TL
    Tim Leuther

    @Bine

    Und? Alle die Haustiere haben halten sich andere Lebewesen zur Befriedigung Ihrer sozialen bedürfnisse.

     

    Das könnte man objektiv gesehen auch für total pervers halten!

     

    Das es gesellschaftlich akzeptiert ist, das es Hunde, von Blinden, Drogen und Schäferhunden (die Verwendung, nicht die Rasse) gesellschaftlich akzeptiert sind, ist letztendlich vollkommen zufällig.

  • C
    Cometh

    ... das soll es auf dem Land früher öfter gegeben haben. Das es jetzt die armen Hunde trifft, ist sicher ein Wohlstandsphänomen. Allein der Umstand, dass der eine Typ mehrere größere Hunde hat, ist ja bezeichnend.

     

    Also hat er genug Geld um sich beim nächsten Beate-Uhse Shop mit Spielzeug einzudecken. Vielleicht gibt es ja auch einen Plastikhund mit eingebautem Motor... Das soll er man machen und seine Hunde in Ruhe lassen.

     

    Ansonsten ist vieles richtige gesagt: Die sind genauso "phil" wie die Kinderfreunde. "Sodomisten" trifft es gut. Und die Taz muss sich schon fragen lassen, wie sie über solche Themen angesichts der pädosexuellen Vergangenheit (da gab es im Umfeld der Odenwaldschule einen interessanten Bericht von Herrn Füller) eigentlich berichtet...

     

    Nur weil Hunde nicht reden können, heißt es nicht, dass sie nicht missbraucht werden können. Die Odenwaldschule-Kinder fanden das auch nicht toll, was Herr Becker mit ihnen jahrelang anstellte, auch wenn sie nix sagten, fragen sie Herrn Dehmers...

  • S
    Sinaida

    Enttabuisierung sieht anders aus

     

     

    Hallo Taz-Redaktion,

     

    kein Danke

    -für die jüngsten, undifferenzierten Artikel über Sodomie und die Novelle des Tierschutzgesetz

    -für Aussagen wie Sodomie sei die neue Homosexualität und eure bereitwillige Plattform hierfür

    -fürs Unerwähntlassen von geschätzten 500.000 Tieren, die in Deutschland jährlich durch sexuelle Praktiken an ihnen zu Tode kommen

    -für das Nicht-Nennen von Beratungsstellen für Sodomisten

     

    Frage:

    Wenn Kindessmißbrauch in Deutschland nicht strafbar wäre, was meint ihr:

    Gäbe es Vereine mit Namen wie z.B. Infantiphil e. V.? Nein?

     

     

    Eine nicht-militante, aber trotzdem jetzt ehemalige Tazleserin

  • E
    Ekelhaft

    Danke für die Klarnamen, ich habe diese perversen Irren soeben angezeigt.

  • I
    Informatiker

    @Bine:

     

    Haben Sie den Artikel gelesen?

  • RA
    ralf ansorge

    ich fasse es nicht,daß von den foristen hier ich der einzige bin dem das wohl der tiere nicht egal ist.ein tier ist genausowenig ein potentieller sexualpartner wie ein kind.das hat nichts mit spießiger moral zu tun.

    und ich dachte das wäre selbstverständlich...

  • B
    Bert

    Armes Deutschland. Und voll daneben ist es, im Zusammenhang mit diesen Thema Homosexualität zu erwähnen. Bei Homosexuellen haben erwachsene MENSCHEN Sex und eine Beziehung miteinander.

  • SS
    Schwule Sodomiten...

    ...nun können wir einmal testen, ob wir wirklich tolerant sind oder ob wir nur den üblichen Mainstream nachplappern.

     

    Für mich persönlich ist klar: Ich kann niemanden veurteilen, der Sex mit einem Tier hat, während nebenan im Supermarkt Fleisch, Wurst und Käse verkauft werden. Nein, ich bin weder Veganer noch Vegetarier und habe kein Problem damit.

  • R
    RallyMonteCarlo

    Ich für meinen Teil bewerte sexuelle Handlung an oder mit Tieren auch grundsätzlich als "Übergriff".

     

    Dennoch ist imo der Kommentator von "Sindbad" zutreffend, der zurecht anmerkt, daß es seltsam anmutet, wenn es in dieser Hinsicht große Demos o.ä. gibt bzw. geben würde, da Tieren hierzulande an anderer Stelle viel weitreichender und alltäglicher gequält werden.

  • T
    Tina

    Die zwei sind nach westlichem Maaßstab krank bzw. abnormal, da eine solche sexuelle Orientierung selten und ungewöhnlich ist. Es unterscheidet sie aber nichts von Pädophilen oder Nekrophilen.

    Die Frage was erlaubt ist und was nicht, wird immer im aktuellen gesellschaftlich-moralischen und religiösen Kontext beantwortet. Und sie wurde es auch schon anders in der Vergangenheit als es das heute ist.

  • F
    FaktenStattFiktion

    Ihr seid einfach nur ekelhaft und krank.

  • S
    Sire

    @Angela: Zustimmung

    Beim Lesen des Interviews fühlte ich mich auch manchmal unwohl, teilweise musste ich aber auch lachen. Auf jeden Fall Danke taz! für dieses mutige und zum Nachdenken anregende Interview.

  • S
    SchnurzelPu

    Da ist irgendwas schiefgelaufen bei den Zoophilen. Da sollten sie sich ranmachen und nicht an Viecher.

  • H
    hanno

    die gleiche debatte zum btmg wäre endlich mal angesagt.

     

    aber da gehts ja auch nur um ein paar zehntausend häftlinge in deutschland, zu unwichtig für die taz.

  • D
    Dagegen!

    Sorry aber wie kann man hündisches Verhalten so missverstehen?? Auch wenn die Hunde es mit sich machen lassen bzw. es mitmachen ist es Missbrauch, ein Hund kann sehr wohl zwischen Hund und Mensch unterscheiden und weiß auch dass wir keine Artgenossen sind und sie haben auch keine sexuellen Fantasien, bei Hunden dient der Sex ausschließlich zur Fortpflanzung!!! Ein Hund macht das doch bloß mit weil er gefallen möchte, und das sollte man nicht so missbrauchen!!! Ich finde es mehr als richtig dass es verboten wurde!!!

  • O
    oskariat

    regt sehr zum nachdenken an und ertappe mich beim mitleid haben mit den beiden männern.

     

    danke, taz, die wohl einzige zeitung, die solchen menschen raum für ein interview gibt

  • M
    martin

    Da wir Menschen Tiere industriell zur Strecke bringen, um sie danach zu essen und Tierversuche durchführen, ist es natürlich nur ein Moralgesetz. Fand trotzdem ziemlich abstoßend was ich gelesen habe. War aber ein interessantes Interview.

  • C
    Carsten

    Baaah, iiih! Ihr seid alle krank! Das ist völlig pervers!

  • EF
    Eine Frage der Moral

    Weniger zu diesem Thema,

     

    Genauso krank ist die Einhaltung der Artenvielfalt. Da dürfen Tiere zum Abschuss freigegeben wetden weil sie sich zu sehr vermehren. Letztendlich ist der Mensch der größte Virus der sich auf diese Welt niedergelassen hat, immer bestimmend und im glauben das richtige zu tun. Das ist z.B. mit den Wölfen so weil sie von einigen Hirten die Schafe gerissen haben oder sei es Bruno der Braunbär. Da ist seit Jahrhunderten mal wieder ein Braunbär im Lande und dann wird er zum gejagden. Also brauchen mir irgendwelche Politiker nixhts von eine Würde des Tieres erzählen. Wir tragen alle zum verderben von Mutter Natur bei. Wir sind doch die jenigen die, etliche Arten ausgerottet haben und das ist vollkommen normal für euch? Wenn ea sowieso so weiter geht wirdbdiese Erde nicht länger exestieren!!!

     

    Und alles andere was nicht mit normalen Geschlechtsverkehr zu tun hat ist sowieso Krank? Leute fressen Ihre eigene Scheiße, treiben es mit Gegenständen oder fügen sich gegenseitig Schmerzen zu und sobweiter und sofort. Wie die Gesellschaftliche Toleranz und Moral da definiert werden soll ist mir schleierhaft. Eigentlich soll der Geschlechtsakt ausschließlich zur Fortpflanzung dienen hieß es mal ursprünglich, aber das Bedürfnis nach mehr teizt nie ab und dann brauch man sich über sowas schon lange nicht meht windern. Aber so ist der Mensch nuneinmal gestrikt in der heutigem Zeit.

  • KG
    Kurt Gehrl

    @Danke (09:47):

     

    Natürlich ist das Gespräch gekürzt. Für den Text hat Frau Unsleber bestimmt 6 Stunden Interviews geführt und man hätte gefühlt noch ein Dutzend weitere Aspekte mit reinpacken können, aber der Platz auf einem Holzmedium ist nunmal begrenzt.

     

    Vielen Dank auch von meiner Seite an die taz und an Frau Unsleber für den respektvollen und ehrlichen Umgang mit uns. Der Artikel ist eine sehr gute Zusammenfassung des Gesprächs.

  • B
    bouleazero

    Wow! Erstaunlich, dass sich die Taz ein solch offenes und wertfreies Interview abringen kann. In der Schweiz ist leider letztes Jahr ohne jede Kritik ein Gesetz verabschiedet worden, welches 'sexuell motivierte Handlungen mit Tieren' verbietet. Auch Tiere haben Sex, das ist keine Tierquälerei und man braucht sie nicht davor zu beschützen. Sehr mutig von der Taz und den Interviewten.

  • H
    hundottoskollege

    Ob die beiden den Unsinn den sie erzählen selber glauben?Wenn die beiden nicht therapierbar sind muss man dafür sorgen das sie nicht mehr in die Nähe von Hunden kommen.Die Rechtfertigungen erinnern einen schon ziemlich an die der Pädophilen.

  • S
    Severin

    Danke an die TAZ und die Interviewten für den interessanten Artikel.

    Wer sich etwas genauer mit Sexualität in den Weltkulturen beschäftigt, wird entdecken, daß z.B. Zoopohilie in vielen Kulturen vorkam und vorkommt.

    Im alten Ägypten z.B. waren sexuelle Praktiken mit Tieren Teil religiöser Rituale - indem man sich mit dem Tier als Abbild der Gottheit paarte, hatte man Teil am Göttlichen.

    Die griechische Mythologie ist voll von zoophilen Anspielungen, Leda und der Schwan, Europa und Zeus als Stier u.v.a.m.

    Zoophilie ist also eine sehr alte Sache. Und wenn sie vielleicht aus psychologischer Sicht auch als Verirrung des normalen Sexualtriebes definiert werden kann, sozusagen als "krankhafter" Zustand, so ist dies keinesfall Grund für eine derartige Kriminalisierung.

    Wie die beiden Herren sagten: sie haben es sich nicht ausgesucht, sie sind einfach so. Sollen sie auf das Menschenrecht der Sexualität verzichten, nur weil es nicht der "Norm" entspricht? Solange keiner zu Schaden kommt und die Tiere das freiwillig tun (und wenn ein Tier nicht will, dann zeigt es das auch) ist m.M. kein Grund für ein solches Gesetz gegeben.

    Und angesichts der lieb- und verantwortungslosen Umgangs mit Tieren in der Landwirtschaft spricht aus so einem Gesetz pure Heuchelei. Es ist ein Alibie-Vorhaben, damit sich einige Wenigen auf Kosten einer an sich bedauernswerten Minderheit profilieren kann.

  • M
    mir

    Gut, dass wenigstens in der taz offen über das Thema gesprochen wird. Ich bin zwar selbst nicht zoophil, aber wenn es den Tieren nicht schadet wüsste ich wirklich nicht warum man es verbieten sollte.

    Vielmehr sieht mir das Ganze immer mehr wie ein typischer konservativ-populistischer Aktivismus aus, um möglichst alles zu verbieten, was nicht "normal" ist. Früher ging es so Negern, Juden und Schwulen an den Kragen - jetzt sind die Zoophilen dran!

  • A
    Angela

    So wie Grübler*in bin ich selber auch noch zu keiner abschließenden Meinung bei diesem Thema gekommen. Ich gebe auch ganz offen zu, dass mir bei einigen Passagen in diesem Artikel schlecht wird. Aber dann lese ich die Argumente und frage mich, ob es mir damit letztendlich nicht ähnlich geht, wie den Menschen, die früher gegen Homosexualität gewettert haben. Schwierige Sache.

  • D
    dankbar

    danke für die art und weise, den inhalt und die einsichten durch dieses interview. danke taz!

  • G
    groooveman85

    "Wo kein Schaden entsteht, ist ein Verbotsgesetz immer ein Moralgesetz. "

     

    Diesen Satz kann ich nur unterschreiben. Leider gibt es in Deutschland eine ganze Fülle solcher Moralgesetze, die nur dazu dienen andere Menschen in ihren Neigungen und Wünschen einzuschränken. Ideologie siegt viel zu oft über Wissenschaft, Moral über Vernunft.

    Das Betäubungsmittelgesetz ist ein gutes Beispiel dafür.

  • CG
    Christian Gropper

    Warum ist in solchen Interviews eine Pädophilie-Frage inklusive diskriminierender (und dieses Mal auch einfach faktisch falscher) Antwort eigentlich Pflicht? Dass sich eine sexuelle Minderheit auf Kosten einer anderen sexuellen Minderheit profiliert ist schon erbärmlich.

  • S
    Strafverteidiger

    Vielen Dank für dieses wichtige und mutige Interview. Als 69 das Deutsche Sexualstrafrecht reformiert wurde geschah dies mit dem Grundgedanken, dass alle Tatbestände entfernt werden müssten, die nicht lediglich dem Schutz der sexuellen Freiheit dienen. Damit wurde dann all jene Normen, die lediglich eine heteronormative Moral festschreiben sollten aus dem StGB entfernt. Die CDU schafft es gerade - unter dem Deckmantel des Tierschutzes, der ihr sonst herzlich egal ist, den Staat wieder zum Sittenwächter zu machen. Endlich dürfen moralingetränkte Politiker wieder Jagda auf Menschen machen, deren sexuelle Praktiken den ihren nicht entsprechen. Hierum geht es. Es ist so wichtig, dass dieser Artikel erscheint. Die Linke darf nicht auf die Tierschutzmogelpackung hereinfallen - hier dient das Tierschutzargument ausschließlich dazu, die Grundsätze eines freiheitlichen Sexualstrafrechts auszuhebeln. Ginge es um den Tierschutz, würde man Hunde in den Tatbestand schon bestehender Gesetze zum Schutz der sexuellen Selbstbestimmung mit einbeziehen - Nötigung, Vergewaltigung etc. - oder eben schlicht das Tierschutzgesetz zur Anwendung bringen.

  • G
    Grübler*in

    Danke für diesen Artikel!

     

    Auch wenn ich für mich noch nicht einig bin, wie ich bzw. die Gesellschaft mit dieser sexuellen Neigung umgehen sollte, so war dieser Dialog sehr aufschlussreich für mich. Ich finde es sehr gut, dass die Menschen, die von neuen Gesetzen negativ betroffenen werden sollen, eine Plattform bekommen.

    Ein Nachhaltiger Umgang kann meiner Meinung nach nur funktionieren, wenn sich Menschen an einen runden Tisch setzen und sich gegenseitig zuhören!

     

    Gleiche Freiheit und Rechte für alle Menschen sollte das Bestreben einer Gesellschaft sein....

  • D
    Danke

    1. Herr Burdinski, ich zolle Ihnen großen Resepkt dafür das Sie Ihren Klarnamen drucken lassen, obwohl Ihnen das Risko sehr wohl bewusst ist. Sie treten für die sexuelle Neigung einer Minderheit ein, die sehr einfach zu verurteilen ist und selbst unter der taz-Leserschaft ,nehme ich an, eher auf Ablehnung bis Verurteilung als Toleranz oder gar Akzeptanz erfahren wird. Doch würde es Leute wie Sie nicht geben, würden heute weder Homo- noch Transsexuelle Ihre Sexualität ausleben können, denn auch Ihre Vertreter sahen sich massiver Kritik bis zur Gefährdung des eigenen Lebens ausgesetzt.

    Danke an Herrn Burdinski und Herrn Gehrl

     

    2. Liebe taz, danke das Ihr den Mut habt dieses Thema neutral zu bewerten. Wenn das Interview gekürzt ist, dann habe ich nicht das Gefühl das Ihr es verzehrt habt. Auch hier nochmal Resepkt das Ihr das Interview ohne Bewertung lasst. Ich denke das auch ein Großteil der Redaktion dem Thema eher mit Ablehnung begegnet.

  • HW
    Hans Wurst

    Das glaubt doch kein Mensch, dass dieser Artikel echt ist! Ja is denn scho erster April?

  • FE
    Frank Emschler

    Wie eklig die Vorstellung auch sein mag, wenn der Herr mit seinen Hund Spaß hat wie er beschreibt, wo besteht da gesetzlicher Handlungsbedarf, wer soll geschützt werden?

  • HV
    Hasso von Beifuss

    Das Interview erinnert mich sehr stark an Monty Python, Mel Brooks oder Armin Meiwes.

    "Wie sehen Ihre sexuellen Fantasien aus?

     

    Gehrl: Ich denke an das Gefühl von Abhängigkeit und Kontrollverlust, wenn der Rüde in mir hängt und ich ihm vertrauen muss, dass er nicht plötzlich losrennt. Was wichtig ist: In diesen Fantasien bin ich der Abhängige, nicht umgekehrt. Der Hund bestimmt, was passiert, nicht ich. "

     

    And now for something completely different...

    Hier: Die Liebe zu Pflanzen...wenn der Oberförster erzählt.

    Interview: Harz Baum

    von

  • P
    pit

    Ich mag Hunde sehr gerne - wenn auch nicht so gerne wie Herr Burdinski und Herr Gehrl - und möchte einfach mal sagen: Meinen Segen haben Sie.

  • RA
    ralf ansorge

    die argumentierengenauso wie die kinderschänder,die meinen ja auch zu wissen ,daß es den kindern gefällt,sie können sicher nichts dafür,aber es gibt ärzte.sich mit schwulen auf eine stufe zu stellen,die ihre bedürfnisse unter gleichberechtigten ausleben ist schon krass

  • L
    luna

    Interessantes Interview.

    Mich stört schon länger die Scheindebatte zum Thema. In einem Land, in dem Massentierhaltung und Tierversuche Normalzustand sind und nur eine Minderheit versucht, die eigenen Lebensgewohnheiten so anzupassen, dass sie diese Formen von Misshandlung nicht mehr mitträgt, wird sexueller Kontakt zu Tieren zum absoluten No-Go.

    Natürlich sollte kein Tier zu schaden kommen, aber wie die Interviewten bereits erwähnten: nur Sadisten würden ein Tier verletzen. Ein Zoophiler, mit dem ich vor einigen Jahren ein Ähnliches Gespräch geführt habe, erzählte mir, dass es für ihn selbstverständlich wäre, auf ein tierisches "Nein" zu reagieren. Da muss der Hund nicht Mal beissen. Ich denke, jeder, der ein Haustier hat, hat mit der Zeit gelernt zu verstehen, wann sich das Tier wohlfühlt und wann nicht.

  • A
    aujau

    Das Argument, dass Tiere auch ihrer Kastration nicht zustimmen koennen, kann kein Argument fuer den sexuellen Zugriff auf sie sein. Der Mensch handelt traditionell falsch am Tier, das muss nicht auch noch durch Sex ergaenzt werden.

  • KK
    Karl Kraus

    Ich frage mich, wie man einem Sodomisten oder einer Sodomistin "auf die Schliche" kommen will. Macht man dann beim Menschen Abstriche? Oder beim potenziellen Opfer? Tierquälerei ist - wie ja schon gesagt - ohnehin strafbar, und ja auch zu Recht. Ich verstehe nicht den Zugewinn für den Tierschutz. Oder wird man dann ganz allmählich Tiere auf Traumasymptome hin beobachten? Da wäre ja jeder Yorkshireterrier ein Kandidat. Vielleicht gibt's ja so auch bald ein einträgliches DSM für Tiere, durch das man dann gestörte Vier-, Zwei-, Sechs-, Acht- und Viel-Beiner (und -Beinerinnen) teuer medikamentieren kann.

    Als erstes sollten mal lieber die bescheuerten Überzüchtungen verboten werden. Die "Liebhaber" solcher Kreaturen sind für mich die Perversen. Die denken nämlich gar nicht nach. Aber: Die Gesellschaft bestimmt die Krankheit.

    Mal gucken, ob einer schimpft. :)

  • S
    Sindbad

    Sehr, sehr spannend und interessant. Danke Taz für einen wirklich aufschlussreichen Artikel, in dem Einsicht und Verständnis für eine Welt möglich ist zu der sonst kein Zugang besteht und einige Klischees beseitigen kann.

    Und als Tierrechtler finde ich es albern, sich um dieses Nischenthema zu kümmern (sofern man sich tatsächlich aufgrund von Tierrechten darum "kümmern" muss), Demos zu Veranstalten und richtig Zeit zu investieren, solange die industrielle Massentierhaltung immernoch millionenfach foltert und tötet. (vgl. ARD Reportagen)

  • S
    Sven

    Früher gab's in der taz mal ähnliche Diskussionen über Pädophilie...

  • B
    Bine

    Mutiger Beitrag, ich werde mich künftig nie wieder als Tierliebhaberin bezeichnen......

     

    diese Herren quälen Tiere zur Befriedigung Ihres Geschlechtstriebes, ich kann hierfür keinerlei Verständnis aufbringen.

  • G
    Gregor

    Ich finde, Zoophilie sollte in die Menschenrechte aufgenommen werden. Und die Gleichstellung von Tier-Mensch eheaehnlichen Verhaeltnissen mit anderen tolerierten Partnerschaften sollte Kriterium fuer einen EU Beitritt sein. Und Laender, die sich intolerant gegen Zoophilie verhalten, sollten mit Wirtschaftssanktionen oder gar militaerischen Strafaktionen rechnen muessen. Ueberhaupt: Zoophile sollten gleich mal eine Demo fuer die internationalen Rechte der Zoophilen machen, wenn Praesident Mursi nach Berlin kommt. Und die TAZ sollte ganz gross darueber berichten, am besten einen ganzen Monat lang, auf Seite 1-3. Ich betreibe uebrigens gerne Sado-Maso Sex mit Froeschen...

  • G
    grim

    Immer schön da Ausleuchten, wo sich Menschen über andere Menschen erheben. Inwieweit Moralvorstellungen in Gesetz gemeißelt werden müssen, ist eine total spannende Frage. Weiter so!