: Zinni wieder im Nahen Osten
Israelische Armee zieht sich teilweise zurück. Mutmaßliche Attentäter festgenommen
JERUSALEM afp ■ Wenige Stunden vor Beginn einer neuen Vermittlungsmission des US-Sondergesandten Anthony Zinni hat Israel seine Truppen aus vier autonomen Städten im Westjordanland abgezogen. Tulkarem, Kalkilja, Dschenin und Hebron würden vollständig geräumt, erklärte das Verteidigungsministerium in Jerusalem gestern. Nablus und Ramallah blieben dagegen weiterhin abgeriegelt. Der Chef der Fatah-Bewegung im Westjordanland, Marwan Barguti, forderte, Zinni müsse einen festen Zeitplan aufstellen, der den „vollständigen Rückzug“ Israels aus den besetzten Autonomiegebieten garantiere. Ohne ein Ende der Besatzung würden alle politischen Bemühungen im Sande verlaufen.
Die Forderung von Ministerpräsident Ariel Scharon nach einer siebentägigen „vollständigen Waffenruhe“ vor Wiederaufnahme der Gespräche mit den Palästinensern wies Washington zurück. Beide Seiten müssten für ein Ende der Gewalt arbeiten, betonte US-Außenamtssprecher Richard Boucher.
In der Nacht zum Donnerstag nahmen israelische Soldaten in Hebron vier mutmaßliche Mitglieder der radikalen Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad fest. Militärangaben zufolge werden sie verdächtigt, sich an „anti-israelischen Terroraktionen“ beteiligt zu haben.
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