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Zille ohne Idylle

Die Müllkippe, der Hinterhof, der Stadtrand: Es sind nicht die beschaulichen Seiten Berlins, die Heinrich Zille in seinen Fotografien darstellt. Mit einer geliehenen Plattenkamera machte er sich 1877 daran, seine Umgebung und seine Zeitgenossen und -genossinnen festzuhalten. Zeitlebens hat Zille nicht mehr davon lassen können. Sein fotografisches Vermächtnis wurde erst 1966 entdeckt – vor Zilles Tod sind die Aufnahmen nie öffentlich präsentiert worden. In einer Ausstellung der Berlinischen Galerie, die ab heute abend im Focke-Museum zu sehen ist, zeigen die Fotos jetzt ein Bild, das dem Klischee des „Milieumalers“ Zille überhaupt nicht entspricht. Die rund 200 Fotografien, teilweise Original-Abzüge, dokumentieren die eigenständige fotografische Sichtweise des Künstlers auf seine Stadt und seine Zeit, frei von den sentimentalen Inszenierungen vieler Amateurfotografien: ein Realist mit der Kamera. tw

„Heinrich Zille – Fotograf der Moderne“, bis 28. Mai im Focke-Museum; Eröffnung heute um 19 Uhr

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