: Zico wird Japaner
■ Brasiliens Ex-Sportminister spielt wieder
Berlin (taz) — Ein bißchen mehr als ein Jahr hielt es Brasiliens zweitgrößter Fußballer aller Zeiten, Arthur Antunes Coimbra, weit besser bekannt unter seinem Künstlernamen Zico, ohne Fußball aus. Seinen Abstecher auf den Sessel des Sportministers in der Regierung Collor de Mello beendete er vor einigen Wochen, nun zieht es den 38jährigen wieder mit Macht auf den grünen Rasen. Im Februar 1990 hatte Zico sein letztes Spiel für Flamengo Rio de Janeiro bestritten, am Dienstag unterschrieb er nun einen Dreijahresvertrag beim japanischen Zweitligisten Sumitomo. Der Club gehört dem Unternehmen „Sumitomo Metal Industries“ und residiert in der Stadt Kashima, 100 Kilometer von Tokio entfernt. Eine Million Dollar bekommt Zico allein für seine Unterschrift, 500.000 Dollar jährlich als Gehalt, insgesamt soll der Vertrag inklusive Nebeneinnahmen etwa 3,3 Millionen Dollar wert sein.
Japan will sich um die Austragung der Weltmeisterschafft des Jahres 2002 bewerben, und ein Aushängeschild wie der brasilianische Ballzauberer kommt da gerade recht. Ab 1993 wird es in Japan erstmals eine Profiliga geben, in der auch Sumitomo mitmischen wird.
„Das Alter ist kein Problem“, sagte Zico und erinnerte an die grandiose Vorstellung des ebenfalls 38jährigen Kameruners Roger Milla bei der WM 1990 in Italien. Seit Februar habe er zweimal pro Woche trainiert, Fußball und Volleyball gespielt. 1994 soll dann aber endgültig Schluß sein. „Sumitomo ist die letzte Mannschaft meiner Profikarriere“, behauptet Zico felsenfest. Matti
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