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Zensur im Krieg

New York (dpa) — Während die großen amerikanischen Fernsehgesellschaften sich darauf vorbereiten, mit gewaltigem technischen und personellen Aufwand rund um die Uhr vom Kriegsschauplatz zu berichten, hat das US-Verteidigungsministerium Vorsorge getroffen, daß nach Möglichkeit nur das über die Bildschirme flimmert, was der Regierung in Washington paßt. Das Pentagon erließ eine Reihe von Richtlinien. Danach müssen alle Berichte aus dem Kriegsgebiet einem Zensor vorgelegt werden und die Journalisten dürfen sich nicht frei bewegen, sondern müssen von Pressebetreuern begleitet sein. Zunächst sollten auch Interviews mit Soldaten und Bilder von Verwundeten oder Sterbenden tabu sein.

„Ich bin nicht gegen scharfe Regeln“, meinte der Washingtoner Büroleiter der Cox-Zeitungsgruppe, Andrew J. Glass, „aber was hier kommt, ist ein System von Vorab-Beschränkungen, die von Bürokraten an der Front auferlegt werden“.

Die Militärs haben offensichtlich aus den Erfahrungen des Vietnam-Krieges gelernt, als die Kamerateams und Zeitungsreporter sich ungehindert bewegen und ihre Berichte ebenso ungehindert in die Heimat schicken konnten. Die unzensierten Bilder vom Grauen der blutigen Kämpfe hatten erheblich dazu beigetragen, die Öffentlichkeit gegen eine Fortsetzung des Krieges einzunehmen.

Schon von den beiden nächsten militärischen Engagements der USA in Grenada und Panama war die Presse — zumindest in der Anfangsphase - weitgehend ausgeschlossen, und dann waren die Kämpfe auch schon vorüber gewesen.

Ein Krieg um Kuwait aber hätte ein anderes Kaliber, und die großen amerikanischen Networks stellen sich darauf ein. Allein der Nachrichtensender CNN — angeblich Saddam Husseins Lieblingskanal — hat nach eigenen Angaben rund 200 Mitarbeiter in der Region. ABC und NBC sind mit je etwa 40 Journalisten und Technikern vor Ort, CBS gab keine Zahlen bekannt.

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