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Zelluloid 93 floppte

Ein Wagnis war die „Zelluloid '93“ von vornherein. Das „größte Hamburger Filmfestival“ suchte bis Sonntag vier Tage lang seine Zuschauer – und fand sie nicht immer. Der Initiator, die „Ufa-Theater AG“, servierte fast ein Dutzend großer, meist amerikanischer Produktionen lange vor dem offiziellen Deutschlandstart. Die Bahrenfelder Trabrennbahn versprach Freiluft-Kino-Vergnügen. Aber das Interesse des Publikums blieb, so ein Veranstalter, „gelinde gesagt enttäuschend“. Das gleichzeitig stattfindende Alstervergnügen wurde zum ärgsten Konkurrenten des Ufa-Filmfests. Beim „Senioren-Kino“ am Freitag im Grindel blieb man auf Kaffee und Kuchen sitzen, für die Vorführungen von Casablanca und Tote tragen keine Karos im Studio hätte ein großes Wohnzimmer gereicht. Am Samstag fanden kaum 1.000 alte wie junge Hippies den Weg nach Bahrenfeld, um den alten Heroen von „Woodstock“ in restaurierter Dolby-Stereo-Fassung zu huldigen. Fröstelnd mußten sie miterleben, wie Ton- und Bildausfälle das erhoffte Vergnügen zur Geduldsprobe machten: Die neue Kopie war offenbar eine „Montags-Produktion“ des Hauses Warner. Die Veranstalter entschuldigten und erstatteten das Eintrittsgeld zurück. 1994 soll alles besser werden.

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