piwik no script img

Miethai & Co.Zeitverträge

■ Teil III: Verlängerung Von Eve Raatschen

Was ist beim Zeitmietvertrag zu tun, wenn die Mieterin über den vereinbarten Zeitpunkt hinaus wohnen bleiben will? Man muß unterscheiden zwischen einem einfachen und einem qualifizierten Zeitmietvertrag. Bei einem einfachen Zeitmietvertrag haben MieterInnen einen Anspruch auf Verlängerung des Vertrages auf unbestimmmte Zeit.

Ein einfacher Zeitmietvertrag liegt vor, wenn im Vertrag keine Begründung für die Befristung angegeben ist. MieterInnen haben bei einem solchen Vertrag die Möglichkeit, zwei Monate vor Ablauf des Vetrages schriftlich vom Vermieter die Fortsetzung des Mietvertrages zu verlangen – eine Begründung brauchen sie nicht.

Wichtig ist, daß das Fortsetzungsschreiben zwei Monate vor Ablauf des Vertrags beim Vermieter ankommt (Abschicken in der Frist reicht nicht!) und daß die MieterInnen die Ankunft des Schreibens beweisen können. Es sollte daher rechtzeitig mit Einschreiben/Rückschein verschickt werden oder zusammen mit einer Zeugin, die nicht Mieterin sein darf, in den Briefkasten des Vermieters gesteckt werden.

Ein Beispiel: Das Mietverhältnis ist befristet bis zum 31. Dezember 1996 – das Fortsetzungsverlangen muß bis zum 31. Oktober 1996 beim Vermieter angekommen sein. Kommt es nicht oder auch nur einen Tag verspätet, so ist das Mietverhältnis zum vereinbarten Zeitpunkt beendet ohne daß es eine weitere Verlängerungsmöglichkeit gibt.

Gibt es mehrere MieterInnen oder Vermieter, so muß das Schreiben von allen MieterInnen unterschrieben an alle Vermieter geschickt werden – sonst ist das Mietverhältnis beendet. In der nächsten Woche werden die Besonderheiten des qualifizierten, d.h. begründeten Zeitmietvertrages erläutert.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen