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Zeitung von gestern

■ betr.: „Haushalts-Pingpong“, taz vom 10. 7. 96

Ich hätte Veranlassung, hier meine Verwunderung darüber auszubreiten, daß ein etwa eineinhalbstündiges Informations- und Hintergrundgespräch, das ich gestern im Auftrag des haushaltspolitischen Sprechers der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Adolf Roth, mit Ihrem Mitarbeiter Markus Franz führte, nachträglich in eine Interview-Form gebracht wird, wobei die mir zugeschriebenen, von mir nicht autorisierten Texte meine Äußerungen in dem zuvor geführten Gespräch großenteils sinnentstellend oder aus dem Zusammenhang gerissen wiedergeben. Da aber nichts so alt ist wie die Zeitung von gestern, will ich Ihren Lesern weitere Auseinandersetzungen über diese Form journalistischer Urkundenfälschung ersparen.

Im übrigen scheint mir das einzig politisch Relevante an diesem Artikel der Umstand zu sein, daß die linke taz die haushaltspolitischen Äußerungen der größten deutschen Oppositionspartei gerade noch für so gewichtig hält, daß sie ihr nicht autorisierte Gesprächsschnipsel aus einer Unterhaltung mit einem Referenten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gegenüberstellt. Wenn Sie damit zum Ausdruck bringen wollen, daß den finanz- und haushaltspolitischen Vorstellungen der SPD so wenig sachliche Qualität innewohnt, daß sich eine politische Auseinandersetzung darüber nicht lohnt, ist es nicht meine Sache, Ihrer Wertung zu widersprechen. Günter Rzymann, Referent der

Arbeitsgruppe Haushalt der

CDU/CSU-Bundestagsfraktion

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