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Zapfenstreich für WulffDen Marsch geblasen

Die Vuvuzelas waren krass. Der Zapfenstreich unendlich lang. Der Kommentator unendlich hilflos. Und die ARD zeigte Wulff wie immer avantgardistisch von hinten übers linke Ohr.

Und jetzt ist wirklich Schluss. Bild: dapd

Dunkel war's, der Mond schien helle, und „Dschingderassa-Bumm“ machte das Lach- und Wachbatallion. Christian Wulff hätte so gern sein Christian-Wulff-Lächeln gestrahlt, doch weil es schließlich um einen staatstragenden Akt ging, hieß es ganz schnell „Mundwinkel geradeaus!“, und dann standen sie da und lauschten dem Yorkschen Marsch. Und die Fernsehrepublik Deutschland lauschte wieder Ulrich Deppendorf, der für die ARD staatstragend durch den Abend trug. „So was hat es bei einem Großen Zapfenstreich noch nicht gegeben“, sagte Deppendorf und meinte die Geräuschkulisse im Hintergrund. Die war so laut wie weit weg – einige 100 Meter, näher durfte niemand ran.

Und dennoch hatte die Polizei offenbar nicht ganz gründlich geplant, wie weit die Absperrung gehen musste. Denn nördlich des Schlosses waren die Demonstranten fast in Sichtweite. Der Lärm war ohrenbetäubend. Wer im Park dabei war und die Augen schloss, fühlte sich wie im Fußballstadion. Wenn die Gästemannschaft einläuft.

Hübsch dann von der ARD, die aktuelle Geräuschkulisse zunächst hinter den ersten Einspieler über den lustigsten Bundespräsidenten seit langem zu legen, und den Ton dann erst runterzuziehen. Drinnen redete sich Uli Deppendorf dann nicht ganz so um Kopf und Kragen wie vor einem Jahr beim Zapfenstreich für Karl-Theodor zu Guttenberg. „Man spürt es, man hört es an diesem Abend in der Hauptstadt: glücklich ist mit dieser Veranstaltung keiner.“

Formvollendete Moderation

„Dafür sollen so viele Bundesminister da sein wie noch nie“, fabulierte der Chef des ARD-Hauptstadtstudios also formvollendet, als würde das irgendetwas aussagen. „Ich habe nur Wut und Scham, nichts anderes“, sagte draußen derweil eine Demonstranten-Dame. Kunststück, schließlich hatte die treusorgende Polizei vorsorglich jede Menge Vuvuzelas als gefährliche Gegenstände beschlagnahmt.

Und der ARD-Reporter, der die Demonstranten-Außenwette (Die Polizei verlor: Es waren nicht die erwarteten 3000) moderierte, gab den Mr. Höflich in Person: „Darf ich Sie noch einmal fragen“, fragte er lauter Menschen, die er vorher noch gar nicht gefragt hatte: „Ich darf Sie auch fragen: warum sind Sie hergekommen?“ Ja, warum doch gleich? Aber dann waren wir schon wieder „drin“, live im Park des Schloss Bellevue. „Ja, jetzt sind wir wieder live hier im Schloss Bellevue“, sagte auch Uli Deppendorf. Und die Perlenkette der fackeltragenden Uniformierten leuchtete prachtvoll.

Die Demonstranten gaben derweil nicht auf. „Schande, schande, schande“, skandierten sie. Die Polizei patroullierte währenddessen auf der Spree, leuchtete die Störer aus. Im Schlosspark sicherten die Wachleute das Ufer. Mehrfach schien es, als hätten Demonstranten versucht, in den Schlosspark zu gelangen. Nichts an dem Zapfenstreich war ruhig, melancholisch, nachdenklich. Der Zapfenstreich verlief so wie die Amtszeit von Christian Wulff. Es war ein Desaster.

"Zur Meldung Augen rechts"

„Das Gewehr über! Zur Meldung Augen rechts“, brüllt ein Mann, der Christian erschrickt sich ein bisschen, dann kommt ein Oberleutnant mit der Urkunde, nur dass der Oberleutnant heute eine Frau Oberleutnant ist. „Ist das vielleicht eine kleine Geste für den Weltfrauentag?“, fragt Deppendorf seinen militärischen Co-Moderator in Uniform neben sich, doch erklärt lieber, wer links und wer rechts auf der Urkunde unterschrieben hat – was immerhin die Erkenntnis mit sich bringt, dass auf der Urkunde eigentlich nichts steht, bzw. nur, dass der Bundespräsident eben diese Urkunde bekommt.

Dann aber doch noch echte Aufklärung: Nein, bei der Musike hat Christian nicht gewulfft, vier Stücke gehen voll in Ordnung. Das hatten andere bei ihrem großen Zapfenstreich auch, erklären Deppendorf und sein Militärkamerad (Deppendorf: „Wir sind ja schon fast ein eingespieltes Team!“) unisono. Aber warum guckt Christian Wulff dann weiter so ernst? Er empfinde am heutigen Tag Bedauern, aber auch Dankbarkeit, habe Wulff drinnen, im Schloss, beim Empfang gesagt. Deppendorf erzählt derweil, wer alles nicht da ist bzw. auch erst gar nicht eingeladen war. Steinbrück hatte ja schon einen Vertreter benannt, nur um festzustellen, dass er gar nicht gemeint war.

Abschied in kleinem Kreis sozusagen. Auch alle noch lebenden Vorgänger von Herrn Wulff waren verhindert, den toten hatte mal wieder keiner Bescheid gesagt. „Das ist ein Abend, den man sich so nicht hat vorstellen wollen“, macht Deppendorf derweil Wort-Meter: „Vielleicht geht dem einen oder anderen der Gedanke durch den Kopf, ob man nicht hätte doch verschieben wollen sollen“. Häh? Wieso verschieben? Ausfallen, müssen. Und dann haben sie Wulff den Marsch geblasen. Das hat die ARD allerdings so prima ausgesteuert, dass man den Krach der Demonstranten kaum noch hören konnte.

Von hinten über das linke Ohr

„Das nächste Stück ist Over the Rainbow – Über dem Regenbogen“, wird erläutert und dass „der Sänger in dem Lied sich nach dem Traum dann was wünschen kann, tja“, macht Ulli Deppendorf. Und die Lippen von Christian Wulff umspielt ein ganz, ganz kleines Lächeln. Was man bei der ARD nicht so richtig sehen kann, weil sie den BuPrä immer so avantgardistisch von hinten über das linke Ohr zeigen. Was auch einen gewissen Erkenntniswert mit sich bringt: Christian Wulff war extra nochmal beim Friseur.

Dann wird es ganz absurd: Dass der Zauberer von Oz missbraucht wird, ist ja schon happig. Aber dass mit „Gewehr über“ ein Kirchentagslied wie „Zwischen Himmel und Erde“ militärmusikkompatibel verviervierteltaktet wird, ist dann wie vieles bei Christian Wulff: geschmacklos. Dann „wird’s ernst“, sagt jedenfalls der Herr Co-moderierende Oberleutnant. Und dass die Pfeifen und Trommeln für die Infanterie stehen und die Trompeten und Pauken für die Reitererei. Doch die ist heute gar nicht da, dafür, merkt Deppendorf scharfsinnig an, „heute sind noch die Vuvuzelas der Demonstranten draußen dazukommen, zu dem was eigentlich an einem stillen Ort stattfinden sollte“.

„Die Soldaten, die hier stehen, verteidigen auch diese Freiheit“, sagt darauf der Oberleutnant und es klingt ein bisschen trotzig. Dann kommt das Gebet, mit „Helm natürlich“, was immer ein bisschen wie 1933 aussieht, „auch das Gebet wird begleitet von den Protesten“, quatscht Deppendorff fast noch ins heiligste Ritual, was ihn dann doch ein bisschen sympatisch macht. Und dann ist fast fertig, und damit die ARD nicht wieder Bahnstrecken wie bei Zu Gutenbergs Zapfenstreich zeigen muss, darf Nico Fried von der Süddeutschen nochmal sagen, das nicht alles schlecht war, und dann ist wirklich Schluss.

Mal ehrlich: Da hätte doch eigentlich auch Gottschalk senden können, Christian Wulff hätte sich im Sesselchen fläzend nochmal zu rechtfertigen versucht und ein paar Quittungen von Sylter Hotels in die Kamera halten können. Vielleicht hätte Thommy dem Christian sogar erklärt, warum so viele Leute das so anders sehen als Bettina, der Herr Rossmann und er selber. Und wenn da unbedingt noch bengalische Beleuchtung sein musste, hätten es doch auch Wunderkerzen getan.

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55 Kommentare

 / 
  • AW
    Agnes Weidmann

    Danke, dass ihr so schöne, richtige Kommentare geschrieben habt. Es ist eine Frechheit allen Rentnern und Rentnerinnen dieses Landes gegenüber,zudem neuerdings allen Bundeswehrsoldaten gegenüber ,dass dieser Mann dieses Geld als "Rente" bekommt, von uns dummen Steuerzahlern , dafür was der EX BP getan hat,nämlich, was "Beobachter" weiter vorne, sehr richtig und gut mit Verve aufgelistet hat.

    Wir dürfen niemals ruhen, diese Vergehen anzuschuldigen. Wir dürfen uns auch nicht manipulieren lassen durch wichsweiche Blätter die den Parteien nach dem Mund reden, weil vielleicht jetzt Wahlen sind und man Ruhe haben will.

    Wenn SPON die Foren und Themen schließt,machen sie es, weil sie es unter den Teppich kehren wollen und sie Order von oben haben.

    Wir schließen bei uns das Thema nicht und bleiben am Ball. Die Wulffthemen werden bei uns immer noch sehr interessiert von den Lesern angeklickt, was wir durch unsere Statistik evaluieren können. SPON will die Leser manipulieren. Immer schön die Kehrmaschine einschalten und das VOLK verblöden.

    Never forget.

    Agnes Weidmann

    www.dofaz.net

  • M
    Machtwaechter

    @Zitzewitz:

    Das braucht man auch nicht zu wissen, die Bundeswehr gehört eh abgeschafft.

  • M
    Mela8

    Schön, dass man hier noch über Wulff und Zapfenstreich diskutieren darf. Beim Spiegel wurden bereits alle Diskussionsforen zum Zapfenstreich geschlossen! Leider ohne Begründung...

  • Z
    Zitzewitz

    Und wieder so'n ungedienter Zeitungskritzler, der den Unterschied zwischen Oberleutnant und Oberstleutnant nicht kapiert hat.

  • DB
    der beobachter

    Bin peinlich berührt über Tatsachenverdreher hier unter den Kommentaren. Was für verblendete Menschen die von Kampagne reden, gar Schweinejournalismus rauskrakehlen. Mein Gott anscheinend zuletzt 5 Monate im Winterschlaf gewesen und die gefühlten 150 Wiedersprüche Wahrheit/Wulff/Wulff Anwalt nicht mitbekommen. Kampagne wird gerufen...Ach Herrlich denn genau das Gegenteil ist der Fall. Viele Journalisten hätten einen Preis verdient für die Aufklärung der ganzen Widersprüche. Wulff, der Mann der Halbwahrheiten. Allein nach dem TV Interview wurden 16 ! Widersprüche und Halbwahrheiten dokumentiert. Und am besten dann zum Schluss die Schwiegermutter und das Bare von Betty NACHDEM sein Anwalt doch Auskunft gab, es gäbe zeitnahe Abbuchungen von seinem Konto. JA wo waren die denn plötzlich die Abbuchungen. Oder das Bobby Car in der Spielecke im Schloss...Aha. In Wirklichkeit stand es aber erst bei der Anfrage auf der Terrasse in Grossburgwedel. Warum wird da gelogen? Einmal hiess es er zahlt alles mit Karte daher die vielen Meilen für ein Spontanupgrade an Board bei LH obwohl das doch gar nicht geht, dann plötzlich Herr Wulff würde bar zahlen...Ja was denn nun? :) Und immer von nichts wissen. Das glaubt doch kein Mensch dieser Welt ausser Peterle hintze. Nichts von Maschmeyers finanziellen Zuwendungen bzw. Leistungen, nichts von Groneworlds Zahlungen weder für Buch noch Hotelsponsoring Bayrischer Hof, er weiss auch nichts von der Hilfe bei der Anstellung seiner Ex Frau...unglaublioh alles. Und so geht es weiter und weiter ich könnte noch 20 Punkte nennen. Das alles beleidigt meine Intelligenz und anscheinend ja auch die von über 90% der Bürger sonst noch im Lande wenn man sich mal überall die Kommentare anschaut, egal unter welchem Artikel. Dann das frühere Moralisieren früher und das Scheitern an den eigenen Worten heute. Alle anderen sollten zurücktreten bei Anfangsverdächtigungen und wenn der Anschein von Unregelmässigkeiten entstand, nur er nicht obwohl es 10mal anstrengender alles schon allein beim Kredit war. Als MP, anonym, dümmer gehts nimmer. Doch logisch, dass da nichts mit rechten Dingen zugeht auch wenn das einige Glauben wollen. Und warum wurde der danach noch 2 mal abgeändert? Natürlich war ihm klar es ging um Vergünstigungen aufgrund seiner Stellung als MP. Die Bank, der Zinssatz...soll er haben aber dann nicht alle für dumm verkaufen. Die Ehrensoldhöhe und zusätzlichen Leistungen wollte er zu Beginn der Amtszeit unbedingt ändern und reduzieren. UND JETZT ??? Alles nehmen was geht, erneut Wasser predigen Wein trinken. Und noch schlimmer 90% der Bürger sagen er ist doch wohl klar nie nie niemals politisch zurückgetreten. Aber was passiert: Ehrensold wird zugeschanzt so schnell wie nur möglich von seiner Buddyansammlung. Frechheit !!! DANKE an ALLE Journalisten und Blätter für dieses grandiose Stück Demokratie und Aufklärung. Weitermachen, genauso weitermachen.

  • J
    joergR

    ich danke allen vuvuzelas!

    herr wulff, sie werden sicherlich in vielen kindergärten und in demenzheimen freunde finden - in ihrer nachpräsidentialen phase. hier werden sich alle an der anzahl der lieder erfreuen - die ja schon, oder noch bis vier zählen können!

  • B
    Benedetto

    Eine Portion zu dick aufgetragen, die satirische Beschreibung von Wulffs letzen Auftritt auf dem roten Podest. Weniger Juxzeilen wären mehr Amüsierqualität.

     

    Nun ist die inzwischen von einer mangelden Unterstützung der "breiten Mehrheit der Bürger" - oder so ähnlich als politischer Rücktrittsgrund herangedichtet - abgelöste Spitze des Eisbergs Turbokapitalismus weggeschmolzen. Doch die 90% Basismasse schwimmen weiter. Da täume ich auch öfter von einem Land "over the rainbow".

  • T
    Teermaschine

    Ich bewundere den Mut und die aufopferungsvolle Hingabe , mit der die ewig Gerechten unter den Völkern einmal mehr alles Unrecht dieser Erde an den Pranger stellten. Noch vor Wochen riskierten sie vor Bellevue eine fiebrige Fusskälte, als sie empört ihr Schuhwerk drohend gen himmel reckten. Damit nicht genug! Nun opferten sie auch noch in dem heldenhaften Kampf gegen den Tyrannen die verbliebene Restmenge Hirn, welches sie sich gegenseitig aus dem Schädel tröööteten.

    Meine Verneigung!

  • F
    Firlefanz

    Der beste Bundespräsident aller Zeiten. Wieso? Eben darum! Merkel war dabei. Bei einer Honecker Parade wäre sie auch dabei gewesen. Dabeisein ist für Merkel alles.

  • DF
    Der Fernseher

    Nachdem ich zuerst zwischen den Privaten und dem Staatsfunk gezappt hatte merkte ich gleich, in der ARD wurde der alte Vuvuzela-Filter aus WM-Zeiten wieder ausgegraben. Warum ? Der Staatsfunk ist eben abhängig von der mit reichlich Politikern bestückten KEF die den Kapitalbedarf der Staatsfunker festlegt.Da will man keinen Ärger ! Tja, als Intendant hat man's schwer.

    Wie sang schon Kaiser Franz :

    GUTE FREUNDE KANN NIEMAND TRENNEN...........

  • H
    Hartog

    Die Sache ist doch einfach und klar: Rentenansprüche ausrechnen, Übergangsgeld zahlen, dann ist W. wieder Privatmann und wir können ihn getrost vergessen.

     

    Der Mann war Berufspolitiker und Minister, der Anspruch aus dem Präsidialamt kann sicher auch auf die Tage runtergebrochen werden, das wird später mal seine Rente, sollte er in den nächsten Jahren keine weitere Rentenansprüche erwerben. (Er verfügt über eine von der Allgemeinheit kofinanzierte Berufsausbidung, seine Frau auch.)

     

    Dann erhält W. als einst "Erster Bürger im Staate" wie alle anderen Bürger im Bedarfsfall auch ein zeitlich befristetes Übergangsgeld, das sich an den letzten Bezügen orientiert, anschließend stehen ihm bei Mittellosigkeit die gleichen Summen zu wie allen. Sollte er sein Klinkerhäuschen deshalb verkaufen müssen, wird er halt zur Miete wohnen wie die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung. Na und?

     

    Wir wissen doch alle: Gegen ihn wird wegen unehrenhaften Verhaltens ermittelt; ohne den Ergebnissen vorgreifen zu wollen: Er hat offensichtlich ein Geldproblem und Schwierigkeiten, "mein" und "dein" auseinanderzuhalten. Das ist alles sehr unwürdig. Damit wäre ein "Ehrensold", der den nach einer oder zwei Amtsperioden Ausgeschiedenen in die Lage hätte versetzen sollte, das "Hohe Amt" weiter würdig zu repräsentieren, ebenso eine Farce wie ihm Büro und Chauffeur zu finanzieren, welche er zur Planung dieser selbstgestellten Aufträge benötigen würde. Wulff würde allenfalls die Selbstbereicherung im Amt repräsentieren, das kann ja niemand wollen.

     

    Anders gefragt, liebe Politiker: Wollt Ihr den letzten ehrlichen Steuerzahler, der gern für Schule, Theater und Straßenbau latzt, völlig entmutigen? Angesichts der Blankoschecks, die ihr in der Eurokrise in unser aller Namen ausstellt, steht der freudige, ehrliche Steuerzahler vor Freunden und Bekannten ja ohnehin fast schon wie ein Depp da!?

     

    Wir müssen zu dem Gefühl zurück, daß unsere Politiker und die Verwaltung uns die Arbeit abnehmen, die wir leider gerade nicht persönlich machen können, weil wir mit Job und Familie beschäftigt sind, nämlich das Land zu organisieren, zu managen und nach außen zu vertreten. Und zum Gefühl, daß wir gerne Steuern zahlen, weil wir wissen, daß diese "Volksverteter" gut und angemessen damit umgehen, selbst gut und angemessen davon bezahlt werden und daß das Gros der Gelder jenen zugute kommt, die es wirklich brauchen: Kindern, Youngsters und anderen, die sich lernend auf ihre Zukunft vorbereiten, Leuten, die (noch) keine gute Bildung haben, damit sie sich etwas aufbauen können, Kranken und Schwachen, weil wir sie nicht alleinlassen dürfen, Menschen, die in ihrer Heimat um Leib, Seele und Leben fürchten müssen, ihnen gehört unsere Solidarität. So, nur so, kann Steuerehrlichkeit zu einer Grundtugend werden.

     

    Die Bevölkerung hat ein gutes Gespür dafür, was richtig ist und was not tut.

     

    Das ist mein erster Leserbrief seit Jahrzehnten. Ich schreibe für viele, die noch schweigen.

     

    Hartog

  • P
    Peter

    @Miku:

     

    Das zeigt doch nur wie wenig ihr Freund aus dem Ausland über die deutsche Geschichte weiß. Alles immer auf die NAzis zurückzuführen ist natürlich einfach, da sie es verstanden haben starke Bilder zu erzeugen und unverwechselbare Symbole erschufen/stahlen. Aber jeder der sich etwas mehr mit diesem Land beschäftigt wird einsehen, dass der Zapfenstreich nur eine der vielen Traditionen in Deutschland sind, die von den Nazis mißbraucht wurden. Zur Optik lieber Miku, dir ist hoffentlich klar, das weder die getragenen Uniformen noch die Schulterklappen in "deutscher" Tradition sind. Es sind vielmehr amerikanisierte Versionen dieser. Allein das Prozedere des Zapfenstreichs ist gleich geblieben. Nach einer 174 Jahre alten Dienstvorschrift. Das nenne ich mal Geschichte, scheiß doch auf die Nazis!

  • V
    Vuvuzelaschnecke

    Das war wirklich mal eine gute Aktion.

     

    Untragbare Politiker wegtröten ! Und ihre Anhänger ebenfalls !

  • C
    Cornel

    @Redaktion

    Könnten Sie bei allem Verständnis für Polemik, vielleicht etwas Niveau in Ihre journalistische Berichterstattung bringen?

     

    Auch ich war für den Rücktritt Wullfs, auch ich war dagegen, ihm einen großen Zapfenstreich auszurichten...aber etwas mehr Niveau wäre schon ganz schön...oder ist das einfach nur verbale Liebesdienerei bei einem Teil der Genossen, die an diesem "Schweinestaat" und seinen bundesrepublikanischen Traditionen ja eh´ nie ein gutes Haar läßt?

  • B
    Bettina

    @Cassandra:

    Gegenfrage: Hätte es das Amt des BP nicht noch weiter beschädigt, wenn Wulff darauf bestanden hätte, sich durch die StA seine Immunität aberkennen zu lassen, statt sie nach dem ungebührlichen Affentheater, das bereits im Vorfeld stattfand, konsequenterweise selbst abzulegen? Die StA musste diesen Schritt ja gehen, weil eine Ermittlung gegen Wulff unumgänglich geworden war - und die ist eben nur ohne Immunität möglich. Aber Ermittlungen sind keine Verurteilungen und verlaufen ja wohl üblicherweise noch ergebnisoffen, oder???

     

    Zweiklassenjustiz? Ja, genau die haben wir hier, und zwar ohne dass ich sie befürworte. Herr Wulff musste gehen - und das auch noch würdelos, denn so wurde es ja nun inszeniert, obwohl nichts bewiesen ist. Das wäre wohl kaum einem anderen so ergangen. Aber wer weiß: Jetzt, wo es so schön funktioniert hat, könnten wir das ja vielleicht zur gängigen Praxis im Land machen.

  • C
    Cassandra

    @Bettina: Sie ziehen nicht ernsthaft einen Vergleich zwischen dem Umgang der Medien in Bezug auf Vietnam, Afghanistan etc. und der Berichterstattung über Wulff?! Sicherlich ist es kritikwürdig was die Zeitung mit den grißen Buchstaben treibt, aber daraus die Schlussfolgerungen zu ziehen Herr Wulff würde zu unrecht kritisiert...

  • R
    Rolf

    Bei anderen Fernsehsendern, hat man die Wulfuselas schon gehört, so sagte ein Schweizer Kommentator, werden die Dinger jeztz in Berlin genannt! Aber die Soldaten als Lach und Wachgesellschaft zu bezeichnen, das ist gar nicht nett, denn das sind Elitesoldaten, die haben eine knallharte Ausbildung hinter sich! Aber das wissen studierte Journalisten nicht!

  • B
    @Bettina

    "Wie lesen sich eigentlich Artikel und Kommentare von heute, wenn am Ende der Veranstaltung nichts Haltbares an den Vorwürfen gegen Wulff übrig bleibt?..."

     

    Genau das ist schon seit langem meine Frage. Wer wird u.U. wie zurückrudern?

    Es kann einem Angst und Bange werden angesichts dieser AUCH durch die Medienkampagne erzeugten Hysterie. Und das Buntpapier als Anstifter auf dem hohen pseudomoralischen Roß vorneweg. Fällt denn nicht langsam mal ein paar mehr Menschen was auf?

    Und diese akustischen Landschaftsvermüller wollen tatsächlichen den BP in Direktwahl vom Volk wählen? Wie soll das gehen? Und wer trötet mit oder ohne handfeste Begründung den dann weg?

     

    Vietnam war nicht, wie es schien.

    Afghanistan der Russen war nicht, wie es schien.

    Afghanistan und Irak der USA und der Allierten sind nicht so, wie es die öffentliche PR verbreitet.

    Libyen, Ägypten, jetzt Syrien,... alles, alles sah und sieht im Nachhinein oft völlig anders aus. Nineeleven, der Mauerfall,... Man kann fast nehmen, was man will. Und dann dazwischen immer wieder die trötenden "Rechthabenden", "Bescheidwissenden" aus dem Volk.

     

    "Ich erinnere, wie mir, als ich in Ihrem Alter war, ein Unternehmer erzählte, er hätte von seinem Vater gelernt: „Wenn Du einen kleinen Kredit aufnimmst, dann hat Dich die Bank in der Hand. Wenn der Kredit eine bestimmte Größe erreicht, dann hast Du die Bank in der Hand.“ Und wenn die Bank eine bestimmte Größe hat, scheint es jetzt so zu sein, dass sie den Staat in der Hand hat." Bundespräsident Christian Wulff in seiner Lindauer Rede (http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Christian-Wulff/Reden/2011/08/110824-Wirtschaftsnobelpreistraeger.html) Ob das einigen Mächtigen nicht gefallen haben könnte?

     

    Ist bei Vermüllung der Landschaft mit Lärm eigentlich auch ein Ordnungsgeld fällig?

  • C
    Cassandra

    @Bettina: Ich darf daran erinnern, dass Herr Wulff zurückgetreten ist, nachdem die StA beantragt hat, dass seine Immunität aufgehoben wird. Wenn Sie meinen, dass die StA das einfach mal so und vielleicht noch aufgrund eines gewissen Medieninteressen tut, dann haben sie einfach null Ahnung!

    Wenn Herr Wulff sich nichts vorzuwerfen hat, dann hätte er doch im Amt bleiben können! Oder gehören Sie zu den Befürwortern einer Zweiklassenjustiz?

  • V
    viccy

    @ Bettina

    Als ginge es hier primär um juristische Kategorien... so weit hat Wulff das Amts versaut, das man sich hierauf schon zurückziehen muss. Arm. "Schweinepolitik" oder wie das in deiner aufgeregten Sprechweise heißen würde?!

  • M
    Miku

    Ein Freund, der nicht aus Deutschland kommt, erzählte mir gestern vom Zapfenstreich und dass er überrascht war, weil ihm beim Anblick der Soldaten und ihrer Uniformen nicht ganz klar war, ob er bei einer offiziellen Veranstaltung des Dritten Reichs oder der BRD sei.

  • RO
    Rolf Othersen

    Die meisten der bisherigen Kommentare klingen ja

    ziiemlich verzagt und suggerieren eine Wehrlosigkeit gegenüber "den Politikern".

    Dabei machen die doch auch nur, was man ihnen vorgibt zu reden.

    Wie wäre es denn mit einer ploitikerfreien Partei wie der DPP?

    Für mich baut sich hier eine echte Alternative auf.

  • C
    Cassandra

    Herr/Frau von Hannaske: Sie lesen die falschen Zeitungen. Für reaktionistischen, obrigkeitstreuen und mitnichten investigativen Journalismus empfehle ich Ihnen die JF, den Spiegel, den Stern, die Bildzeitung...

     

    Wird schon was dabei sein für Sie. Aber verschonen Sie uns mit Ihrer völlig geschmacklosen Schmähkritik.

     

    Ob die Vorwürfe gegen Wulff begründet sind entscheidet nach freier Beweiswürdigung immernoch der Richter.

     

    Vielen Dank für den unterhaltsamen Artikel Herr Grimberg!

  • B
    Bettina

    @Hannaske: Danke, endlich mal jemand, der hier nicht in die Vuvuzela tutet. Wurden damit eigentlich schon mal Regierungen gestürzt und Völker befreit?

     

    Wenn dem ach so tollen Wutbürger nichts Besseres einfällt, als sich in Elefantenlauten zu äußern, obwohl wir über einen nicht unerheblichen Sprachschatz verfügen, dann fürchte ich, werden die "Schweinejournalisten" - und das sind längst nicht mehr nur die vom Springer-Verlag - wohl weiterhin das Sprachroher der Nation sein. Und diejenigen, die die Politik machen. In allen Lebensbelangen, auch in denen, die dem Wutbürger vielleicht nicht gefallen. Aber vor lauter Vuvuzela im Hirn kriegt er das wohl kaum noch mit.

     

    Wie lesen sich eigentlich Artikel und Kommentare von heute, wenn am Ende der Veranstaltung nichts Haltbares an den Vorwürfen gegen Wulff übrig bleibt? Diese hysterische und pseudomaralisch aufgeladene Vorverurteilung ist widerlich ...

  • S
    scheipant

    Halt! Halt!

     

    Ich muss auch noch absagen!

     

    Für gestern!

     

    Also ich werde (und mein Vertreter wird auch nicht) gekommen sein, wenn sie dem Herrn Bundespräsidenten den großen Zapfen gestrichen haben werden .... ähhh... oder so .... und überhaupt und sowieso!

  • W
    wegtreten

    "was immer ein bisschen wie 1933 aussieht"

     

    Diese Fackelzugoptik ist einfach nur widerlich, fehlen doch nur noch die Totenköpfe an den Helmen...

  • P
    p3t3r

    klamauk oder vergauckt?

  • H
    Hannaske

    Schweinejournalismus contra Demokratie

     

    Der pöbelnde Mob organisiert sich und kommt sich dabei noch großartig vor. Das ist das Ergebnis, wenn alle deutschen Medien einschließlich der öffentlich rechtlichen nur noch Schweinejournalismus betreiben, von unseren Gebühren hochbezahlt.

     

    Schweinejournalisten stürzen mit Hilfe ihrer erzeugten Medienpapagaien nach Belieben den designierten Kanzlerkandidaten Guttenberg und den Bundespräsidenten Wulff aufgrund völlig nichtiger und juristisch widerlegbarer Vorwürfe.

     

    Aber das reicht den Schweinejournalisten nicht. Nach der Entmachtung erzeugter Buhmänner kommt deren mediale Vernichtung im krassen Gegensatz zur Beweihräucherung einer rhetorisch talentfreien und schon deswegen völlig unfähigen Kanzlerin.

     

    Alle Hoffnungen ruhen jetzt auf Gauck, dass der endlich den "politisch korrekten" deutschen Schweinejournalismus an den Pranger stellt.

  • R
    robby

    Es weht ein eisiger Wind um die Ohren der Politiker.

     

    Wir haben Mappus zum Teufel gejagt, Wulff in die Schranken gewiesen. Wir prostieren gegen die Bankenmacht.

     

    Wir sind nicht mehr bereit, Beiwerk und Schmuck des Turbokapitalismus zu spielen. Wir sind sind nicht mehr bereit, das korrpute System zu tolerieren.

     

    Ich hoffe, die Vuvuzelas haben sich ins Gedächtnis der ganzen Politikerreihe vor dem Schloss Bellevue eingebrannt.

     

    Der Wutbürger lebt. Occupy....

  • S
    slartibartfass

    Schön war es. ein gelebtes stück volksdemokratie, auch wenn es es einige anders sehen möchten. nein, ich bin stolz auf die mitmenschen die herrn wulff und den unterstützern seiner rausredundungsgeschichten den (nichtmilitarischen)marsch geblasen haben.

    einen besonderen schutzraum für vera r schungen der wulffqualität darf es nicht mehr geben.

  • HR
    HP Remmler

    Wirklich brillant.

     

    Dank und Gratulation, Herr Grimberg!

  • W
    Wolf

    Dieser Typ wird i.d. Geschichte der BRD eingehen, bestimmt nicht im positiven.

    Obwohl diese Nehmerqualtitäten nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sind.

    Ganze Scharen von Dedektiven könnten sich eine goldene Nase verdienen, wenn Sie sich Poltiker zur Brust nehmen würden, insbesondere auf EU-Ebene.

     

    Ergo, Bundespräidenten, Bundespräsidialamt abschaffen und die Schlossverwaltung zur Privatisierung ausschreiben.

     

    Politiker sind längst zur tatsächlichen Geißel des Volkes geworden und sich im Selbstbedienungsladen in ihren eigenen Interessen sulen.

     

    Die Demokratie hört nach der Wahl absolut auf und solange es auf Bundesebene keinen Volksentscheid gibt, wirkt das Treiben von den meisten Politikern wie ein Brechmittel i.d. sozialen und volkswirtschaftlichen Körper !

  • RH
    Richard Hebstreit

    Hier ist der Ton zum Text"Zapfenstreich für Wulff":

    http://youtu.be/AwPtZVDLd1w

  • ZD
    Zapfi der Streicher

    Die eitlen Polit-Briganten waren beim Zapfenstreich für Noch-Bürger Wulff unter sich und das war auch gut so. Kanzlerin Merkel verzog säuerlich das Gesicht und erinnerte an Marie Antoinette, die dem Volk bei Hunger Kuchen empfiehlt, bevor es dannn anschließend zur Guillotine geht. Der Tor (Seehofer)hielt dem Lügner (Wulff) die Hand. Die Szenerie erinnerte dann doch ein wenig an die dreissiger Jahre, als durch Berlin anderweitig gesinnte braune Gesellen marschierten. Unerträglich das "Jetzt erst recht, er hat es verdient Gefühl" was stumpf verbreitet wurde. Dies erinnerte dann wieder an die Wurstigkeit von Kanzer Kohl in seinen letzten Jahren. Ein wenig 60er Jahre Wehmut kam auch rüber. "Unter den Talaren Wulff von 1000 Jahren." Der Abschaum der Lügner-Elite auf dem gefühlten Oberdeck des Sozialstaates verbreitete trotzige Blasiertheit. Wie schön war es da den Vuvuzelas zu lauschen. Ein befreiender Hauch an Fröhlichkeit und Frechheit im sonst dunklen Berlin. Der kleine Mann hat recht behalten. Ende der Posse.

  • I
    I.Q

    Große Abschiedsfeier.

    Ja, ja,

    aber die Klarsfeld, die dem Kiesinger aus gutem Grund eine Ohrfeige gab, die wird noch nicht einmal für eine Aussprache empfangen.

    Wulff hätte für einen guten Zweck auf die Veranstaltung verzichten sollen. Es hätte ihm ein wenig Reputation zurückgeben können.

  • ZA
    zapfenstreich aber gleich

    "Und dennoch hatte die Polizei offenbar nicht ganz gründlich geplant, wie weit die Absperrung gehen musste"

    Angenommen, die Polizei hat den Abstand der Absperrung zum Zapfenstreich bewusst unterlaufen?

    Angenommen, die Berliner Polizei hat Charakter? Mag man/frau/sie/es/er die örtliche Polizei für so dumm halten? Vielleicht wollten sie keine Distanz?

    Ich will es nicht beschwören. Aber ich will es auch nicht ausschließen. Und sollte Herr Wulff sein Büro bekommen - warum ihn nicht mit Briefen, SMS und Telefonaten zumüllen? Ich gehe mit dem Gefühl der Neugier und der Vorfreude auf das, was kommt. Oderint dum metuant, katharsis

  • J
    janhusala

    Danke, eine niveauvolle Kritik an der Zapfenstreich-Show, eine Zeremonie, die eher urkomisch als feierlich wirkt... Schon Gustav Heinemann hat bei seinem Abschied darauf verzichtet. "Sag mir, wo diese Männer sind".

     

    Lustig finde ich immer wieder, dass - so weit ich das mitbekommen habe - , auch diesmal kein Reporter - schon gar nicht der bräsige , regierungsfromme Deppendorf - den Zuschauern sagt, welcher Text eigentlich zu dem Schlußchoral des Zapfenstreiches gehört. Der lautet nämlich sinnigerweise und ganz antimilitaristisch:

    "Ich bete an die Macht der Liebe,

    die sich in Jesus offenbart..."!!

     

    Für unseren Schnorrer -Wulff passen doch wunderbar die zwei letzten Zeilen:

    "Ich will, anstatt an mich zu denken,

    ins Meer der Liebe mich versenken."

    Ja, wenn es ihm einer gesagt hätte, hätte er doch vielleicht diese Zeile mitgesungen, oder??

  • P
    pollux

    Bleibt die Frage, wer streicht zukünftig dem Wulff den Zapfen?

  • LP
    La prétention

    Hinweis an den Verfasser: Ein Spottartikel will gut gemacht sein, dieser hier wirkt leider zu gezwungen und billig. Man merkt, das dem Verfasser der nötige Abstand und Überblick fehlt. Er will in jedem Satz zwanghaft lustig sein und gleichzeitig über Herrn Wulff, die Bundeswehr, Polizei, ARD und Herrn Deppendorf spotten. So etwas gelingt selten, er hätte besser fokussieren sollen. Leider ein Artikel ohne jeden Klasse.

  • M
    mogly

    Hatte den ton von phonix und ntv zugleich eingestoepslt .....war super hallund doppel kommentar ....die mikrofone vomstaatsfunk waren spezial anfertigungen .....deer staatsfunk steht gewehr bei fuss

  • BL
    Brigitte Lange

    Lieber Herr Grimberg,

     

    das war doch mal schön kabarettitsich verschrägt - die Mundwinkel gerradeaus! - Und sogar den Konjunktiv beherrschen Sie. Summa summarum: Es ist eine Posse, anders kann man das wahrcheinlich kaum beschreiben. Nette kleine Wortöperchen. Über den harten Kern sind wir uns ohnehin einig, also mach ich meinen Senftopp wieder zu. Mucho gusto por futuro!

    cordiales saludos! Linda.

  • GS
    Guido Schümann

    Christian Wulff: «Ich gehe mit dem Gefühl der Neugier und der Vorfreude auf das, was kommt.»

     

    Dies ist ein Schlag ins Gesicht aller jener ehrlichen und zum großen Teil hart arbeitenden Menschen in Deutschland, die sich mit 65, bald 67 Jahren nach einem langen Berufsleben mit zunehmend schlechterer Bezahlung in ihrer aktiven Zeit auch noch mit schrumpfenden Renten und Pensionen begnügen müssen. Währenddessen wird das an seinem eigenen fragwürdigen Verhalten und damit an sich selbst gescheiterte ehemalige Staatsoberhaupt nach nur ein paar hundert Tagen im Amt lebenslang jährlich mit 199.000 Euro "Ehrensold" (was für ein Hohn!), einem Dienstwagen, einem Chauffeur, einem Büro auf Kosten der Steuerzahler sowie obendrein und unverdientermaßen mit einem "Großen Zapfenstreich" belohnt wird.

     

    Bravo, besser kann man den Niedergang und das Verschwinden von positiven Werten, Tugenden und Moral in der bundesrepublikanischen Wirklichkeit nicht beschreiben. Herr Wulff selbst ist - womöglich als Spitze des Eisberges - beredtes Beispiel dafür, dass zahlreiche Vertreter der politischen Kaste in Sonntagsreden zwar Wasser für das gemeine Volk predigen, selbst aber sogar im Alltag nur Wein trinken. Zynischer geht's nicht!

  • L
    lena

    "Die Vuvuzelas waren krass."

    Idioten mit akustischer Umweltverschmutzung! Wünsche viele Tinitusse.

  • J
    janhusala

    Danke, eine niveauvolle Kritik an der Zapfenstreich-Show, eine Zeremonie, die eher urkomisch als feierlich wirkt... Schon Gustav Heinemann hat bei seinem Abschied darauf verzichtet. "Sag mir, wo diese Männer sind".

     

    Lustig finde ich immer wieder, dass - so weit ich das mitbekommen habe - , auch diesmal kein Reporter - schon gar nicht der bräsige , regierungsfromme Deppendorf - den Zuschauern sagt, welcher Text eigentlich zu dem Schlußchoral des Zapfenstreiches gehört. Der lautet nämlich sinnigerweise und ganz antimilitaristisch:

    "Ich bete an die Macht der Liebe,

    die sich in Jesus offenbart..."!!

     

    Für unseren Schnorrer -Wulff passen doch wunderbar die zwei letzten Zeilen:

    "Ich will, anstatt an mich zu denken,

    ins Meer der Liebe mich versenken."

    Ja, wenn es ihm einer gesagt hätte, hätte er doch vielleicht diese Zeile mitgesungen, oder??

  • M
    Markus

    Ich bin unfassbar froh, dass dieser unhaltbare und moralisch nicht interege Wulff endlich weg ist. Ob mit oder ohne Trallafitti - wobei: lieber ohne, so wird echt alles und jeder mit reingezogen. Keine Frage. Aber ist der Artikel hier eine Polemik? Ein Kommentar? Oder schimpft sich das Journalismus. Wenn ich Satire will, kauf ich die Titanic. Ich will fundiert informiert werden und keine peinlichen Auswüchse lesen müssen. Das hier ist schlimmer, als der Live-Ticker von Sport1.de - und der ist wirklich mies! Mensch, taz, reißt euch zusammen. Die 70er sind vorbei!

  • OJ
    Onkel Jürgen

    Desweiteren ist ein Pfeifkonzert und Demonstranten nichts besonderes. Die gehören wohl zu jeder Polizei- und Bundeswehrveranstaltung dazu.

  • OJ
    Onkel Jürgen

    Warum immer diese Nazivergleiche liebe TAZ?

     

    Quote: Dann kommt das Gebet, mit „Helm natürlich“, was immer ein bisschen wie 1933 aussieht

     

    Den großen Zapfenstreich gibt es in dieser Form seit 199 Jahren und ist somit tief in der deutschen Geschichte verwurzelt. Vielleicht sollte man nicht immer alles auf 10 Jahre braune Terrorherrschaft reduzieren^^ Oder ist dieser Vergleich mal wieder nur ein schäbiger Versuch das Amt des Bundespräsidenten und die Bundeswehr zu beschädigen?

  • M
    mephiske

    "Brassed off" - at last.

     

    Mephiske

  • RH
    Rico Hoffmeister

    Ein Super Bericht Herr Grimberg, einsame Klasse!!!! Ich danke Ihnen für diese hervorragende Zusammenfassung des unwürdigen Schauspieles heute abend! Ich hoffe, ich lese in Zukunft wieder von Ihnen, bin soeben zum Fan geworden! Bleiben Sie weiterhin ehrlich und authentisch, das kommt bestens an!!Vielleicht beschrieben Sie ja heute abend den ersten Aufstand der Volksmassen in Deutschland! Ich denke ja, dass unsere politische Oberschicht den Bürgerbezug völlig verloren hat und die Organisationsqualitäten der neuen Medien(Facebook, Twitter,.....) komplett unterschätzt. Warten wir mal ab, wie lange dem Volk noch Milliarden für Griechenland, aber Streichung der eigenen Sozialleistungen vermittelt werden kann! Ich kann mir nicht vorstellen, dass über 80 Mio Deutsche so europäisch sozial eingestellt sind!

    In diesem Sinne, bitte schreiben sie weiter!!!

    MfG Rico Hoffmeister

  • R
    Rainer

    Ich habe mir die ganze Übertragung angeschaut und empfinde für das Ereigniss nur Ekel und Fremdscharm. Herr Wolf und die Demonstranten haben es geschafft unserer Bundesrepublik zu schaden. Er weil er auf dieser Zeremonie bestanden hat, die Demonstranten weil sie eine der ehrenvollsten Zeremonien welche es in Deutschland gibt, derart respektlos begegnen. Ich kann durchaus verstehen wenn zivilisten nicht verstehen was diese Zeremonie bedeutet und deshalb glauben es sei eine gute Idee diese derart zu stören. Leider stören sie damit ein Zeremoniel welches nicht nur auf sehr alten Traditionen beruht, sondern welches auch ein Gebet beinhaltet und die Gefallenen ehrt. Wenigstens hier hätten die Demonstranten sich zurückhalten können/sollen. Auch weiß ich aus eigener Erfahrung wie unglaublich schwer es ist und wie viel Arbeit, Einsatz und Training es von jedem Soldaten verlangt dieses auch nur unter optimalen Umständen derart perfekt durchzuziehen. Aus diesem Grunde haben diese Soldaten meine größte Hochachtung nachdem diese dieses Geschafft haben. Ich jedenfalls habe zu meiner Zeit als Soldat an 2 Zapfenstreichen als Fackelträger teilgenommen und empfinde es als Schande was heute Abend passiert ist.

    P.S.: Nein ich möchte Herrn Wulf nicht verteildigen und bin sicherlich der letzte welcher ihm diese Ehre zugestehen würde.

  • B
    Buh

    Wow, wie mutig und frech, hier auf den am Boden liegenden nochmal seine ganze Häme auszugießen. Wulff ist nach der Springer-Kampagne zurückgetreten, damit hat sich die Sache. Widerlich sind die Ach-so-anständigen Tröten, die sich sonst allen Müll gefallen lassen, aber wenn die Bild ruft "kreuziget ihn", dann kommen sie angetrabt und empören sich auf Kommando. Und der Herr Grimberg selbst? Wie siehts aus, nie Journalistenrabatte gewulfft? Freiexemplare, verbilligte Tickets, alles immer brav abgelehnt? Na aber klar doch.

     

    Wenn die Bildzeitung neben einem steht und mittrötet, sollte man davon ausgehen, dass man evtl. auf der falschen Seite steht.

     

    Aber für den Bildpräsidenten Gauck wäre so eine Vuvzela-Begrüßung wohl schon witzig. Und seis nur als kleine Warnung: Reiß di blos zamm!

  • RZ
    Ralf Zimmermann

    Die ARD war bei dieser Lachnummer mal wieder lienientreu,auf Phönix waren die Vuvuzelas besser zu hören...warum auch immer...?!Die Helme von der lach und Schiessgesellschaft erinnerten mich irgendwie an...war da nicht mal was...???

  • M
    Monty

    Für seine Reisen hat er sich bezahlen lassen und für seinen Abflug muss jetzt noch der Steuerzahler blechen. Tolle Logik. Aber wir haben es ja.

  • OK
    Onkel Kurt (Siamesischer zwilling)

    Ode an die freundschaft

     

     

     

     

    Ich träumte von nem Schimmelreiter

     

    und wurde erst zum Pimmelreiter

     

    scheiß auf Prinz auf weißem Ross

     

    vögel´besser mit deinem Boss

     

     

     

     

    Heut´sitz ich selbst in hohen Thron

     

    und leih´dir Freund halbe Million

     

     

     

     

    Dem geschenkten Gaul schaust du ins Maul

     

    fürn geschenkten Barsch küsst du den Arsch

     

     

     

    Lern Küssen hast immer was zu beißen

     

    lern Fischen kannst auf jeden Scheißen

     

    Im Sattel auf geschenktem Gaul

     

    nicht hoch zu Ross halt bitte dein Maul

     

     

     

     

    Tritt nicht auf Menschen die am Boden liegen

     

    ziel nicht auf Vögel die im Himmel fliegen

     

    halt an die Luft zum Perlentauchen

     

    brauchst dich nie durch Leben schlauchen

     

     

     

     

    Horch´mein Freund und lass dir raten

     

    DER SPIEGEL riecht zuerst den Braten

     

     

     

     

    Schmorst seit Jahren in Fremder Saft

     

    keifst und kleffst woher die Kraft

     

    grausam was Natur so schafft

     

     

     

     

    Ich sitz´ auf Sylt es peitscht die Gischt

     

    den Sack neben mir den plagt die Gicht

     

    und du mein Freund bist ohn´ GEsicht.

     

     

     

     

    Bin Millionär, fällt mir nicht schwer

     

    als letztes Präsent, das ist kein Witz,

     

    schenk´ ich dir ein neues Antlitz

     

     

     

     

    Geh schlafen mein Freund komm zur Ruh´

     

    siehst müde aus mach Äuglein zu

     

     

     

     

    Oh, hast nen Stachel im po

     

    zeig mal wo

     

    das war keine Biene

     

    hattest Hummeln im Po

     

     

     

     

    Mach Äuglein zu, lass zu den Schlummer

     

    die Tür bleibt offen hab keinen Kummer

     

    mein freund ich weiß es ist dein Grauß

     

    irgendwann geht das Licht doch aus

  • DO
    das O

    Sehr gut zusammengefasst, auf den Punkt.

    Danke