: Zahnzucht im Labor
US-Forscher lassen Mäusezähne nachwachsen. Prothesen für Menschen schon in zehn Jahren?
BERLIN taz ■ Wissenschaftlern ist es erstmals gelungen, Mäusezähne in einer Glasschale wachsen zu lassen. Die Forscher vom University of Texas Health Science Center in San Antonio glauben, dass sie in etwa zehn Jahren auch Prothesen für einzelne Zähne beim Menschen in ihren Petrischalen züchten können, meldet die britischen BBC News Online (http://news.bbc.co.uk/hi/english/sci/tech/default.htm). Das Fernziel sei es, Gewebe in den Mund zu verpflanzen, so dass ein Zahn an der Stelle nachwächst, an der er fehlt.
Derzeit forschen die Gentechniker allerdings noch an Mäusen. Es ist immer noch unklar, welche Gene in den Kieferzellen an einem Vorgang wie dem Zahnwachstum beteiligt sind. Nach heutigem Kenntnisstand sind es mindestens 25 Gene. Und beim Menschen ist die Sache wohl noch komplizierter. Die US-Forscher studieren deshalb Familien, die durch eine seltene Mutation der Gene mehr Zähne haben als die 36 der „normalen“ Bevölkerung. Im July sprach die Teamchefin Mary MacDougall noch davon, dass es 20 bis 25 Jahre dauern werde, bis Wissenschaftler brandneue Zähne aus Zellkulturen schaffen könnten.
In der Diskussion um das Klonen von Embryonalzellen hat sich der FDP-Politiker Ulrich Heinrich für die Forschung mit menschlichen Stammzellen ausgesprochen. Die Chancen der Gentechnik im Kampf gegen Krankheiten sollten unvoreingenommen geprüft werden, forderte der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion im Focus.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen