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■ Zahltag: Viag
Der Druck auf die Zwangsarbeiterfirmen wächst. Täglich gehen Erklärungen von Unternehmen ein, die dem Entschädigungsfonds beitreten wollen. Heute können wir im Kreis der Entschädiger begrüßen: Viag. Der Münchner Mischkonzern hat nun die „moralische Verantwortung deutscher Unternehmen“ erkannt. Das erfreut. Vor allem angesichts des Viag-Umsatzes: 49, 1 Milliarden waren es 1998. Gestern gab die Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft nämlich bekannt, dass die Beteiligungssumme der Unternehmen sich am Umsatz orientieren soll: Unternehmen mit Umsätzen in der Größenordnung von Viag müssten 100 Millionen Mark aufbringen. Firmen mit einem Umsatz von fünf Milliarden 10 Millionen Mark. Und solche mit einer halben Milliarde Mark Umsatz 500.000 Mark.
Der Entschädigungsfonds der deutschen Wirtschaft, in den erst rund 60 der 2.500 deutschen Zwangsarbeiterfirmen eingetreten sind, sucht dringend Geldgeber wie Viag. Nur acht Milliarden Mark bieten bisher Industrie und deutsche Regierung an. Die Opferseite verlangt einen zweistelligen Betrag. Von den rund zwölf Millionen NS-Zwangsarbeitern leben noch 1,5 Millionen. sim
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