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■ Zahlreiche Proteste gegen EntscheidungKurdischer Verweigerer soll abgeschoben werden

Frankfurt (taz) – Zwei Konfessionen und neun Initiativen kämpfen im rheinland-pfälzischen Mutterstadt gegen die Abschiebung des 27jährigen Kurden Abdul Menaf Düzenli und seiner Familie in die Türkei. In ihren Protesten machen sie vor allem einen Verwaltungsrichter in Neustadt/Weinstraße verantwortlich, der sich auch in anderen Fällen „in unrühmlicher Weise“ disqualifiziert habe. Die Entscheidung gegen Düzenli aber sei „besonders kraß“. Das Dorf des Mannes sei vernichtet und sein Bruder ermordet worden. Er selbst habe sich geweigert, in der türkischen Armee gegen seine Landsleute zu kämpfen, und sei 1992 desertiert. Bis 1995 habe er sich in Istanbul versteckt.

Nach seiner Flucht nach Deutschland engagierte er sich in der Friedensbewegung. Die Initiativen hoffen jetzt auf den Petitionsausschuß im Mainzer Landtag, der am 27. April tagen wird. Heute laden sie zu einer Informationsveranstaltung um 19.30 Uhr im Johannes-Bähr-Haus in Mutterstadt.

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