: Zahlenspiele -betr.: "19 Millionen für zehn-tausend HörerInnen", taz vom 17.12.93
Betr.: „19 Millionen für zehntausend HörerInnen“, taz vom 17.12.
Eure Rechnung vom vergangenen Freitag über die Kosten der Radio Bremen-Kulturkanäle (1.900 Mark pro Hörernase!) zeigt zwar schon schöne Grundkenntnisse in manipulativer Mathematik, ist aber doch verbesserungsfähig. So käme man schon linkshändig zu spektakulären Zahlen, dividierte (teilte) man etwa den Gesamtetat von Radio Bremen durch die Anzahl der weiblichen Bremen 2-Hörer unter drei Jahren in der Hollerallee 27, 2. Stock. (Das ginge dann in die Millionen. 1.900 Mark sind in unseren Zeiten so doll nun auch wieder nicht.)
Und wenn–s noch ein bißchen mehr sein soll, bietet es sich an, den Verteidigungsetat aller Nato-Staaten (erst zusammenzählen!) auf die Frauen der TAZ-Bremen- Redaktion umzulegen: 14 Milliarden Dollar pro Tazlerinnen-Ohr! Zu schönen Zahlen käme man ebenfalls durch die Verteilung aller Chinesinnen auf die TAZ-Buben. Die Überschrift könnt Ihr Euch ja selbst ausdenken. Und der Leser könnte sich dann zu recht fragen: Spinnen die denn in Peking? Get the picture?
Mit anderen Worten: was nützt die Einführung des Taschenrechners, wenn man die Ergebnisse bei Bernd Neumann abschreibt.
In diesem Sinne: heiter weiter!
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