Zahl des Tages: 109.791 Briefkästen
Schreibt noch jemand da draußen Briefe? Mit geschwungener Handschrift auf Papier, Worte der Liebe, der Freundschaft, Berichte von den Fronten des Alltags und den Untiefen des Lebens? Eben diese Meldung gelesen: In Deutschland stehen noch 109.791 Briefkästen, 2,3 Prozent weniger als 2011. Und sie werden seltener geleert. Heute kommen nur noch 88,3 Prozent der Sendungen einen Tag später an, früher waren es 93,7 Prozent. Über den psychischen Zustand der Briefkästen sagt die Statistik freilich nichts aus: immer weniger gefüllt, und wenn, dann vor allem mit schnöder Post an Behörden sind die armen Kästen der Poesie und menschlichen Wärme entwöhnt. Wir sollten gelegentlich einen Smiley verschicken, per Post, an wen auch immer.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
