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Yugo heißt jetzt Tempo

Das Auto für Demokratie, Reformen und Schnupfen

BERLIN taz ■ Serienmäßig besitzt er einen Motor, drei Türen und vier Reifen, das Spitzenprodukt jugoslawischer Automobiltechnologie: der „Yugo“. Doch Balkankriege und Nato-Bomben vernichteten Produktionsstätten und Absatzmärkte des Autoput-Renners. Niemand wollte mehr mit dem „Yugo“ fahren, der Produktcharakter versprach im Gegensatz zu den Roadsters und Limousinen dieser Welt keine Kraft, kein Prestige oder Sexappeal. „Yugo“, das ist Milošević und Massengrab – bis jetzt. Denn in diesem Jahr sollen wieder 10.000 Modelle hergestellt werden, wenn auch unter einem leicht veränderten Namen: „Yugo“ heißt jetzt „Tempo“. Das verspricht geschwinde Reformen, schnittige Demokratie und laufenden Schnupfen. Zum Preis von circa 6.000 Mark. Da lohnt es sich schon mal, zumindest ein neues Image zu transportieren. Auch ohne alle Extras.

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