: Yeutter für Naturschutzgebiete
■ USA verlangen weiter Gatt-Zugeständnisse bei Agrarsubventionen/ Druck auf Bonn
Bonn (afp/dpa) — Die USA verlangen von der EG weiterhin Zugeständnisse beim Abbau der Agrarsubventionen. Die USA trete auf diesem Gebiet für eine „beachtliche Disziplin“ ein, bevorzuge sogar ihre vollständige Abschaffung, sagte US- Landwirtschaftsminister Yeutter am Mittwochabend nach einem Treffen mit Wirtschaftsminister Haussmann und seinem Amtskollegen Kiechle in Bonn. Zudem müsse der EG-Markt für Agrar-Produkte aus den Entwicklungsländern geöffnet werden. Nach Angaben von Haussmann war man sich einig, daß für den Abschluß der Gatt-Verhandlungen von beiden Seiten Flexibilität nötig sei.
Yeutter forderte, neue Naturschutzgebiete anzulegen anstatt Überschüsse zu produzieren. Vehement widersprach er Vorwürfen, durch die US-Forderungen würden die europäischen Bauern in die Arbeitslosigkeit gedrängt. Ohnehin müsse Bonn aufgrund der deutschen Vereinigung die Landwirtschaft neu organisieren. Die US-Handelsbeauftragte Carla Hill erklärte sich bereit, „jetzt Tag und Nacht“ zu verhandeln, damit das Abkommen wie geplant im Dezember in Brüssel unterzeichnet werden könne. Die Agrarfragen seien der Schlüssel zum Erfolg der Gatt-Verhandlungen. Kiechle sagte allerdings auch, daß schon das EG-Angebot „ziemlich das äußerst Zumutbare“ sei.
Der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT) forderte, die Verantwortlichen in Bonn und Brüssel müßten ihre „gefährliche Bremserrolle“ bei der Liberalisierung des Welthandels aufgeben. Das EG-Angebot sei völlig unzureichend.
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