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Wutbuch über AfghanistanBekenntnisse eines Offiziers

Lebensgefahr in Kundus, Desinteresse in Deutschland: Ein Offizier schreibt aus Wut ein Buch. Seine Bundeswehr-Karriere dürfte damit beendet sein.

Weich und gekränkt: Bundeswehrsoldat in Afghanistan. Bild: dpa

"Aus Wut und Enttäuschung" hat der Reserveoffizier Marc Lindemann ein Buch über den Afghanistaneinsatz geschrieben. Er will damit ankämpfen gegen "das Unverständnis in der deutschen Gesellschaft und Politik" gegenüber der Leistung der Bundeswehr am Hindukusch.

"Unter Beschuss" heißt Lindemanns Buch, das er am Donnerstag in der Bundespressekonferenz in Berlin vorstellte. Susanne Koelbl, Afghanistan-Kennerin vom Spiegel, saß neben ihm und fragte noch einmal: Was für eine Wut? Die Soldatinnen und Soldaten im Lager in Kundus, erzählte der 32 Jahre alte Nachrichtenoffizier, seien permanenten Raketenangriffen durch die Taliban ausgesetzt.

Sie fühlten sich aber ohnmächtig, dagegen etwas zu tun. Und zu Hause wolle das dann niemand wissen. Er wolle nun "eine Stimme im Auftrag der Soldaten" sein. Seine Kameraden fänden es richtig, dass die "immer dramatischer werdende Lage" in und um Kundus endlich geschildert werde - ohne Beschönigung. "Warum Deutschland in Afghanistan scheitert" lautet der Untertitel des Buches.

Aber, warf ein WDR-Journalist ein, es vergehe doch kein Tag ohne detaillierte Afghanistan-Berichterstattung? Bekämen die Soldaten nicht 105 Euro steuerfrei für jeden Tag im Einsatz zu ihrem Sold hinzu? Und beginne nicht jede Bundestagsdebatte mit Dank und Lobpreis für die Männer und Frauen dort - wobei übrigens die Entwicklungshelfer stets vergessen würden?

Na ja, sagte Lindemann. Aber im persönlichen Umfeld, an der Uni, im Freundeskreis - ja, auch bei den Politikern, die auf Truppenbesuch nach Kundus kommen: freundliches Desinteresse an ihrer tatsächlichen Lage. "Ich habe das Gefühl, dass viele Parlamentarier sich im Umgang mit Soldaten gehemmt fühlen."

Damit bestätigte Lindemann, was wiederum die meisten der gehemmten Abgeordneten nach ihrer Rückkehr der Presse berichten: Die Soldaten in Kundus wollten mit dem gehemmten Verhältnis der Bevölkerungsmehrheit zur Bundeswehr nicht mehr leben. Sie sollen hart sein, sind aber ganz offensichtlich erst einmal weich und gekränkt.

Ausdrücklich lobte Lindemann jedoch den neuen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). "Als der im Bundestag gesprochen hat, guckte er hoch zur Tribüne und sprach die Offiziere dort direkt an. Er hat sie bemerkt."

Auch wenn damit überdeutlich wird, dass Guttenbergs Kommunikationspolitik bei der Zielgruppe 100 Prozent Wirkung erreicht - Lindemanns Karriere bei der Bundeswehr dürfte mit dem Buch beendet sein. Wortgewandtheit und Selbstbewusstsein werden dem Politologen sicherlich andere Perspektiven eröffnen.

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30 Kommentare

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  • H
    Horst

    Auch wenn der Artikel schon einige Tage alt der Hinweis an die Redaktion, überprüfen Sie doch bitte Kommtentare genauer bevor Sie sie nach ohnehin zu langer Verweildauer freischalten. Dann könnten persönliche Anfeindungen und Beleidigungen verhindert werden. Danke.

     

    @Kurt @Eric

    PS: Toleranz, auch Duldsamkeit,[1] ist allgemein ein Geltenlassen und Gewährenlassen fremder Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten.[2] Gemeint ist damit heute häufig auch die Anerkennung einer Gleichberechtigung unterschiedlicher Individuen. (Wikipedia)

  • SB
    Soldatische Betroffenheitslyrik

    Die Bunderwehr wird wie Waschpulver verkauft. Die Leiden der Soldaten sind aber fuer die Politik und damit auch fuer den Staatsbuerger mit Recht voellig egal. Es waere sehr, sehr schlimm, wenn es anders waere. Soll er sich doch bei Fischer beschweren. Der hat es uns eingebrockt. Zusammen mit seinen sauberen Betroffenheitsfreund-inn-en. Wikipedia ueber die Taliban, geht es noch duemmer? Und der Spiegel sass daneben, hahaha. Knalltuete, kein Wunder dass er als Philologe arbeitslos ist und sich ein nettes Zubrot bei der Bundeswehr verdienen muss. Und so eine Type ist deutscher Offizier!

  • SS
    Susi Sorglos

    »Die NATO ist eine sich selbst finanzierende amerikanische Fremdenlegion« (Peter Scholl-Latour); darum und weil Deutschland immer noch ein US-Protektorat ist, müssen deutsche Soldaten auf meine Kosten meine Sicherheit gefährden. Haben die Taliban etwa Deutschland angegriffen? Ja, sie sind Barbaren, aber ich kann mich noch genau daran erinnern, wie Vietnam dafür verurteilt wurde, als es das Terror-Regime der Khmer Rouge in Kambodscha durch eine Invasion beendete. Der Westen unterstützte anschließend die in den Untergrund geflüchteten Pol-Pot-Mörder mit Geld und (auch deutschen) Waffen. Aufrüstung für eine Bande, die mindestens 1,5 Millionen Tote zu verantworten hatte und weitermorden will! Aber nun kämpften die Roten Khmer ja gegen den Gewinner des Vietnamkrieges, sie waren also »unsere« Barbaren, also gute Barbaren!

    Als Afghanistan noch sowjetisch besetzt war, sind doch auch die Taliban noch »unsere« Barbaren gewesen, die man deshalb auch Freiheitskämpfer nannte. »Freiheitskämpfer« wenn‘s gegen die Russen geht, »Terroristen« wenn »wir« die Besatzer sind. Nebenbei war der Westen auch Geburtshelfer des Islamismus, denn die Religion bot eine Möglichkeit zur Bildung von Gegenidentität, zumal der Westen sich bis heute christlich definiert und damit die Parallele zum mittelalterlichen Kreuzrittertum Freihaus liefert. Er ist Reaktion auf unsere süßen Worte und barbarischen Taten außerhalb unserer Grenzen.

    Menschenrechte, Frauenrechte, Demokratie etc. p. p. werden doch nur dann ins Feld geführt, wenn man die Legitimation braucht, um Truppen ins Feld führen zu können, weil »unsere« Barbaren mal wieder die Seite gewechselt haben. War nicht auch Saddam Hussein mal »unser« Barbar? Andere Räuber und Henker hingegen, die stets auch zugunsten westlicher Konzerne und Rohstoffinteressen gefoltert und gemordet haben, wie Pinochet und Konsorten, konnten und können sich bis zum Schluß der westlichen Unterstützung sicher sein. Demgegenüber ist ein Land wie Venezuela zwar viel demokratischer als Karsai-Afghanistan - und gerade deswegen ganz, ganz, böse! Keine Barbaren, aber fehlende US-Unterwürfigkeit.

     

    Wenn die deutsche Wirtschaft es sich nicht mehr leisten kann, keinen Krieg zu führen und Geschäfte zu versäumen, dann warten nach dem Ende des Afghanistankrieges schon neue Aufgaben - schaut nach Südamerika! Uncle Sam kann doch dort nicht alleine für Privatisierungsdemokratie und feudale Marktwirtschaft sorgen!

  • KT
    kurt t.

    an andi b.:

     

    Sie hätten wohl mehr gelernt, wären Sie länger zur Schule gegangen, statt den Grundwehrdienst zu absolvieren.

     

    Ein paar kleine Korrekturen.

     

    Sie: "Rückrad", gemeint ist: Rückgrat

    Sie: "einen Afghanen zu erklären", richtig: Einem Afghanen...

    Sie: "Wir waren an den Resultaten feiger Anschläge direkt beteiligt" Was ist gemeint? Wollen Sie sagen, dass Sie selbst für die Toten verantwortlich sind?

     

    Die Groß- und Kleinschreibung und Tippfehler habe ich gar nicht erst verbessert.

     

    Die Alphabetisierung stockt in Afghanistan...

  • E
    eric

    andi, du bist genauso eine lusche wie der soldaten-autor der besprochenen schandtat von buch.

    der artikel deines namens möge in zukunft "das" andi statt "der" andi sein, weil du sonst eine beleidigung meines geschlechtes wärst und ich schätze mein geschlecht wahrhaftig sehr!

     

    ich beschwere mich auch nicht darüber, dass der kot der leute, deren po ich sauberwische, weil es mein job ist, an manchen tagen sehr stark riecht und auch nicht darüber, dass gewisse körperregionen dieser leute, die ich auch wasche, manchmal zum erbrechen intensiv riechen und auch nicht darüber, dass diese leute mich manchmal anspucken, weil sie beim essen einen hustenanfall bekommen und ich dann spucke und gekautes ins gesicht bekomme. und ich kriege keine 105 tacken extra für nichts, ich würde aber auch 105 tacken extra für nichts nicht annehmen, weil das ne klebrige prostitution ist...

     

    beschwer du dich also nicht, ich oder sonstwer müsste auch nur irgendwie an deinem job teilnehmen und beschwere dich nicht, dass ihr kaum was gebacken bekommt und das leute erschossen werden; das ist dein geschäft das-andi, dafür hast du unterschrieben und die grausamkeit von irgendwelchen medien-taliban vorzuschieben ist gar sehr undurchdacht, weil du selbst nichts als töten sollst. ich bin ohnehin dafür deinen job abzuschaffen (meiner ist weit weniger entbehrlich!), vor allem wenn dort leute wie du oder der soldaten-autor arbeiten und ihr in eurer verblendung nichts als schaden für menschen des deutschen etat anrichtet. wenn eine gemeinschaft von menschen deinen job nämlich nötig hat und auch noch dich oder den autor des schandflecks darin zulässt, ist es eine gemeinschaft geworden, die ich verabscheuen würde, weil sie die dummheit auf den thron gehoben hat und das als kriegerisch ausgibt, obwohl ihr nichts als bürokraten mit hightech waffen seid, komplett zimperlich und trotzdem ziemlich inkompetent (afgahnistan und eure ganzen anderen noch brennenden scheiterhaufen zeigen das wohl zu genüge). dein job ist es nämlich auch solche klischees zu produzieren wie: "die afghanen sagen dazu: erst töten , dann weinen." oder "Über Wikipedia kann man sich die simplen, aber grausamen Regeln der Taliban durchlesen, und vielleicht mal mit seiner Familie für eine Woche nachspielen. Warnung vorweg: Nichts für Frauen und Kinder!"

    vielleicht fügen wir noch hinzu, "die" Taliban essen alle die tiere, die wir süß finden (wie grausam) und lachen über dinge, vor denen wir in die knie gehen. und natürlich haben sie einen falschen gott und sind primitive.

     

    und gegen all das seid ihr zu schwach, kostet aber eine so fette, fette, fette stange geld, bewirkt nur schaden und nennt dann andere allen ernstes irgendwie wahnsinnig oder dumm, während ihr wikipedia als kulturelles sprungbrett ausgebt, mit dem man eine kultur nachleben könnte, die ja ach wie grausam wäre. wikipedia ist grausamkeit (gegen den verstand) das-andi, nicht die taliban.

     

    wenn du nämlich glaubst, du würdest den "deutschen" oder vielleicht noch den deutschen "bürger" verteidigen hast du dich selbst hinters licht geführt, weil weder die einen noch die anderen jemals wollten, dass du irgendwohin geschickt wirst, depressiv und polemisch wirst und enttäuscht ob des desinteresses bist, welches man dir entgegenbringt. du hast dich selbst dahingeschickt und du hast das gemacht, nachdem es dir jemand befohlen hat; aber diesen jemand hast du völlig falsch identifiziert. die taliban haben dich sicher nicht in ihr land geschickt und weder "die" deutschen noch "der" deutsch bürger hat das getan.

     

    wer also war es denn? bei dem gehe dich beschweren, wenn du denn meinst das macht nen sinn. aber nicht bei den menschen, die einen teil des geldes für deinen sold bezahlen müssen, nicht freiwillig, sondern erzwungen; weil diese zahlenden nämlich mal irgendwann in der vergangenheit einen krieg gegen-leute-wie-dich und vom-gleichen-verein verloren haben, für den wir heute noch bezahlen müssen. institutionellen frieden nennt man das. nichts anderes kannstd du hervorbringen andi, und nichts anderes ist so abzulehnen wie institutioneller frieden und institutionelle freiheit. weil der zweck deines berufs überflüssig und abzulehnen ist, ist es auch jede deiner beschwerden. sie führen nur zu nem schnellerem ende deier meute.

    und an diesem tag werde ich ne 3-monatige party voller rausch, freude und heiterkeit anfangen zu feiern. du bist nicht eingeladen.

  • G
    gastonlagaffe

    @M.H.

     

    meine gründe, den kriegsdienst zu verweigern, waren nicht "dürftig" - aber woher sollte sie das auch wissen. es gibt in meinen augen keine "dürftigen" gründe des kriegsdienst zu verweigern. überhaupt zu fordern, junge männer zum töten anderer ausbilden zu müssen, ist mehr als pervers. eher die gründe für den kriegsdienst sind "dürftig".

     

    aber wenn sich berufssoldaten ausheulen, dass ihr leben in gefahr ist, dann finde ich das einfach lächerlich. dem lehrer, der kinder nicht mag, wird auch kein denkmal gesetzt.

     

    in meinen augen ist es auch keine heldenhafte tat, die es zu bewundern gilt, was "dort unten" passiert. aber wie sie es selber geschildert haben: es ist drecksarbeit da unten. kein krieg aus überzeugung, kein krieg aus bedrohung, nein es ist drecksarbeit, beschlossen von hohlen politiker, befürwortet von hohlen "experten" ohne ziel und sinn. und nein dafür sollte es kein denkmal sondern ein mahnmal geben - und schon gar nicht sollten kriegs- oder geldgeile soldaten als opfer des krieges gezeigt werden, die unsere demokratie verteidigen und durch jedes soziale netz fallen.

     

    just my two pence

     

    ps. innere sicherheit wird nicht am hindukusch verteidigt - sonder bei passagierkontrollen am müncher flughafen.

  • AB
    andi b

    Es ist erschreckend zu sehen wieviel Gedanken sich viele Leute über das eigentliche Ziel dieser "Mission", die Menschen, gemacht haben.

     

    Wer sich mal die Mühe macht und sich darüber informiert wie es in Afghanistan unter den Taleban zugegangen ist, wird sich doch noch mal überlegen, ob er blind verlangt unsere Jungs nach Hause zu holen.

     

    Ein Fussballstadion sollte für Fussballspiele genutzt werden, und nicht für Erschiessungen und Steinigungen,

    Ein Seecontainer für den Transport von Gütern und nicht für Massenhinrichtungen.

     

    Wer von Euch hat das Rückrad , einen Afghanen zu erklären, das er seine Kinder nicht zu einer Schule schicken kann, seine kranke Frau nicht zum Arzt gehen kann, und im Falle seines Todes seine Frau bis zu ihren Lebensende betteln muss, weil der Deutsche Soldat seiner meinung nach dort nichts verloren hat?

     

    Ich finde es anmaßend sich bequem vor sein Computer zu setzten und naiv über das Schicksal eines ganzen Volkes zu entscheiden nach dem Motto "Was geht uns fremdes Leid an".

     

    Über Wikipedia kann man sich die simplen, aber grausamen Regeln der Taleban durchlesen, und vielleicht mal mit seiner Familie für eine Woche nachspielen. Warnung vorweg: Nichts für Frauen und Kinder!

     

    Ich selbst habe meinen Grundwehrdienst angetreten um mich später bei Bewerbungen nicht erklären zu müssen. Für den ISAF-Einsatz (05/06) in Kabul habe ich mich ohne zu zögern aus ethischer Sicht entschieden, wie viele meiner Kameraden auch. Wir waren an den Resultaten feiger Anschläge direkt beteiligt.

     

    Ich bin enttäuscht wieder Heimgekehrt, weil wir nicht viel tun konnten, und der Rückhalt von der Führung(Information und Ausrüstung) und teilweise der Politik erschreckend ist. Aber wenn wir durch unsere Präsenz, auch nur ein Menschenleben vor den Taleban bewahrt haben, war es das wert.Unsere Familien und die einheimische Bevölkerung standen Felsenfest hinter uns.

     

    Wir waren/sind Berufs-und Zeitsoldaten, aber dies ist kein Argument das man keine Kritik äusser darf. Das würde im Umkehrschluss heissen, ein Soldat darf sich erst beschweren wenn er zum Einsatz gezwungen wird?

     

    Keiner von uns möchte auf sein bequemes Leben, Frieden und "Freiheit" verzichten, aber fordert gerad als Deutscher, indirekt, das den Afghanen dieses verwehrt wird.

    Geschichte wiederholt sich immer wieder!

     

    Auch die ständige Rückzugsdebatte einiger Politiker, ist auch Schuld an den wiedererstarken der Taleban, und den Tod deutscher Soldaten.

     

    HG a.D.

  • V
    vic

    Es interessiert mich einen Scheiß, was oder wem Soldaten am Hindukush oder sonstwo ausgesetzt sind.

    Schlimm genug dass ich diese Schweinerei nicht verhindern kann, soll mir aber keiner auch noch die Ohren vollheulen.

    Ich hab niemanden gebeten mich zu verteidigen. Meinetwegen können alle gemütlich zu hause sitzen. Ganz ohne Beschuss.

  • H
    Horst

    Wenn die Mehrheit der deutschen gegen den Krieg ist, dann soll sie ihrer demokratischen Verpflichtung nachkommen und ihre Soldaten heim holen. Diese Männer und Frauen sind in erster Linie auf Befehl dort und nicht wenige von ihnen sind im Zwiespalt mit diesem und ihrem Beruf, den sie sich so nicht erdacht haben. Ihnen dann vorzuwerfen es wäre ihre "Job" zu sterben, wie Polizisten oder Feuerwehrleute ist obszön. Zumindest fehlt mir hier in einigen Kommentarten Verständnis, Toleranz, Verantwortung und der humanistische Ansatz. Aber Hass und Unsinn erfasst die Menschen leider eher als Mitgefühl und Hilfbereitschaft. Wenn deutsche Soldaten die gleiche Menschenverachtung an den Tag legten wie einige Kommentare, dann muss Afghanistan tatsächlich die Hölle sein. Zudem sollte man sich als Poster wenigstens ein bisschen mit der Thematik auseinandersetzen bevor man Unsinn schreibt.

  • JL
    Jurek Lufft

    @mattias:

     

    1. "In Afghanistan sind Berufssoldaten eingesetzt und keine Wehrpflichtigen."

    Ist sachlich falsch, es werden auch Wehrpflichtige eingesetzt bzw. es besteht diese Möglichkeit sie einzusetzen.

     

    quelle: Bundeswehr.de

     

    2. Die tieferen Gründe für den Afganistaneinsatz, sind nicht nur rüstungspolitischer Natur, auch wenn man das in linken Kreisen gerne behauptet. Es geht auch und zuerst um Wirtschaftliche. Als 1991 der Wiederaufbau von Kuwait begann, wurden ganz massiv Firmen bevorzugt, die aus Ländern stammen die mitkämpften, Unternehmen wie Simens und weitere mussten sich hintenanstellen und verloren so viel Geld. Der damalige deutsche Verteidigungsminister sagte bei einer internen Bundeswehr Veranstaltung darauf:" Die deutsche Wirtschaft wird es sich nicht mehr leisten können, keinen Krieg zu führen und solche Geschäfte zu versäumen".

  • H
    Hamlet

    Klingt fast schon wie die Dolchstosslegende

    im November 1918.Sozusagen die neuen November-

    verbrecher.

    Wir könnten und hätten gesiegt wenn die undankbare

    Bevölkerung der siegreichen Bundeswehr nicht in den

    Rücken gefallen wär.

  • M
    M.H.

    zu gastonlagaffe:

    "ist der einsatz nicht freiwillig? müssen soldaten nicht damit rechnen bei der ausübung ihres berufes umzukommen? um es mal flapsig auszudrücken: die wurden nicht gezwungen sich beim brötchenholen beschießen zu lassen!"

     

    Mit Verlaub: Das ist ziemlich überheblich. Ich habe im Laufe der Jahre viele von diesen "Freiwilligen" kennegelernt. Bei Licht betrachtet sind es häufig sozial traumatisierte Menschen, die eine totale Institution brauchen, von der sie sich persönliche Sicherheit versprechen. Je martialischer sie aufgemotzt sind, desto mehr trifft dieser Befund zu. Am Ende sind es - das ist auch aus anderen Ländern wie USA und England längst bekannt und gut belegt - diejenigen, die gesellschaftlich oder persönlich auf die bad bank ausgelagert wurden, um für die anderen die Drecksarbeit zu erledigen.

    Aber es ist hier inzwischen Mode: Selbst Kriegsdienst verweigern mit möglichst dürftiger Begründung, aber gleichzeitig die Berufsarmee fordern, um sich über die dann ordentlich erheben zu können.

    Ziemlich dürftig!

    Kürzlich gab es dazu in der FR einen interessanten Bericht zur Motivationslage der pubertären Schausteller von der „Sauerlandgruppe“, die allesamt zunächst ihre Suche nach totaler Geborgenheit / Selbstaufgabe bei der Bundeswehr im Status von Zeitsoldaten gesucht und gefunden hatten, dort aber mangels körperlicher (!) Tauglichkeit ausgeschieden waren.

     

    Der Tschihad war als ideologischer Überbau auch für diese in ihrer Sozialisation schwer traumatisierten "Kriegsdarsteller" ziemlich bruchlos austauschbar gegen die Ziele der Bundeswehr und sie wären dort sicher zu Helden geworden - mit Vormerkung für die "Ehrenhalle".

     

    M.H.

  • M
    matthias

    Oha, ein Soldat klagt sein Leid und der Durchschnittsdeutsche glaubt und kauft.

     

    Zugegeben, die Fragen des WDR-Journalisten mag man als dummes schwarz-weiß-Denken halten, doch Vorsicht: In Afghanistan sind Berufssoldaten eingesetzt und keine Wehrpflichtigen. Nicht das man etwa auf die Idee kommt, da wären welche nicht freiwillig. Ne ne. Wem es nachher gut geht, hat Kohle gemacht. Wem nicht, klar, der zweifelt schon mal. Besser spät als nie. Für Lohnabhängige, die in der BRD zu Tode kommen, baut man auch keinen Schrein. Das normale Arbeitnehmer auch ohne Armee die psychischen Kliniken füllen, nur als kleine Randnotiz.

     

    Nun noch ein Wort zu neuen "shooting star" im Ministerium. Da kann man vollkommen vernebelt schon mal zustimmen, dass nun "endlich" mal von "kriegsähnlichen Zuständen" gesprochen wird. Na Bravo! In der Mehrheitsgesellschaft war ja bisher immer der Eindruck, die Bundeswehr im Ausland sei sowas wie ein bewaffnetes THW. Ein Witz! Soll nun aber wirklich von "Krieg" die Rede sein, na dann, bitte, Notstand und keine Wahlen mehr bis er "vorbei" ist. Dieses Lamentieren von den schlimmen Bedingungen im Ausland sollen doch nur Verständnis für noch größere Rüstungsprojekte und "robustere" Mandate sein.

     

     

    Wer tatsächlich wissen möchte, wie Soldaten psychisch verheizt werden, schaue sich doch mal "Warriors - Einsatz in Bosnien" von der BBC an. Eine andere Thematik als der "war on terror", aber es bewahrt einen vor allzu simplen Gedanken und dem literarischen Werk eines Reservesoldaten mit Ghostwriter.

  • MD
    Maxwellscher Dämon

    Der Offizier Marc Lindemann beklagt sich darüber, dass die Soldaten "permanenten Raketenangriffen durch die Taliban ausgesetzt [seien]". Das "permanenten" erscheint mir fraglich. Nach Berichten in deutschen Medien wurde das Bundeswehrlager in Afghanistan einige male beschossen, kurioser Weise immer wenige Stunden vor dem Besuch eines Politikers, und es wurde dabei nie von einer Rakete getroffen. Soweit es um den Beschuss an sich geht, ob nun permanent oder nicht, so muss die Anmerkung erlaubt sein, dass mit so etwas im Krieg zu rechnen ist. Er hat doch wohl den Afghanistaneinsatz nicht für eine Pfadfinderfreizeit gehalten.

     

    Weiter drückt er seine Wut über "Unverständnis in der deutschen Gesellschaft" aus. Hat er denn erwartet dass die Bundeswehrsoldaten als Helden gefeiert werden? Wenn das so ist, dann schwelgt er in realitätsfremder Militärromantik. Man muss ein solches Unverständnis in der Gesellschaft nicht gut heissen, aber darüber vor Wut ein Buch zu schreiben ist emotional und irrational. Nachvollziehbar wäre, wenn er über das Anstoßen von Sektgläsern auf gefallene Soldaten Wut empfände (siehe dazu http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/kein-schampus-auf-gefallene/). Aber Wut auf Unverständnis in der (zivilen) Gesellschaft, das ist weinerlich.

  • HC
    Hella Charlot

    Ja, liebe taz, die Gründer der taz waren sich noch einig, dass es den deutschen Größenwahn, Deutschland am Ural oder Hindukusch oder oder zu verteidigen, nie mehr geben dürfe. Heute seid Ihr wieder eingereiht bei denen, die deutsche Soldaten in fremden Ländern als die eigentlichen Opfer bezeichnen...

  • M
    Maddin

    @salim:

    Sie machen es sich ganz einfach: Das Buch sei doch nichts weiter als ein geschickter Propaganda-Trick.

     

    Haben Sie mal zugehört, wenn ein dt. Soldat von seinen Einsätzen in Afghanistan berichtet? Die sollen und wollen eben NICHT alles plattmachen.

     

    Ich persönlich habe diesen Bundeswehr-Einsatz von Anfang an abgelehnt, weil er ein vollkommen aussichtsloses Unterfangen ist: Wir (Ungläubigen) können in diesem Land nichts dauerhaft verändern.

  • F
    fahrbach

    IAus meinem persönlichen Umfeld weiß ich, daß nicht nur ein kleiner Prozentsatz von "Soldaten" des Geldes wegen in den Krieg gezogen sind.

     

    1. Jeder Zivildienstleistende muß, zu mindest formal, ein Gewissenstest machen. Habe ich von diesen Menschen noch nie gehört, obwohl sie statt Klopapier ein Gewehr und mehr zu bedienen HABEN.

     

    2. es gibt nicht wenige der "Soldaten" in der Bundeswehr und "dort unten", welche sich politisch nicht in dem Umfeld und Gedankenbereich bewegen, der von der Bundesregierung als demokratisch angesehen oder zumindest nicht gefährden angesehen werden würde.

     

    3. Eben diese Leute gehen a.) freiwillig zur Bundeswehr und lassen sich zum Töten ausbilden und b.) freiwillig gegen Entgeld nach Afganisthan und früher in die Kriegsgebiete der EU. Und zwar zum töten, denn dafür sind sie c.) als allererstes ausgebildet worden.

     

    4. Wozu sie weder vor der Bundeswehr noch bei ihr ausgebildet wurden ist ihren Kopf zugebrauchen: Wer sich freiwillig zum töten ausbilden läßt muß unausweichlich damit rechnen auch getötet zu werden. Das wissen selbst schon Krieg spielende KInder, nur dachten die tollen "Mädchen und Jungs" das dies weiter ein Spiel ist.

     

    5. Auf einer Propaganda-CD des Bundesverteidigungsminseteriums wird ausdrücklich von dem sich metastasenartigen Ausbreiten der Taliban gesprochen. Das ist nicht nur Volksverhetzung, sondern auch noch antimoslimisch.

    Also, wer sich von diesen Leute befehligen läßt, sollte erkennen können, daß er nichts war und wert ist, was ein "Soldat" sowieso nicht ist (Tucholski, Einstein, Schweitzer!!!) außer als Material und Mittel für einen Zweck.

     

    6. Diese Leute "Soldaten" haben garnicht das Recht sich zu beschweren, da sie einen Vertrag unterschrieben haben, dafür Geld bekommen und wenn, dann sollen sie ihre Arbeitsbedingungen doch bitte bei ihrem Arbeitgeber einklagen, so wie jeder andere es auch machen muß!!! Für alle anderen friedlich arbeitenden Menschenwird noch nicht mal ein zehntel soviel Geschieß gemacht wie für diese aktiven und passiven, bezahlten Mörder.

  • M
    M.H.

    "Ausdrücklich lobte Lindemann jedoch den neuen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). "Als der im Bundestag gesprochen hat, guckte er hoch zur Tribüne und sprach die Offiziere dort direkt an. Er hat sie bemerkt."

     

    Seit wann macht die taz mit der Seiete "Realsatire" auf? Oder soll das Journalismus gewesen sein?

     

    Warum stellt der mutige Offizier, der nun ausgerechnet seinen neuen Minister lobt, seine "Bekenntnisse" (!!)in der Bundespressekonferenz vor? Kann man da einfach so seine Bücher vorstellen? Und das zu einem Zeitpunkt, wo der Minister genau, aber auch haargenau diese Stimmungsschilderung der Soldaten braucht!

    Grade die Szene " ...Ausdrücklich lobte Lindemann jedoch den neuen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). "Als der im Bundestag gesprochen hat, guckte er hoch zur Tribüne und sprach die Offiziere dort direkt an. Er hat sie bemerkt...." war perfekte Schmierenkommödie des militärischen Neueinsteigers, der genau wußte, dass er nach dem Rauswurf von Schneiderhahn und Wichert und der versteckten Rüge für den Obristen Klein kein Bein in seinem Laden hochkriegt, wenn er nicht demonstrativ sich als Soldatenfreund und Helfer darstellt - und was eignet sich da besser, als der perfekt arangiert Auftritt im Bundestag mit "und das sage ich ausdrücklich an die Adresse der Soldaten... winke winke ... sehen mich alle?".

    Würde mich nicht wundern, wenn die dort brav aufgereihten Offiziere genau dazu abkommandiert waren.

    Und unser junger Held, dessen Karriere bei der Bundeswehr angbelich wegen seiner "Bekenntnisse" beendet sein soll: was für eine Schnulze! Ich möchte wetten, dass er für diese brave, punktgenaue Hilfe für seinen Minister bei der nächsten Gelegenheit befördert wird!

    taz - wohin bist Du gekommen!!?? Wenigstens kritisch nachhaken hätte man doch mal können!

  • AR
    A.S. Reyntjes

    Ein Hoch dem Krieger!

     

    Wer sich von Bush und Schröder in einen wilden Krieg hat ziehen lassen, sollte da Problem bei sich - nicht bei "den Deutschen" suchen - und da er nicht weiß und nichts dagegen ausrichten kann, welchem Stammeshäuptling er da dient, bzw. welchen er dort bekriegen muss - ... und sich vom Status eines gut bezahlten, "potentiellen Mörders" (entgegen dem Auftrag des Grundgesetzes!) baldmöglichst verabschieden.

  • G
    gastonlagaffe

    ist der einsatz nicht freiwillig? müssen soldaten nicht damit rechnen bei der ausübung ihres berufes umzukommen? um es mal flapsig auszudrücken: die wurden nicht gezwungen sich beim brötchenholen beschießen zu lassen!

     

    diese möchtegernopferrolle der deutschen soldaten ist mehr als fraglich - genauso wie der ganze krieg in afghanistan

  • R
    Ranjit

    Krieg ist monströs und jenseits jeglicher bürgerlichen Moral.

     

    Kurze Pause für Gefühlsaufwallungen.

     

    Und jetzt kurz nachgedacht:

    Viele Menschen haben Hemmungen in Anwesenheit Anderer auch nur zu laut zu sprechen, geschweige denn sie körperlich anzugreifen. Ebenso erwarten wir von konkreten Mitmenschen nicht, dass sie uns plötzlich anspringen und verletzen oder gar töten wollen. Es gibt zwar eine diffuse, medieninduzierte Angst vor jugendlichen Gewalttätern und bösen Terroristen, aber wir sehen beim Einkaufen trotzdem nicht nur potentielle Feinde.

     

    Anders bei Soldaten in einem solchen Einsatz. Das ist eine Situation völlig jenseits jeglicher Norm und Moral die wir kennen. Dafür können und wollen viele kein Verständnis aufbringen.

     

    Und dass ist gut so! Denn es ist wichtig, dass wir hier zuhause Töten weiterhin als monströß und unvorstellbar sehen. Wer Gewalt ernsthaft von seinen Mitmenschen erwartet, der wird selbst leichter Gewalttätig. In Prämodernen Zeiten war jeder (Mann) potentiell Kämpfer. Doch gerade moderne Gesellschaften zeichenen sich durch immer feingliedrigere Spezialisierung aus. Wir bilden Polizei und Armee, damit der Professor, die Putzfrau oder die Immobilienmaklerin sich um ihre wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben kümmern können. Und dafür ist es wichtig dass sie in einem sozialen Umfeld leben in dem starke Gewalt möglichst unwahrscheinlich scheint und ist.

     

    Soldaten hingegen müssen ob ihrer Tätigkeit diesen extremen Schaden an ihren Normen, Werten und ihrer Psyche als Teil ihrer Tätigkeit in Kauf nehmen. Wichtig wäre hier nur, dass man ihnen das klar macht und selbstverständlich die Wehrpflicht abschafft.

     

    Jene suggeriert, dass Soldat sein etwas "normales" ist. Und das ist, zum Glück, hier nicht mehr der Fall.

  • C
    crossie

    Wer sich freiwillig (!) an einem Krieg beteiligt, der von der Mehrheit der deutschen Bevölkerung zutiefst abgelehnt wird, und sich damit freiwillig und selbstverschuldet in Lebensgefahr begibt, darf sich doch bitte nicht über mangelnde Anerkennung beschweren.

  • K
    klömpi

    Schon bevor der Status eines "Krieges" annerkannt wurde, sind auch schon deutsche Soldaten in Afghanistan gestorben. Da fragt man sich: wofür? Diese Frage werden auch die Angehörigen, Familien, Freunde, Bekannte gestellt haben. 105 Euro mehr / Tag kann man nicht mehr ausgeben wenn man tot ist. Die Scheinheiligkeit der öffentlichen Debatte ist auch denen bewusst, die in Afghanistan und anderswo ihr Leben riskieren. Entweder man holt sie alle zurück und gibt das Versagen zu, oder man erkennt zumindest an, unter welchem psychischen und sozialen Druck diese Frauen und Männer jeden Tag stehen. Um es mal flapsig zu formulieren: Wer wird schon gerne morgens beim Brötchen holen beschossen?

  • S
    SoSo

    Das Problem ist doch, dass die Begründung für den Afghanistaneinsatz mehr als fragwürdig ist. Schon der Umstand, dass dort zwischen Kriegs- und Nicht-Kriegseinsatz herumlaviert wird deutet doch die Problematik an.

     

    Bei allem Verständnis für die beschriebene Situation der Soldaten, aber irgendwo kann man angesichts dieses fragwürdigen Einsatzes auch keine breite Zustimmung und enthusiastische Beachtung erwarten.

     

    Würden die Soldaten wirklich für die Menschen dort oder wirklich für unsere Befreiung von einem Diktatoren kämpfen, sähe die Akzeptanz und das Interesse sicherlich etwas anders aus.

  • K
    Karl

    Wenn sich der Herrn wirklich um eine halbwegs realistische Schilderung der Lage bemüht, kommt er eigentlich seiner dienstlichen Verpflichtung nach!

     

    Denn eigentlich ist die Befolgung eines Einsatzbefehls für Afgh. so rechtswidrig, dass Soldaten eigentlich dazu verplichtet sind solchen Befehlen nicht Folge zu leisten; hab ich jedenfalls mal gelernt.....

     

    Glück auf

     

    Karl

  • K
    kateros

    genau, der nette herr ist bestimmt nach afghanistan gegangen aus reiner nächstenliebe, um den armen leuten da zu helfen. das wollte er schon immer, -dem höheren zweck dienen, für die freiheit deutschlands und der sicherheit seiner bürger. junge junge... dann soll er sowas nicht machen! ich kann mir gut vorstellen, dass mind. die hälfte der truppe ausschließlich wegen der kohle dahin gegangen ist, ach was 3/4.

  • JT
    Javier Tucat Moreno

    Ohne Soldaten im Einsatz gäbe es keine Raketen. Ohne Unterdrückung, kein Widerstand. Liebe Soldaten, komm wieder nach Hause und genießt euer Leben, das viel wertvoller ist, als jeden Lob oder Medaillen. Genauso wertvoll, wie das Leben der gegenüberstehenden Soldaten!

  • B
    Bürger

    Welche Karriere? Der Mann war Zeitsoldat und ist regulär aus der Truppe ausgeschieden. Da gibt es keine Karriere mehr. Deshalb auch der Dienstgradzusatz "der Reserve".

     

    ...Sie schreiben wie immer als Blinder von Farben...

  • S
    schlegel

    „Aber, warf ein WDR-Journalist ein, es vergehe doch kein Tag ohne detaillierte Afghanistan-Berichterstattung? Bekämen die Soldaten nicht 105 Euro steuerfrei für jeden Tag im Einsatz zu ihrem Sold hinzu?“

     

    Ein schöner Einblick in die schlichte Gedankenwelt eines WDR-Journalisten! Sicher gibt es eine Berichterstattung. Danach gibt es aber fast keine Taliban und viele verwundete Zivilisten (die sich gerne auch mal nachts Benzin im Nirgendwo abzapfen). Der Soldat wird dagegen gerne frei nach Tucholsky in die Nähe eines potentiellen Mörders gerückt. Als wenn die sich freiwillig dort rumtreiben würden. Und was soll uns der Hinweis auf die 105 Euro (steuerfrei!) sagen? Dass man dafür auch als Sündenbock für eine verfehlte Politik herhalten muss?

  • S
    salim

    dieses buch von lindermann ist eine kommunikationsstrategische schrift der bundeswehrzentrale mit dem ziel, von der deutschen öffentllichkeit mehr akzeptenz für kriegerische kampfhandlungen der bundeswehr in afghanistan abzuschlagen. die zentrale these ist ja die, dass die armen bundeswehrsoldaten ständig angegriffen werden und sich gar nicht wehren dürfen, weil angeblich die politik sie daran hindert. solche thesen verkehren die fakten. aus in afghanistan stationierten streitkräfte der bundeswehr machen sie opfer. und opfer dürfen sich wehren, auch wenn sie eigentlich angreifer sind. die afghanen sagen dazu: erst töten , dann weinen.