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WüstenwandernDer edle Wilde

Am Rande der Palmenoase von Tissergate im südmarokkanischen Drâatal liegt das Gästehaus "Le Sauvage Noble" (Der edle Wilde).

52 Tage bis Timbuktu Bild: G. Ermlich

Es ist ein altes, mit traditionellen Baustoffen und Techniken restauriertes Lehmhaus. 16 individuell gestaltete Zimmer mit traumhaften Badezimmern, die mit der traditionellen Stucktechnik Tadelakt geformt sind. Ein schattiger Lichthof mit Brunnen und Lehmkamin, ein blumenreicher Garten zum Entspannen und eine Dachterrasse mit Panoramablick über den ausgedehnten Dattelpalmenhain. Betrieben wird die perfekt durchgestylte Wohlfühloase von der Societé Renard Bleu Touareg. Das Tourismus- und Sozialprojekt wurde im Jahr 2000 von marokkanischen Nomaden mithilfe des deutschen Vereins Azalay gegründet. Renard Bleu Touraeg bietet verschiedene Wüstenwanderungen und Campaufenthalte mit Dromedaren an. Abdellah Naji ist der Kopf des Projekts. Er hat in Marburg Anthropologie studiert und führt die touristischen Wüstenkarawanen.

Im Gegensatz zu vielen ortsfremden Agenturen, die lediglich alibihafte "Plastikkarawanen" (Naji) mit einer Übernachtung in der Wüste anbieten und die angeheuerten Kamelführer ausbeuten, veranstaltet Renard Bleu Touareg Trekkingtouren, die den Touristen die nomadische Lebensweise und Kultur durch Begegnung nahebringt und den Sahrouis (Wüstennomaden) faire Löhne zahlt. Überdies führt das Unternehmen 8 Prozent vom Preis jeder Reise an Sozialprojekte des Vereins Azalay ab, der sich für die Erhaltung der nomadischen Lebensform starkmacht. Mit dem Geld wurden bereits acht Brunnenanlagen gebaut, eine Schule und eine Ambulanz errichtet, drei Frauen-Kooperativen gegründet, medizinische Hilfsgüter importiert, Herz- und Augenoperationen ermöglicht. 42 deutsche Familien haben Patenschaften mit Nomadenfamilien übernommen.

Im Jahr 2002 erhielt die Societé Renard Bleu Touareg im Rahmen des Wettbewerbs Sozialverträglicher Tourismus den ToDo!-Preis des Studienkreises für Tourismus und Entwicklung. Durch die Gründung ihrer Reiseagentur hätten die Nomaden dem "fremdbestimmten und postkolonial bestimmten Tourismus" getrotzt und "das Heft des Handelns" selbst in die Hand genommen, hieß es in der Preisbegründung der Jury.

GÜNTER ERMLICH

Le Sauvage Noble: Kontakt in Deutschland: Tel. (0 64 24) 96 44 09, sauvage@yahoo.de, www.sauvage-noble.org, www.renard-bleu-touareg.org oder www.to-do-contest.org

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