KOMMENTAR: „Wortlastig“
■ Nur offene Fragen auf dem Grünen Medien-Hearing
„Das ist nicht das, was wir wollten, aber wir haben damit Erfolg“, erklärte auf der Medien-Anhörung der Grünen der alternative Radio-Macher aus Berlin. Das Erfolgrezept ist so einfach wie ambivalent: mehr Musik. Klar parteilich sei man, pluralistisch zwischen Autonomen und Grünen. Später abends, wenn die Einschaltquoten gegen Null gehen, dann wird das alternative Radio-Programm wieder „wortlastiger“, erklärte er.
Wie der neue Berliner Sender hart in Konkurrenz zu SF-Beat steht, so müßte Radio Bremen schon sehr schlecht werden, um eine nach Einschaltquoten relevante Lücke für einen alternativen Sender zu öffnen. Bisher sehen sich Öffentlich –Rechtliche und „Alternative“ verteufelt ähnlich – und das nicht nur den Konzepten, sondern auch im Jargon, in dem Konzepte gedacht und verstanden werden. „Wortlastig“ kann doch nur heißen, daß es egal ist, was geredet wird – wenn es nur schnell wieder aufhört.
Die Finanzierung durch Werbung zwingt die alternativen Privat-Radios zur Anpassung. Solange die Bremer Grünen nur alles Gute und Schöne wollen und im Unklaren lassen, wer das finanzieren soll, ist das keine Medien-Politik.
Klaus Wolschner
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