: Wohnen am Weidedamm
■ Architektenwettbewerb ohne Sieger
Vier Modelle, wie Architekten sich das jetzige Kleingartengebiet am Weidedamm als künftiges Wohnquartier vorstellen, sind seit gestern in der Architektenkammer ausgestellt. Auf dieser Grundlage soll jetzt ein Bebauungsplan entwickelt werden soll. Zielsetzung von seiten der Baubehörde: „Ein Stück Stadt“ zu bauen, das den Bewohnern Identifikationsmöglichkeiten bietet, das die Nähe zu Bürgerpark und Innenstadt berücksichtigt und das außerdem einen Teil der Kleingärten erhält.
1.000 bis 1.200 Wohneinheiten sollen auf den rund 260.000 Quadratmetern „verdichtet“ entstehen. Zwei Drittel davon in drei- bis viergeschossigen Wohneinheiten, der Rest in Reihenhäusern. Ökologisches Ziel der Planung sollte ein Fleet-und Grachtensystem zum Torfkanal sein.
Sehr überzeugend fanden die Preisrichter die Arbeiten nicht. Lediglich „wertvolle Anregungen“ hätten sie für die künftige Gebietsentwicklung geliefert. Die Jury verteilte deshalb nur zwei zweite Preise, mit denen die Planungsbehörde jetzt die Entwürfe weiterentwickelt.
Das Oldenburger Planungsbüro Kleinmann hatte die geforderten öffentlichen Räume mit Kindertagesstätte (120 Plätze), Grundschule (für 750 Kinder), Gemeindezentrum und Abenteuerspielplatz inmitten des grünflächigen Quartierzentrums gesetzt: „Ein Ort mit hohem Identifikationswert“ , befand die Jury. Pech für das Gesamtkonzept dagegen: In einigen Bereichen sind die vorgeschlagenen Haus-und Bauformen „nicht marktfähig“. Außerdem kam in diesem am ehesten favorisierten und ausbaufähigen Entwurf die Verkehrsberuhigung zu kurz.
Manfred Osthaus, Senatsdirektor im Bauressort, betonte, daß für die Bebauung dieses Gebiets wegen der schwierigen Eigentumsverhältnisse (es muß mit fast 400 BesitzerInnen verhandelt werden) keine Zeitvorgaben gemacht werden könnten.
ra
Besichtigung der Entwürfe in der Architektenkammer, Am Geeren 41, werktags 8 - 16 Uhr, freitags bis 12.
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