Wohin in Bremen?:
Samstag, 20 Uhr, Glocke
Schweige-Slam
Poetry Slams braucht man heute ja niemandem zu erklären. Und wenn dabei hin und wieder mal gesungen wird, dann überrascht das auch keinen mehr. Am Samstag aber feiert dann ein doch eher ungewöhnliches Format Premiere in der Glocke: der „Composer Slam“. Hier kämpft rein instrumetale Musik um die Gunst des Publikums. Ebenfalls etwas Besonderes sind die OrganisatorInnen: Denn die Veranstaltung wurde in monatelanger Vorbereitung von SchülerInnen der Oberschule Sebaldsbrück auf die Beine gestellt – mit helfenden Händen von der Glocke-Musikvermittlung „Musik im Ohr“ und dem Bremer Slam-Experten Sebastian Butte.
Samstag, 19 Uhr, Moks
Bewegte Comics
Die Kontroll- und Datengesellschaft beschäftigt das Moks – und Batman! Die Künstlergruppen kainkollektiv und sputnic haben sich mit dem Moks zusammengetan, um mit ihren je eigenen Mitteln am Ausnahmezustand zu arbeiten. In „Out of Control“ flüchten fünf SchauspielerInnen ins Versteck und versuchen im Netz, ihr subversives Batman-Heft mit anderen RevolutionärInnen zu teilen. Dabei merken Sie, dass die Welt zu komplex für schnelle Rettungen ist. An den Grenzen von Theater, Installation und Performance wird sich erleben lassen, was sich mit Superhelden-Comic auf Bühne so alles anstellen lässt.
Samstag, 20 Uhr, Schaulust
Frauenknast
Das Borgfelder „Aussen Theater“ kehrt mit seiner Inszenierung von Ágota Kristófs „Der Schlüssel zum Fahrstuhl“ zurück in die Schaulust. Ein düsteres Stück über die Frage, was Frauen dazu treibt, sich entmündigen und einsperren zu lassen – und darüber, wo ganz allgemein die Grenze dessen liegt, was Menschen ertragen, bis sie endlich in den Widerstand gehen.
Donnerstag, 19 Uhr,Plenarsaal der Bürgerschaft
Mörderworte
Peter Weiss‘ „Ermittlung“ verdichtet die Akten des Auschwitz-Prozesses zu einem Oratorium des Schreckens. Gelesen wird der Text im Parlament – von Profi-SchauspielerInnen, Abgeordneten und Bremer BürgerInnen. Im 100. Geburtstagsjahr von Peter Weiss, der seine Kindheit in Bremen verbrachte, wird die Bürgerschaft zu einem Ort kollektiver Erinnerung an das Verbrechen.
Samstag, 11 Uhr, Lloydhof
Knastkunst
„Wir kommen in die Stadt“, kündigen Strafgefangene der JVA Oslebshausen an. Das ist keine Drohung, sondern erstens Ausdruck von Hoffnung und zweitens eine Einladung zu ihrer Ausstellung. Ab Samstag sind Skulpturen der knasteigenen Bildhauerwerkstatt im Lloydhof zu sehen – und übrigens auch zu erwerben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen