: Wohin die Reise geht
■ betr.: „Demos am 9.11.“ (Kurz meldung), taz vom 11.11.93
[...] Die Polizeiführung der Demonstration hat diesen Einsatz mit den Flaschenwürfen in der Lehrter Straße begründet. Wir glauben nicht, daß das der Grund war, so viele von uns krankenhausreif zu schlagen! Unsere antifaschistische Arbeit hier im Kiez ist ihnen ein Dorn im Auge. Und deshalb tun sie alles, um uns zu kriminalisieren. Die Leute hier sollen denken, AntifaschistInnen seien Krawallmacher. Die Demonstration der AIM ist in der Presse auf Ausschreitungen reduziert worden. Alle, die dawaren, wissen, daß die Polizei die Demo angegriffen hat, daß von Ausschreitungen nicht die Rede sein kann und daß es eine prima Demo war.
Politisch ist das brutale Vorgehen gegen unsere „Demonstration im Gedenken an die Opfer des Faschismus“ ein Skandal, aber es paßt: Am Morgen des 9.11. wurden Angehörige des Berliner Auschwitzkomitees aus der sogenannten Zentralen Gedenkstätte in der Neuen Wache geprügelt, als sie gegen Kohls Politik der Verwischung deutscher Vergangenheit protestierten. Am Nachmittag wurde unsere antifaschistische Demo zusammengeknüppelt. Die Berliner Politik läßt mittels ihrer Polizei mitteilen, wohin die Reise gehen soll...
Augenzeugen, Opfer der Polizeiangriffe, können uns erreichen über Antifa Ini Moabit,
Postfach 210 235, 10502 Berlin
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