: Wo steckt das Geld, und wofür wird es ausgegeben?
■ betr.: „Keine Lösung für die Zu kunft“, taz vom 21./22.2. 98
Zu dem Interview mit Herrn Schwarze über Arbeitsplatzgarantie möchte ich einige Einwendungen erheben.
Es ärgert mich, wenn bezüglich Kinderbetreuung, Pflege und Bildung nur von möglicher Ineffizienz geredet wird, als ob es in diesen Bereichen vorrangig darum geht, Gewinn zu erwirtschaften. Daß dies die Privatwirtschaft antreibt, ist klar. Aber gerade darum ist staatliches Engagement in diesem Bereich wichtig. Weil so eben auch andere Aspekte, wie etwa menschliche Bedürfnisse, eine stärkere Rolle spielen können, deren Befriedigung ja eigentlich Ziel derartiger Tätigkeit sein sollte.
Daß sich der Staat momentan von dieser Linie immer mehr zu einer ebenfalls betriebswirtschaftlichen hin orientiert, stellt keine Zwangsläufigkeit dar. Wo steckt das Geld, und wofür wird es ausgegeben, das sind Fragen, die sich die Gesellschaft heute stellen muß. Und da liegt einiges im argen im Staate Deutschland.
Ferner würde mich interessieren, ob die ungenutzte Arbeitskraft von fast fünf Millionen Menschen keine Verschwendung darstellt. Und daß die Wirtschaft nur mit privater Initiative (sprich: mit der von Personen mit entsprechenden finanziellen Mitteln, was den Initiatorenkreis schon sehr einschränkt) gut läuft, bekommen leider nur wenige zu spüren. Andreas Hotopp, Berlin
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